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«Gottérons Potenzial ist sehr attraktiv»

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Timo Helbling, am Dienstag siegte der EVZ in Langnau nach einer unkonstanten Leistung mit 7:4. Ist dieses Resultat bezeichnend für Zug, das sich nach dem Ende des Lockouts noch in einer Art Wiederfindungsphase befindet?

Auf eine gewisse Art und Weise schon. Wir zeigten nach Ende des Lockouts etwa gegen Lugano (2:3 n. V.) und Genf (3:2) bereits gute Spiele, waren stabil und konzentriert. Dann gab es aber auch Enttäuschungen wie die Heimniederlage gegen Ambri. Mit der Partie in Langnau konnten wir im Grossen und Ganzen nicht zufrieden sein. Auch ohne die Lockout-Spieler haben wir ein gutes Fundament, aber wir müssen uns, wie richtig bemerkt, noch finden.

 

 Kaum ein NLA-Team hat so von seinen Lockout-Verstärkungen profitiert wie der EVZ. Welches ist Ihr persönliches Fazit aus der Zeit mit Henrik Zetterberg, Damien Brunner und Raphael Diaz?

Für uns war der Lockout super. Dieses Trio war für das gesamte Schweizer Eishockey und natürlich auch für uns Spieler eine Attraktion. Wir konnten viel von diesen Ausnahmekönnern profitieren und es war eine Ehre, mit ihnen zusammen spielen zu dürfen. Auf der anderen Seite war die Situation in Zug schon speziell. Die Verstärkungen haben unheimlich viel Aufmerksamkeit auf sich gezogen. Trotz dem Abgang von Zetterberg und Co. verfügen wir aber, wie bereits erwähnt, über eine gute Mannschaft. Viele hatten uns für die Zeit nach dem Lockout bereits abgeschrieben. Unser Ziel ist es, diese Leute vom Gegenteil zu überzeugen.

 

 Noch vor Weihnachten wurde Ihr Wechsel zu Gottéron bekannt gegeben. Weshalb entschieden Sie sich für diesen Transfer?

Die sportlichen Perspektiven waren ganz klar ausschlaggebend. Seit geraumer Zeit verfolgt Gottéron konstant eine Vorwärtsstrategie. Genau dies habe ich gesucht, auch wenn es mir in Zug gut gefällt.

 

 In der «NZZ am Sonntag» war zu lesen, dass Sie in Freiburg 80 000 Franken mehr pro Saison verdienen sollen als in Zug.

Das kann ich nicht bestätigen. Noch einmal, entscheidend waren für mich die sportlichen Perspektiven. Die Entwicklung, die Freiburg zuletzt durchgemacht hat, und das vorhandene Potenzial sind sehr attraktiv. Ich konnte noch nie eine Meisterschaft gewinnen und hoffe, dies ändern zu können.

 

 Sie sehen dafür mit Gottéron also die grösseren Chancen als mit Zug?

Ich bin kein grosser Fan von Vertragsunterzeichnungen noch während der Saison. Für mich hat es sich nun erstmals so ergeben. Mir wäre es lieber, es wäre nicht so, auch wegen solchen Fragen. In dieser Saison liegt mein Fokus voll auf dem EVZ. Es geht für mich momentan einzig und allein darum, mit Zug zu gewinnen. Trotzdem musste ich mir Gedanken um meine Zukunft machen. Das ist Teil des Geschäfts.

 

 Sie haben in Ihrer Karriere in der Deutschschweiz, in Nordamerika, im Tessin und in Finnland gespielt. Hat Sie der Wechsel in die frankofone Kultur ebenfalls gereizt?

Sicher, das ist ein Aspekt, auf den ich mich ebenfalls freue, genau gleich wie auf die Eishockeybegeisterung in dieser Region. Es ist immer schön, als Sportler verschiedene Kulturen kennenlernen zu können. Davon kann man viel profitieren. Aber letzten Endes spiele ich Eishockey wegen dem Sport.

 

 Immer wieder ist zu hören, dass Gottéron zu weich sei. Ist das auch Ihre Meinung?

