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Sprache als «Mittel zur Integration»

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Das ist ein bezahlter Beitrag mit kommerziellem Charakter. Text und Bild wurden von der Firma Muster AG aus Musterwil zur Verfügung gestellt oder im Auftrag der Muster AG erstellt.

Autor: Nicole Jegerlehner

«Le chat est sur l’arbre»: Die Frauen wiederholen den Satz, schreiben sich «sur, sous, devant, derrière» in ihre Hefte und versuchen, selber Sätze mit Ortsangaben zu bilden. Einigen fällt dies relativ leicht, andere könnten es, sind aber zu scheu, um etwas zu sagen, und die Dritten verstehen kaum ein Wort ihrer Lehrerin, die Französisch spricht. Giuseppa Ottimofiore unterrichtet zwei Mal in der Woche zehn Frauen im Quartier Sicoop im Freiburger Schönberg – ausschliesslich Migrantinnen.

Lernen für die Kinder

Makbule Tosun ist eine von ihnen. Die 28-Jährige stammt aus der Türkei und ist vor acht Jahren in die Schweiz gekommen. Erst lebte sie in Schmitten; darum spricht sie fliessend Deutsch. «Hier im Schönberg ist es aber schwierig, wenn ich nur Deutsch spreche», sagt sie. Darum besucht sie seit drei Jahren den Französischkurs für Migrantinnen. «Das ist auch wichtig, damit ich meinen Kindern helfen kann, denn sie besuchen die französischsprachige Schule», sagt Makbule Tosun.

Hort neben dem Kurslokal

Ihre beiden Kinder – ein vierjähriges Mädchen und ein zweijähriger Knabe – sind nur wenige Meter von Makbule Tosun entfernt, wenn diese im Kurs ist: Sie besuchen den Hort, welchen der Verein «Animation für die Bewohnerinnen und Bewohner der Sicoop Schönberg» (siehe auch Kasten) aufgebaut hat. «Die Sprachkurse und der Hort sind ein Mittel zur Integration», sagt Christine Müller, Präsidentin des Vereins. Die Französisch- und die Deutschkurse seien bewusst niederschwellig gehalten und im Quartier angesiedelt, damit «auch Frauen kommen, die sonst keine Kurse besuchen». So komme es öfter vor, dass die Kursleiterinnen erst den Ehemann davon überzeugen müssten, dass der Kurs eine gute Sache sei, bevor die Frau kommen dürfe.

Im Hort nebenan lernen die zumeist fremdsprachigen Kinder Französisch: «Sie machen innert eines Jahres riesige Fortschritte», sagt Roseline Pfammatter, welche vor Jahren geholfen hat, den Hort aufzubauen. «Nebst der Sprache lernen sie aber auch, Regeln einzuhalten und sich in der Gruppe zu fügen», sagt Pfammatter.

Gegen elf Uhr helfen die Kinder beim Aufräumen – die einen voller Eifer, die anderen murrend. Danach sitzen die Kinder mit ihren Leiterinnen in einem Kreis zusammen und singen Lieder. Sie verabschieden sich, und als sie draussen im Korridor ihre Schuhe und Jacken anziehen, kommen ihre Mütter aus dem Sprachkurs.

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