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Exotik und Dynamik aus Afrika

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Das ist ein bezahlter Beitrag mit kommerziellem Charakter. Text und Bild wurden von der Firma Muster AG aus Musterwil zur Verfügung gestellt oder im Auftrag der Muster AG erstellt.

Max Blank, wie wichtig sind die Athleten aus dem Ausland für den Kerzerslauf?

Natürlich ist der Kerzerslauf in erster Linie ein Volkslauf für alle jene, die gerne rennen. Wir verkaufen uns aber auch als ein internationaler Lauf. Hinzu kommt, dass die Läuferinnen und Läufer aus dem Ausland für die Sponsoren interessant sind. Natürlich ist es etwas anderes, wenn etwa ein Viktor Röthlin den Kerzerslauf gewinnt. Die Namen der afrikanischen Sieger gehen viel schneller vergessen. Trotzdem ist es für die Zuschauer spannend. Die Afrikaner bringen eine gewisse Exotik und Dynamik mit. Wir haben aber nicht die Absicht, aus dem Kerzerslauf ein afrikanisches Festival zu machen.

 

 Der letzte Schweizer Sieg bei den Männern von Stéphane Schweikhardt liegt bereits 15 Jahre zurück. Wie erklären Sie sich dies?

Momentan ist es sicher so, dass wir kaum Schweizer Spitzenläufer haben. Es gibt nur wenige, die in der Leichtathletik Geld verdienen. Dies hängt wohl auch damit zusammen, dass die Leichtathletik in der Schweiz nicht den gleichen Stellenwert geniesst wie andere Sportarten. In der Leichtathletik wird mehr in die Breite als in den Spitzensport gefördert.

 

 Wie hat sich das Engagement der Ausländer im Verlauf der Geschichte des Kerzerslaufes entwickelt?

Seit Beginn waren maximal zwanzig internationale Läufer am Start. Früher waren es eher Athleten aus Deutschland und Tschechien. Mit den Jahren nahm die Anzahl der Starter aus diesen Ländern ab, auch weil mit der Ankunft der Afrikaner die Chancen auf ein Preisgeld sanken.

 

 1992 siegte dann mit Richard Rongo erstmals ein Kenianer. Weshalb wurde der Kerzerslauf speziell für die Afrikaner immer attraktiver?

Das hängt mit dem Internet zusammen. Seit der Kerzerslauf im Netz aufgeschaltet ist, sind die Agenten und Manager der Athleten über unseren Lauf informiert. Die Anfragen sind in der Folge stetig gestiegen.

 

 Wie läuft die Rekrutierung der internationalen Cracks konkret ab?

Im Frühjahr finden in vielen afrikanischen Ländern die Selektionsläufe für die Nationalkader statt. Viele Agenten aus Europa sind vor Ort und nehmen jene Läufer, die den Sprung ins das Nationalkader nicht geschafft haben, unter Vertrag und holen sie im März nach Europa. Mit rund der Hälfte der Agenten, welche Athleten an den Kerzerslauf bringen, arbeiten wir seit Jahren zusammen. So alle zwei Jahre kommt ein neuer hinzu. Die meisten dieser Läufer starten dann aber nicht nur in Kerzers, sondern auch an Veranstaltungen wie dem Murtenlauf oder dem Grand Prix von Bern.

 

 Welches Budget steht Ihnen für die Verpflichtung der Ausländer zur Verfügung?

Das Budget ist eher klein. Wenn ein Agent seinen Standort etwa in Heidelberg oder Frankfurt hat, reist er mit seiner Gruppe bis Freitagabend mit dem Auto an. Wir bezahlen dann die Übernachtung im Hotel plus die Verpflegung. Die Topläufer zwischen Rang eins und zehn erhalten zusätzlich eine Spesenentschädigung von 100 oder 200 Franken. Dazu kommt natürlich das Preisgeld (Red.: Der Sieger und die Siegerin erhalten 1500 Franken, die Zweitplatzierten 1000 Franken usw.). Antrittsprämien gibt es keine.

 Von aussen gewinnt man zuweilen den Eindruck, dass die afrikanischen Athleten von den Managern und Agenten ausgenutzt werden. Wie sehen Sie diese Problematik?