Überhaupt nicht. Spiele gegen Gottéron sind immer sehr intensiv und hochstehend. Ich freue mich darauf, Teil dieser emotionalen Mannschaft mit ihren emotionalen Fans zu sein. In Freiburg gibt es viele packende Derbys gegen Bern und Genf. Biel ist ebenfalls gleich um die Ecke. Als Aussenstehender kann man sich diese Rivalität wohl gar nicht so richtig vorstellen.

 

 Sie sind für Ihr hartes Spiel bekannt und geniessen in den gegnerischen Hallen nicht den besten Ruf. Wie lebt es sich damit?

Die Basis meines Spiels ist mit meiner Statur (Anm. der Red.: 190 cm/100 kg) und meiner Erfahrung sicher die Defensive, in der ich möglichst physisch spiele. Härte ins Spiel zu bringen, ist mein Job. Dass meine Spielweise nicht jedem gefällt und ich Fläche für Provokationen und Kritik biete, gehört dazu. Ich kann gut damit leben. Sicher wäre es einfacher, wenn ich 30 Tore pro Saison schiessen würde und mir alle zujubeln würden. Aber es gibt nun einmal verschiedene Rollen in einer Mannschaft, und ich bin mit meiner zufrieden.

Während Sie auf dem Eis regelrecht explodieren können, wirken Sie im Gespräch extrem ruhig …

Wie gesagt, die Härte gehört einfach zu meinem Spiel. Aber meist ist es doch so, dass jene Spieler, die man auf dem Eis nicht leiden kann, ganz gute Typen sind. Die Leute, die mich kennen, wissen, wie sie mich einschätzen müssen. Es ist natürlich schade, dass mich Leute aus Unwissenheit falsch einschätzen.

 

 Dazu passt, dass Sie neben dem Eishockey ein Studium verfolgen.

Im Frühling habe ich den Bachelor in Betriebsökonomie abgeschlossen. Seit dem Herbst bin ich am Master in Financial Banking. Eben am Mittwoch noch hatte ich Prüfungen. Das Studium ist ein guter Ausgleich zum Eishockey. Die Universität Freiburg bietet meinen Lehrgang soweit ich weiss nicht an. Dennoch werde ich das Studium weiterverfolgen. Wenn man genug flexibel ist, gibt es immer Wege und Möglichkeiten.

Heute spielen Sie gegen Ihr zukünftiges Team. Der EVZ ist die einzige Mannschaft, gegen die Gottéron in dieser Saison noch nicht gewinnen konnte. Was macht Zug besser als der Rest?

Wir haben zuletzt gegen Gottéron eigentlich immer gut gespielt, bereits letzte Saison. Es waren meist emotionale Partien und harte Fights. Wir haben grossen Respekt vor den Freiburgern, weshalb wir wohl speziell motiviert sind. Überhaupt spielen wir gegen bessere Teams konzentrierter und konsequenter, da Fehler kaum verziehen werden.

 

 Zug hat zuletzt dreimal in Serie zuhause verloren, Gottéron ist auswärts seit neun Spielen ungeschlagen. Ihre Prognose?

Ich hoffe natürlich, dass unsere negative Serie heute zu Ende geht und wir so schnell wie möglich eine positive starten können. Wir müssen unsere Heimstärke unbedingt verbessern, gerade im Hinblick auf die bald beginnenden Playoffs.

«Dass ich Fläche für Provokationen und Kritik biete, gehört dazu. Damit kann ich gut leben.»

Timo Helbling

Verteidiger EV Zug

Der heutige Gegner

Die Fakten zum EV Zug

• Als einziges Team hat Zug in dieser Saison noch nie gegen Gottéron verloren. Der EVZ gewann in Freiburg je einmal mit 3:2 und 3:2 nach Penaltyschiessen sowie zuhause am 3. November mit 2:0. Seither haben die Freiburger auswärts nicht mehr verloren.

 

• Auf dem Goalie-Posten beklagt der EVZ in dieser Saison Verletzungspech. Stammhüter Jussi Markkanen und sein Ersatz Sandro Zurkirchen fielen teilweise gleichzeitig aus. Der Finne ist auch jetzt out, sein Backup musste am Dienstag in Langnau im Schlussdrittel verletzungshalber Robin Kuonen Platz machen, kann heute aber spielen. Auch Simon Rytz (Gottéron) und Michael Flückiger (Lugano) halfen diese Saison bereits aus.

