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Mehr als bloss ein Zufallsleader

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«Die Nummer eins der Schweiz sind wir», hallte es am Samstag erstmals in dieser Saison durchs St. Leonhard. Tatsächlich geht Gottéron nach dem 5:2-Sieg vom Freitag in Langnau und dem 3:0-Heimsieg am Samstag gegen Davos als Leader in die kurze Nationalmannschaftspause.

Der Sprung an die Tabellenspitze kommt nicht unerwartet, seit fast einem Monat spielen die Freiburg auf konstant hohem Niveau. Seit dem letzten Unterbruch der Meisterschaft im November hat Gottéron acht seiner zehn Spiele gewonnen–allesamt in der regulären Spielzeit.

Sieben Torschützen

Freiburgs Hoch hat viele Gründe. «Einer davon ist die Ausgeglichenheit unseres Kaders», sagt Stürmer Greg Mauldin. «Wenn es einer Sturmreihe an einem Abend einmal nicht besonders gut läuft, springt halt eine andere in die Bresche. Einer findet sich immer, der ein Tor schiesst.» Die Tatsache, dass sieben verschiedene Spieler die acht Tore gegen Langnau und Davos geschossen haben, gibt Mauldin recht. Einziger Doppeltorschütze des Wochenendes war Sandro Brügger. Kann man bei Gottéron momentan von einem Höhenflug sprechen, muss man dem 21-Jährigen fast schon eine märchenhafte Entwicklung attestieren. Der Alterswiler blüht an der Seite von Christian Dubé und Simon Gamache richtiggehend auf. Die zwei mit viel Hartnäckigkeit erarbeiteten Tore gegen Davos waren bereits Brüggers Tore fünf und sechs in dieser Saison, hinzu kommen sechs Assists. Mit plus 9 hat er ausserdem die beste Plus-Minus-Bilanz des Teams. «Als kleiner Junge habe ich ab und zu davon geträumt, vor den Fans die Welle zu machen. Dass ich das nun wirklich machen darf, ist natürlich grandios und macht mich sehr stolz», so der strahlende Brügger nach der Partie.

 Stark in Spezialsituationen

Das wegweisende 1:0 hatte gegen Davos allerdings Mauldin erzielt, in Überzahl. Freiburgs Stärke in den Spezialsituationen ist ein weiterer Grund dafür, dass Gottéron nach 30 von 50 Spieltagen an der Spitze der Tabelle steht. Mauldins Tor war bereits Freiburgs 34 Powerplay-Treffer, nur Bern hat noch zwei Überzahltore mehr geschossen. Und in Unterzahl ist Gottéron nach Servette ebenfalls das statistisch zweitbeste Team der Liga. 85,5 Prozent aller Boxplays übersteht Gottéron schadlos. «Unsere Box steht in Unterzahl sehr kompakt. Davos ist eigentlich bekannt für sein gutes Powerplay. Doch mehr als ein, zwei Schüsse haben sie heute in Überzahl nicht auf mein Tor gebracht», sagte Torhüter Benjamin Conz am Samstag.

«Taktische Fortschritte»

Für Trainer Hans Kossmann ist die Hauptursache für das Hoch, dass Freiburg im Vergleich zu Anfang Saison «taktische Fortschritte» gemacht hat. Vorbei scheinen die Zeiten, als Gottéron Mal für Mal einen Vorsprung noch aus der Hand gab. Defensiv macht Freiburg momentan einen sehr gefestigten Eindruck. Nur gerade 1,8 Gegentore hat Gottéron seit der letzten Nationalmannschaftspause pro Partie kassiert. In drei von zehn Spielen gelang Conz sogar ein Shutout. So auch gegen Davos, einen Gegner wohlgemerkt, der in den zwei Spielen zuvor nicht weniger als 14 Tore erzielt hatte. Doch Freiburg liess sich von den überfallartig vorgetragenen Konterangriffen der Bündner nicht überraschen.

Gottérons defensive Stärke hat einerseits damit zu tun, dass Conz momentan überragend hält, andererseits damit, dass die Abwehr zu einem einfachen, fehlerarmen Spiel gefunden hat. «Spieler wie Abplanalp, Birbaum oder Ngoy haben begonnen, Verantwortung zu übernehmen», sagt Kossmann. Shawn Heins, der in den letzten zehn Spielen stets überzählig war, hat zuletzt jedenfalls niemand vermisst. Für den bald 39-jährigen Kanadier dürfte es eine ganz schwierige Saison werden.