Man hört immer wieder solche Sachen. In der Regel wohnen die Athleten ja bei den Managern. Am Wochenende stehen dann die Rennen in ganz Europa auf dem Programm. Klar, die Manager leben von ihren Läufern. Aber es liegt in ihrem eigenen Interesse, dass sie ihre Athleten nicht verheizen. Eine seriöse Planung ist deshalb wichtig. Natürlich müssen die Läufer einen Teil des Preisgeldes abgeben, keine Frage. Aber ich habe kein schlechtes Gefühl. Ich bin mit den Managern und Athleten in Kontakt, sitze mit ihnen oft an einem Tisch. Mit den Agenten, welche bei uns sind, habe ich keine Probleme. Dennoch bleibt es aber ein heikles Thema.

 

 Gibt es Anekdoten im Zusammenhang mit afrikanischen Läufern?

Manchmal ist es schwierig, etwa wenn es Probleme mit dem Visum gibt. Aber der Umgang mit den Afrikanern ist zumeist unkompliziert. Wir hatten schon junge Athleten, deren Marktwert nach guten Leistungen an internationalen Meetings stieg und für uns dann zu teuer wurden. Ein anderer hat mir erzählt, dass er in seiner Heimat im Busch barfuss jagen geht. Für solche Läufer sind 1000 Franken Preisgeld enorm, damit können ganze Familien finanziert werden.

Das OK rechnet mit rund 8450 Anmeldungen

Bis am Mittwochabend hatten sich bereits 8036 Läuferinnen und Läufer für die 35. Austragung des Kerzerslaufes angemeldet. Vor Jahresfrist waren es zum selben Zeitpunkt 8400 gemeldete Athleten gewesen. Bis am Samstag rechnen die Organisatoren mit rund 8450 Anmeldungen. Damit wird der Rekord aus dem Vorjahr mit 8777 Einschreibungen wohl nicht übertroffen. Die meisten klassierten Läuferinnen und Läufer wurden ebenfalls 2012 verzeichnet. Damals kamen 7701 ins Ziel. fs

 

 128 Helfer nahmen am Vorlauf teil

Am vergangenen Samstag fand der traditionelle Vorlauf mit 128 Läuferinnen und Läufern statt. Der Vorlauf findet seit den Anfängen des Kerzerslaufs jedes Jahr eine Woche vor dem Hauptlauf statt, um auch den Helferinnen und Helfern die Möglichkeit zu geben, den Lauf zu absolvieren. Anschliessend trafen sich alle Teilnehmenden in der Seelandhalle, wo die rund 7700 Couverts für den Versand von Startnummern für den 35. Kerzerslauf vorbereitet wurden. fs

 

 Erstmals sind Staffel-Teams am Start

In diesem Jahr feiern die Staffel-Teams beim Kerzerslauf auf der 15-Kilometer-Originalstrecke ihre Premiere. Der Start für die Trios erfolgt um 12.45 Uhr. Der erste Läufer absolviert 6,9 Kilometer bis Niederried, der zweite 3,4 Kilometer bis Golaten und der letzte die restlichen 4,7 Kilometer bis ins Ziel. Teilnahmeberechtigt sind Läuferinnen und Läufer bis Jahrgang 2005. Mixed-Teams sind möglich. Es findet keine Einzelklassierung statt (Zeitangabe nur für den gelaufenen Streckenabschnitt). fs

 

 Heute steigt die Warm-up-Party

Heute Freitagabend wird der 35. Kerzerslauf mit der traditionellen Warm-up Party lanciert. Die Seeländer Rocker von «George und Band» sorgen für die musikalische Unterhaltung. Ab 21 Uhr treten sie auf der Bühne in der Sporthalle Schmittengässli auf. Bereits ab 18 Uhr servieren Hanspeter Kiener und sein Team die berühmte hausgemachte Pasta. fs

 

 Alt-Bundesrat Ogi Ehrenstarter

Nachdem im letzten Jahr Marathon-Europameister Viktor Röthlin den Startschuss zum Kerzerslauf gegeben hat, fällt diese Ehre heuer dem Berner Alt-Bundesrat Adolf Ogi zu. Der sportbegeisterte Ex-Magistrat wird um 12.23 Uhr die Läuferinnen und Läufer über die 15-Kilometer-Distanz losschicken. fs

Die Schweizer Top-Läufer fehlen

Anders als in den Jahren zuvor sind diesmal keine nationalen Spitzenathleten wie Marathon-Europameister Viktor Röthlin oder Murtenlauf-Sieger Stéphane Joly dabei.