 

• Auf der Verletztenliste stehen Markkanen, Furrer, Fischer, Christen und Erni.

 

• Der EVZ hat seine drei letzten Heimspiele verloren.

Trainer Hans Kossmann: «Helblings wilde Jahre sind vorbei»

I n den Jahren 2000 bis 2007 lernte Timo Helbling in Übersee, was es heisst, hart zu spielen. Über die OHL, der IHL und der AHL brachte es der gebürtige Solothurner bis in die NHL, wo er für Tampa Bay und Washington elf Spiele bestritt. Inklusive der Lockout-Saison 04/05 (mit Kloten) bestritt der Verteidiger seither fünf komplette NLA-Saisons mit Lugano und Zug, in welchen er jedes Mal mehr als 100 Strafminuten kassierte. Für Hans Kossmann ist dies kein Grund zur Sorge: «Helblings wilde Jahre sind vorbei. Er ist clever genug, um zu wissen, was zu tun ist. Er wird sich bei uns gut integrieren.» Gegen eine gesunde Härte hat Kossmann nichts einzuwenden. «Diese Aggressivität braucht es für den Erfolg, gerade in den Playoffs.» Gewiss, die Physis bringt Helbling mit. Aber ist er auch spielerisch ein Gewinn? In dieser Saison liegt seine Plus-Minus-Statistik bei – 8. «In Zug spielt er unter einem anderen Trainer und einem anderen System. Unsere Spielweise und das, was wir ihm noch beibringen können, werden helfen, seine Plus-Minus-Statistik zu verbessern», so Kossmann augenzwinkernd. fs

Verletzte: Sandy Jeannin heute höchstwahrscheinlich auf dem Eis

G ottéron-Captain Sandy Jeannin scheint seine langwierige Nackenverletzung endgültig überstanden zu haben und dürfte heute in Zug sein Comeback geben. «Davon gehe ich jedenfalls aus», bestätigt Kossmann, der mit der Rückkehr Jeannins auf der Center-Position mehr taktischen Spielraum hat und Greg Mauldin wieder als Flügel laufen lassen kann.

Brügger verlängert vorzeitig

Weiter nicht zum Einsatz gelangen der Alterswiler Sandro Brügger (Knie), der gestern seinen Vertrag vorzeitig um ein Jahr bis Ende der Saison 2014/15 verlängert hat, sowie die Verteidiger Romain Loeffel und Lukas Gerber (beide Gehirnerschütterung). Während bei Gerber die Situation unverändert ist, geht es Loeffel bedeutend besser. Zuletzt konnte er bereits wieder auf das Rad.

Gestern nicht im Training war überdies Andrei Bykow. Der kleingewachsene Mittelstürmer wohnte zwar der Videoanalyse des heutigen Gegners bei, verzichtete aber aufgrund einer leichten Grippe auf das Eistraining. Der Einsatz Bykows heute in Zug ist laut Kossmann nicht gefährdet. fs

Gegner: «Auch ohne Lockout hat der EV Zug gute Spieler»

M it Henrik Zetterberg, Damien Brunner und Raphael Diaz verloren die Zuger mit dem Ende des Lockouts nicht weniger als 118 Skorerpunkte. «Dieses Trio war tatsächlich sehr dominant», sagt Hans Kossmann. «Aber auch ohne Lockout hat der EVZ gute Spieler. Talente wie Dominic Lammer oder Lino Martschini übernehmen jetzt viel Verantwortung.» Die Zuger hätten sich zunächst an die neue Situation gewöhnen müssen, würden jetzt aber immer besser spielen, urteilt Gottérons Trainer. In den fünf Partien seit dem Lockout-Ende konnte die Mannschaft von Doug Shedden immerhin acht Punkte holen.

Nach den Siegen gegen den SCB und Davos reisen die Freiburger heute als Leader und mit breiter Brust in die Innerschweiz. «Diese Erfolge haben uns viel Selbstvertrauen gegeben. Ich denke, dass wir zu unserem Spiel zurückgefunden haben», so Kossmann. «In Zug wollen wir an die letzten Leistungen anknüpfen. Das heisst, in der Defensive solid stehen und im Angriff unsere Stärken ausnützen. Mit hohem Tempo soll der Gegner zu Fehlern provoziert werden.» fs

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