Als Mannschaft indes hat Freiburg alle Trümpfe für eine gute Saison in der Hand.

Keine Komplexe mehr

 Denn Gottéron kennt keine Komplexe mehr. Nichts war am Samstag davon zu spüren, dass Freiburg gegen Davos 19 der letzten 20 Duelle verloren hatte. «Das wusste ich gar nicht», sagte Mauldin nach der Partie. Der Amerikaner ist ein Paradebeispiel für die Komplexlosigkeit. Mit David Desharnais und Mike Knoepfli spielte er meist gegen die Davoser Paradelinie um die beiden NHL-Stars Joe Thorton und Loui Eriksson sowie den Tschechen Petr Sykora. Sonderlich beeindruckt schien er aber nicht. «Nein, ich bin es mir aus den USA gewöhnt, jeweils gegen die besten Spieler des Gegners anzutreten.» Tatsächlich hielt diese Freiburger Sturmreihe die Starlinie des HCD nicht nur in Schach, sondern dominierte sie derart, dass sich bei Thornton Frust aufstaute. Weil er Birbaum abseits des Spiels foulte, wurde er kurz vor Schluss frühzeitig unter die Dusche geschickt. Nicht jedoch, ohne dass «Big Joe» vom 13 Zentimeter kleineren Mauldin noch einige Fausthiebe mit auf den Weg bekam. Einen besseren Beweis für Gottérons Komplexlosigkeit hätte es kaum geben können …

 Da die Nationalmannschaft diese Woche in Arosa im Einsatz ist, haben die Freiburger Spieler nun gut eine Woche Pause. Morgen in einer Woche wird sich dann in Zürich zeigen, ob Freiburg auch nach der neuerlichen Pause mit derselben Stilsicherheit ans Werk gehen wird.

Telegramm

Gottéron – Davos 3:0 (1:0, 2:0, 0:0)

 

St. Leonhard.–6700 Zuschauer (ausverkauft).–SR Brueggemann (De)/Reiber, Bürgi/Kehrli.Tore:12. Mauldin (Dubé, Kwiatkowski/Ausschluss Schneeberger) 1:0. 21. (20:21) Brügger (Dubé, Gamache) 2:0. 36. Brügger (Gamache) 3:0.–Strafen: 3-mal 2 Minuten gegen Freiburg, 7-mal 2 plus 5 Minuten (Thornton) plus Spieldauer (Thornton) gegen Davos.

Freiburg:Conz; Ngoy, Birbaum; Kwiatkowski, Abplanalp; Loeffel, Schilt; Mauldin, Desharnais, Knoepfli; Brügger, Dubé, Gamache; Sprunger, Bykow, Plüss; Cadieux, Botter, Vauclair.

 

Davos:Genoni; Guerra, Forster; Marha, Grossmann; Schneeberger, Back; Ramholt, Alatalo; Bürgler, Reto von Arx, Wieser; Sykora, Thornton, Eriksson; Sciaroni, Steinmann, Hofmann; Ryser, Corvi, Sieber.

Bemerkungen:Freiburg ohne Gerber, Hasani, Jeannin (alle verletzt), Rosa und Heins (beide überzählige Ausländer). Davos ohne Nash, Taticek, Guggisberg, Jan von Arx, Rizzi, Ryser, Schommer (alle verletzt) und Camichel (krank).–37. Pfostenschuss Mauldin.

Die FN-Besten:Mauldin, Genoni.

 

Telegramm

Langnau – Gottéron 2:5 (2:3, 0:2, 0:0)

 

Ilfis.–5279 Zuschauer.–SR Brüggemann/Reiber (De/Sz), Bürgi/Kehrli.–Tore:7. Pelletier (Moser, McLean/ Ausschluss Desharnais) 1:0. 11. Knoepfli (Mauldin, Desharnais) 1:1. 12. Bykow (Sprunger, Ngoy) 1:2. 14. Plüss (Bykow, Ngoy) 1:3. 20. (19:25) Claudio Moggi (Christian Moser, Lukas Haas) 2:3. 24. Sprunger (Ngoy, Birbaum/Ausschluss Genazzi) 2:4. 25. Gamache (Dubé, Brügger) 2:5.

