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Kleiner Mann ganz gross

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Gestern um 13 Uhr betrat David Desharnais erstmals die Eishalle St. Leonhard. Gottérons Assistenz-Trainer René Matte – er trainierte den Kanadier in der Saison 2003/04 in der Québéc Major Junior Hockey League bei Chicoutimi–hatte den Spieler der Montreal Canadiens am Genfer Flughafen in Empfang genommen. Unmittelbar nach seiner Ankunft stellte sich der 26-jährige Center den Medien.

David Desharnais, während andere NHL-Spieler bereits seit Wochen in der Schweiz auf Punktejagd gehen, haben Sie sich erst jetzt zu einem Wechsel nach Europa entschieden. Weshalb?

Ich wollte abwarten, in welche Richtung sich der Lockout entwickelt. Andererseits war es auch eine Frage der Angebote. Stars wie Jason Spezza wurden als Erste kontaktiert. Ich für meinen Teil wollte auf die beste Option für mich warten. Dies war die Offerte von Gottéron. Ich hätte auch nach Finnland, Schweden oder Deutschland gehen können, aber die Schweiz stand für mich immer im Vordergrund.

Zurzeit werden zwischen der NHL und der Spielergewerkschaft intensive Gespräche geführt. Die Chance besteht, dass der Lockout in ein paar Tagen zu Ende sein könnte.

Über den aktuellen Stand der Verhandlungen weiss ich nicht mehr, als der Presse zu entnehmen ist. Wenn der Lockout zu Ende geht, dann geht er eben zu Ende. Darüber mache ich mir keine Gedanken. Jetzt bin ich hier und will von dieser Erfahrung maximal profitieren. Aber ganz bestimmt ist es eine schwierige Zeit für alle, nicht zuletzt für die Fans in Übersee. Ich verstehe, wenn die Leute Mühe haben, das Ganze zu akzeptieren. Wir Spieler wollen einfach eine faire Lösung des Konflikts.

 

Mit nur 170 Zentimetern sind Sie ein eher kleingewachsener Eishockey-Spieler. War dies der Grund, weshalb Sie sich erst 2010 für einen Vertrag bei den Montreal Canadiens aufdrängen konnten?

Ich denke schon, dass dies einen grossen Einfluss hatte. Nun aber habe ich bewiesen, dass ich meinen Platz in der NHL habe. Natürlich kann ich an der Bande gegen die grossen Spieler der Liga nicht bestehen, dafür finde ich andere Lösungen, wie ich mich behaupten kann. Etwa, indem ich intelligent spiele.

 

Sie wurden nie gedraftet und haben es dennoch zu den Canadiens geschafft.

Das war letztlich eine Frage des Durchhaltewillens. Ich habe stets an mich geglaubt und bin konsequent meinen Weg gegangen. Sei es in der East Coast Hockey League, der American Hockey League oder der NHL, ich war immer bereit, wenn ich meine Chance erhalten habe.

 

War dieser Glaube an die eigenen Stärken auch der Grund, weshalb Sie nicht bereits vor zwei Jahren bei Gottéron gelandet sind, welches bereits damals Interesse an Ihnen gezeigt hatte?

Wirklich konkret waren die Diskussionen vor zwei Jahren nicht. Ein Agent in Europa hat mir von der Möglichkeit berichtet, dass die Schweiz eine Option sein könnte, falls es mit der NHL nicht klappen sollte. Ich wollte Nordamerika aber nicht verlassen, ehe ich meine Chance in der NHL bekommen habe–und ich wusste, dass sie kommen würde.

Was wissen Sie über ihr neues Team und das Schweizer Eishockey?

Ich kenne René Matte und Sylvain Rodrigue (Red.: Goalie-Trainer). Mit Simon Gamache bin ich vor Jahren ein paar Mal während dem Sommertraining in Québéc auf dem Eis gestanden und Christian Dubé kenne ich vom Namen her. Ansonsten weiss ich, dass Gottéron momentan auf dem dritten Rang liegt. Über das Schweizer Eishockey habe ich vieles gehört, unter anderem von Max Pacioretty (Red.: er bestritt einige Partien für Ambri), mit dem ich in Montreal in einer Linie spiele. Aber so lange ich noch nicht in dieser Liga gespielt habe, kann ich kein Urteil abgeben.

 

Welches sind Ihre Qualitäten? Welche Attribute wollen Sie mit ins Team bringen?

Ich bin ein Spieler mit Charakter und arbeite hart. Ich bin schnell auf den Beinen und habe eine gute Spielübersicht. In erster Linie sehe ich mich als Spielmacher. Ich mag es, meine Flügelspieler mit Pucks zu bedienen, welche sie in Tore ummünzen können. Zudem passe ich mich schnell an die Gegebenheiten an.

 

Wie steht es um Ihre körperliche Verfassung?

Ich bin in Form. Ich habe mich den ganzen Sommer auf die NHL-Saison vorbereitet, nun kamen noch einmal zwei Monate Training hinzu. In Québéc stand ich regelmässig mit Kollegen der Canadiens und anderen NHL-Spielern auf dem Eis. Was mir natürlich fehlt, ist die Spielpraxis. Deshalb werde ich wohl die eine oder andere Partie benötigen, um den Rhythmus zu finden.

 

Welches sind Ihre Ziele mit Gottéron?

Wie immer steht für mich das Team im Vordergrund. Wie bereits gesagt, hab ich gesehen, dass wir aktueller Dritter sind. Ich kann mir vorstellen, dass–wie überall–der erste Platz das Ziel ist.

 

«Ich mag es, meine Flügelspieler mit Pucks zu bedienen, welche sie in Tore ummünzen können.»

David Desharnais

Neuer Gottéron-Ausländer

René Matte: «Desharnais blieb demütig»

Wenn Gottérons Assistenz-Trainer René Matte über David Desharnais spricht, dann tut er dies mit grösstem Respekt. «Als er noch jung war, traute ihm keiner eine Karriere zu, weil er zu klein und zu langsam sei», so Matte. «Aber Desharnais hat sich durchgebissen. Er musste sehr hart dafür arbeiten, um heute dort zu sein, wo er ist. Das hat dazu geführt, dass er demütig geblieben ist.»

Letzte Saison 60 Punkte

Ob in der Québéc Major Junior Hockey League, in der East Coast Hockey League oder seit 2010 in der NHL bei den Montreal Canadiens – überall konnte sich Desharnais durchsetzen. Vergangene Saison produzierte er für die Canadiens in 81 Spielen 16 Tore und 44 Assists.

Mit 950 000 Dollar Jahressalär gehört David Desharnais bei Montreal nicht zu den Top-Verdienern, war zuletzt aber drittbester Skorer hinter seinen Sturmpartnern Max Pacioretty und Erik Cole.

Der neue Gottéron-Ausländer wird kommenden Montag im letzten Spiel der European League in Freiburg gegen Pardubice (19.45 Uhr) sein Debüt geben. fs

 

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