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Sportgeschäftsleiter hat Geld abgezweigt

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Das ist ein bezahlter Beitrag mit kommerziellem Charakter. Text und Bild wurden von der Firma Muster AG aus Musterwil zur Verfügung gestellt oder im Auftrag der Muster AG erstellt.

Autor: Nicole Jegerlehner

FreiburgEr arbeitete während zehn Jahren zur vollsten Zufriedenheit seines Arbeitgebers: Er leitete die Freiburger Filiale eines Sportgeschäftes, das schweizweit tätig ist. Der Geschäftsführer zählte viele Sportklubs zu seiner Kundschaft und geschäftete erfolgreich. Zu seinen Aufgaben gehörte auch das Führen des Kassabuchs: Jeden Abend notierte er die Einnahmen und Ausgaben; er bezahlte Rechnungen und zahlte regelmässig die Einnahmen aufs Konto des Unternehmens ein.

Doch dann plagten den Geschäftsführer Geldsorgen. Ab Sommer 2004 notierte er im Kassabuch Akontozahlungen ans Mutterhaus, zahlte das Geld aber nie ein – sondern behielt es für sich, mit der Absicht, es zurückzuzahlen. Ende Jahr stellte er fest, dass er für den Betrag – insgesamt 86 810 Franken – niemals würde aufkommen können. Er beriet sich mit seinem Vater und suchte dann seinen Vorgesetzten auf. Er gestand sein Vergehen, erzählte von den Sorgen, liess seinen Vater den Betrag zurückzahlen – und erhielt vom Vorgesetzten das Pardon.

Zweite Chance vertan

Doch kurz darauf begann der Geschäftsführer wieder, einzelne kleinere Beträge abzuzweigen – die sich bis im Oktober 2005 auf 36 280 Franken summierten. Noch einmal sprang sein Vater ein und kam für die ausstehende Summe auf, noch einmal gestand er seinem Arbeitgeber alles.

Dieser schaute dieses Mal aber etwas genauer hin – und fand noch mehr Ungereimtheiten zwischen Kassabuch und tatsächlich einbezahltem Geld. Dazu tauchten mehrere Rechnungen auf, die der Geschäftsführer als bezahlt bezeichnet hatte, von denen die Unternehmen aber sagten, die Zahlung sei nie bei ihnen eingegangen.

Insgesamt kamen die Verantwortlichen des Sportartikelgeschäfts so auf eine Summe von gut 241 000 Franken, die auf ihrem Konto fehlte. In diesem Betrag eingeschlossen ist ein bis heute ungeklärter Diebstahl: Mitte Februar 2006 verschwanden 17 000 Franken aus dem Safe; der Geschäftsführer hatte den Diebstahl angezeigt, doch vermutet das Mutterhaus ihn als Täter. Die Versicherung jedenfalls kommt nicht für diesen Schaden auf.

Gestern musste sich der Geschäftsführer vor dem Bezirksgericht Saane wegen Veruntreuung, Diebstahl und Irreführung der Justiz verantworten. Er könne sich die Differenz zwischen den veruntreuten Geldern, die er zugebe, und der Summe, die sein Arbeitsgeber errechnet habe, nicht erklären, sagte er: «Da herrscht ein riesiges Puff.»

«Keine Ahnung»

Er habe niemals falsche Rechnungen für Leistungen, die nicht erbracht worden seien, ausstellen lassen, sagte er. «Ich habe keine Ahnung, warum einzelne Beträge von meinen Einträgen abweichen.» Er hielt daran fest, dass er 123 000 Franken veruntreut habe – aber sicher nicht mehr. «Ich gebe nicht etwas zu, das ich nicht getan habe.»

Der Verantwortliche des Sportartikelgeschäfts sagte vor Gericht, sein Unternehmen habe auch nach diesen Vorfällen am System mit dem Kassabuch und den Einzahlungen festgehalten. «Das funktioniert sehr gut», sagte der Leiter der Finanzen.

Die Anwälte werden kommenden Mittwoch ihre Plädoyers halten. Für den selben Tag wird auch das Urteil erwartet.

Filiale gibts nicht mehr

Die Freiburger Filiale des Sportgeschäfts gibt es unterdessen nicht mehr. Bereits im April 2006 entliess das Mutterhaus den ungetreuen Geschäftsführer. Dieser eröffnete danach in Freiburg ein eigenes Sportgeschäft, das aber bereits wieder geschlossen ist. Zurzeit ist er arbeitslos.

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