Strafen:4-mal 2 Minuten gegen Langnau, 5-mal 2 Minuten gegen Freiburg.

Langnau:Bäumle; Lüthi, Lardi; Rytz, Reber; Stettler, Moser; Lindemann;

 

Pelletier, McLean, Moser; Bucher, Froidevaux, Genazzi; Leblanc, Moggi, Haas; Sterchi,Gerber, Rexha; Wenger.

Freiburg:Conz; Kwiatkowski, Abplanalp; Loeffel, Schilt; Ngoy, Birbaum; Brügger, Dubé, Gamache; Mauldin, Desharnais, Knoepfli; Sprunger, Bykow, Plüss; Cadieux, Botter, Vauclair; Sutter.

Bemerkungen:Langnau ohne Popovic, Spurgeon, Ennis, S. Moggi, Jacquemet, Freiburg ohne Gerber, Hasani, Jeannin (alle verletzt), Rosa und Heins (beide überzählige Ausländer).–Pfostenschuss Marc Abplanalp (34.).

Die FN-Besten:Pelletier, Ngoy.

 

Transfers: Thibaut Monnet für drei Jahre zu Gottéron

A uch neben dem Eisrink läuft es für Gottéron momentan nach Wunsch. Am Samstagabend hat der Club bekannt gegeben, dass Nationalstürmer Thibaut Monnet auf nächste Saison hin zu Gottéron zurückkehrt. Der 30-Jährige hat einen Dreijahresvertrag unterschrieben. Der Walliser spielt seit 2007 für die ZSC Lions. Mit elf Toren und 15 Assists ist er momentan der Topskorer der Zürcher. «Ich bin sehr glücklich über diesen Transfer. Monnet ist ein kaltblütiger Torschütze, der nicht viele Chancen benötigt, um ein Tor zu schiessen. Seine Verpflichtung wird auch Druck von den Schultern von Julien Sprunger nehmen», kommentiert Gottéron-Trainer Hans Kossmann den Transfer.

Monnet äusserte gegenüber den ZSC-Verantwortlichen schon vor geraumer Zeit den Wunsch, zusammen mit seiner Freundin ins Welschland zurückkehren. Lions-CEO Peter Zahner bedauert den Abgang des zweifachen Meisters: «Er ist ein guter Typ und auch ein guter Spieler. Es ist schade!» Monnet habe sich aber nicht des Geldes wegen für einen Transfer entschieden, so Zahner. «Es kam deshalb gar nicht zu Verhandlungen.»

Kossmann glaubt an baldiges Ende des Lockouts

In Sachen Schweizer Spieler ist gemäss Kossmann die Transferkampagne für die nächste Saison fast beendet. Der Trainer hofft weiterhin auf die Verpflichtung eines Verteidigers. Bei den Ausländern will er sich weiter Zeit lassen. Kossmann geht übrigens davon aus, dass Gottéron, im Gegensatz zu dieser Saison, nur mit vier Ausländern in die nächste Saison starten wird. «Diese Saison war speziell. Dass wi r mit fünf Ausländern in die Saison gestartet sind, hat mit dem Spengler Cup und der European Trophy zu tun und damit, dass wir mit Heins und Rosa zwei Ausländer fortgeschrittenen Alters im Team haben.» Ob Gottéron für die laufende Saison weitere Ausländer holen wird, hängt davon ab, wie es im NHL-Tarifstreit weitergeht. Am Freitag haben die beiden Parteien die Gespräche überraschend wieder abgebrochen. «Ich habe jedoch das Gefühl, dass in den nächsten zwei Wochen eine Einigung erzielt und der Lockout beendet wird», sagt Kossmann. Sollte indes die Saison ganz abgesagt werden, kann er sich vorstellen, noch einen weiteren NHL-Spieler zu verpflichten.

Für den Spengler Cup hat Gottéron bereits einen NHL-Spieler verpflichtet. Es handelt sich um den Kanadier Maxime Talbot. Der 28-Jährige Stürmer der Philadelphia Flyers hat in 546 NHL-Spielen 181 Punkte gesammelt. Zwei weitere ausländische Stürmer für das Turnier in Davos werden bald bekannt gegeben. fm/Si

 

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