In den letzten Austragungen versuchten einheimische Top-Läufer wie Viktor Röthlin oder Stéphane Joly die geballte afrikanische Konkurrenz herauszufordern. Am Samstag fehlen die herausragenden Schweizer. So konzentriert sich diesmal im Kampf um den Sieg alles auf die internationalen Athleten. Im Feld der Männer werden sich nicht weniger als 13 Kenianer um das Siegergeld streiten. Vorne mitmischen dürften auch die in der Schweiz ansässigen Tadesse Abraham und Tesfamariam Solomon. Mit Sicherheit wird sich ein neuer Name in die Siegerliste eintragen lassen können, da kein Gewinner aus früheren Jahren am Start sein wird. Anders sieht es bei den Frauen aus. Mit der Kenianerin Tabitia Gichia ist die Siegerin von 2010 mit von der Partie.

Wer wird bester Freiburger?

 Auch das Feld der lokalen Spitzenläufer ist eher übersichtlich. Michel Brügger und Rolf Rüfenacht etwa sind an der CISM-WM in Serbien, die Berglauf-Europameisterin Monika Fürholz ist nicht gemeldet. Der Kampf um den «Titel» als bester Freiburger wird bei den Männern unter Erich Huber, Adrian Jenny und David Girardet ausgemacht, bei den Frauen ist Regula Zahno in der Favoritenrolle. fs 

Max Blank. Bild zvg

«Natürlich müssen die Läufer einen Teil des Preisgeldes abgeben. Aber ich habe kein schlechtes Gefühl.»

Max Blank

OK-Mitglied Kerzerslauf

35. Kerzerslauf

Die Startzeiten

Samstag. Programm. 11.57 bis 11.08 Uhr:5-Kilometer-Rennen (sechs Blöcke Lauf und ein Block Walking).11.45 Uhr:Siegerehrung 5 Kilometer (beim Startturm).12.23 bis 13.06 Uhr:15-Kilometer-Rennen (insgesamt 17 Blöcke).13.04 bis 13.06 Uhr:15-Kilometer-Walking (drei Blöcke).

15.10 Uhr:Siegerehrung 15 Kilometer (in der Sporthalle).14.50 bis 15.40 Uhr:Kinderrennen (sechs Blöcke 1,4 Kilometer).15.50 bis 15.59 Uhr:Kinderrennen (vier Blöcke 0,3 Kilometer).

16.15 Uhr:Siegerehrung Kinderkategorien (in der Turnhalle).

Statistik

Die Sieger der letzten zehn Jahre

2012 Geoffrey Ndungu (Ken) 43:47

2011 Joseph Kiptum (Ken) 44:17

2010 Pius Kirop (Ken) 43:49

2009 David Langat (Ken) 44:32

2008 Wilson Kipkogei (Ken) 44:24

2007 Stanley Salil (Ken) 43:25

2006 Ernest Kimeli (Ken) 44:21

2005 Stanley Salil (Ken) 43:53

2004 Abraham Tandoi (Ken) 44:55

2003 Tesfaye Eticha (Äth) 45:05

2012 C. Chepkwony (Ken) 49:43

2011 C. Chepkwony (Ken) 51:03

2010 Tabitha Gichia (Ken) 51:13

2009 Sabine Fischer (Sz) 51:27

2008 Anitha Kiptum (Ken) 52:53

2007 Aniko Kalovic (Ung) 49:44

2006 Aniko Kalovic (Ung) 52:09

2005 Leah Malot (Ken) 51:24

2004 Tola Zenebech (Äth) 49:52

2003 Susan Kunui (Ken) 52:01

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