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Sprachgrenze ist klar

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Sprachgrenze ist klar

Mitgliederversammlung der DFAG

Der prozentuale Bevölkerungsanteil der beiden Sprachgruppen ist im Wallis und in Freiburg ungefähr gleich. Das Verhältnis zwischen Deutsch und Welsch scheint im Wallis aber entspannter zu sein.

Von ANTON JUNGO

Den Hauptgrund für das entspanntere Verhältnis zwischen den beiden Sprachgemeinschaften im Wallis sieht Bernhard Schnyder vor allem darin, dass sich die französischsprachigen Walliser im Gegensatz zu den Freiburgern nicht von den Deutschschweizern bedroht fühlen. Abgeschottet durch die Berge, hat das deutschsprachige Oberwallis kein so grosses gleichsprachiges «Hinterland wie dies bei Deutschfreiburg der Fall ist. Das Unterwallis befürchtet keine Germanisierung, eher umgekehrt», führte er aus und wies auf die Gründung des Rottenklubs in den Vierzigerjahren hin.

Bernhard Schnyder, in Freiburg ansässiger Oberwalliser, emeritierter Professor und ehemaliger Rektor der Universität, sprach am Mittwochabend vor der Deutschfreiburgischen Arbeitsgemeinschaft (DFAG). In der klar gezogenen Sprachgrenze sieht er einen weiteren Grund für das entspanntere Verhältnis zwischen den Sprachgemeinschaften im Wallis. Zwar gab es im Lauf der Geschichte von beiden Seiten Versuche, den andern zu vereinnahmen und zu dominieren. Seit dem Beginn des 19. Jh. sind die Grenzen aber durch die Errichtung der dreizehn Bezirke geregelt. Seit 1840 sind die beiden Sprachgemeinschaften gemäss Verfassung gleichberechtigt. Die Machtgelüste sind einer gewissen Indifferenz gewichen.

Der Referent gibt auch der vor einiger Zeit aufgetauchten Idee, das Wallis in zwei Halbkantone aufzuteilen keine Chance. «Das Wallis ist auf Grund seiner Geschichte zur Einheit berufen», betonte er und wies auf den Stolz hin, der mit dem Walliser-Sein verbunden ist.

In der Rolle des Beobachters

Die DFAG hat sich im vergangenen Jahr gemäss Jahresbericht von Josef Vaucher weitgehend mit der Beobachterrolle begnügt. Enttäuscht hatte sie dabei von einer Aussage des neuen Stadtammanns von Freiburg, Jean Bourgknecht, Kenntnis genommen, der in einem Interview erklärte, die Stadt Freiburg sei rechtlich gesehen nicht zweisprachig. Dies entgegen der geltenden Rechtsprechung. Unzufrieden war die DFAG auch über die Tatsache, dass die Deutschfreiburger Schulen nicht in die Pisa-Vergleichsstudie einbezogen wurden. Der Präsident ist überzeugt, dass ein Vergleich der beiden Schulsysteme aufschlussreich gewesen wäre.

Erfolgreicher Vorlesewettbewerb

Die DFAG verfolgt nicht nur das Anliegen, die Zweisprachigkeit zu fördern. Besonders liegt ihr an der Pflege der Muttersprache – sei dies die Mundart oder die Standardsprache. Um den Gebrauch und die Pflege der Standardsprache zu fördern, hat sie unter den Fünftklässlern einen Vorlesewettbewerb ausgeschrieben. 70 Kinder nahmen daran teil. Die zehn besten werden am 17. Juni, um 19 Uhr, in der Aula des Kollegiums St. Michael zum Final antreten.

Die DFAG zählt zurzeit 456 Mitglieder. Es soll im laufenden Jahr versucht werden, die Zahl auf 500 zu erhöhen.

Theater in Freiburg

Bruno Baeriswyl, Präsident des Theaterausschusses, konnte auf ein erfolgreiches Jahr hinweisen. Neu wurde mit dem Talman Ensemble und – nach längerem Unterbruch – wieder mit dem Theater Biel-Solothurn zusammengearbeitet. Insgesamt haben 2783 Personen, die von «Theater in Freiburg» organisierten Aufführungen besucht. Der leichte Rückgang sei vor allem auf die Tatsache zurückzuführen, dass klassische Stücke besser besucht würden als neue, zeitgenössische, meinte der Präsident.

«Theater in Freiburg» erhält finanzielle Unterstützung von der Kulturkommission «Coriolis» und der Loterie Romande. «Nur dank ihrer zuverlässigen finanziellen Unterstützung können wird diesen kulturellen Beitrag leisten», ist Bruno Baeriswyl überzeugt und wies darauf hin, dass die Erziehungsdirektion zugesagt hat, einen Beitrag zur Verbilligung der Billette von Schülerinnen und Schülern zu leisten. Das Programm für die neue Theatersaison steht.

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