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Springen sollen die anderen

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Autor: michel spicher

Vorne am Netz, da geht die Post ab. Dort schmettern die Frauen, springen und blocken und punkten. Direkte Punkte, die sich gut anfühlen, die ihnen das Adrenalin durch die Adern jagen. Nicole Dietrich steht meist einige Meter dahinter. In zweiter Linie sozusagen. Sie ist Libera bei Volley Düdingen und muss sich das euphorische Gefühl durch andere Aktionen holen. Der erste Ball, die Annahme und die Abwehr – das sind ihre Aufgaben.

Am Boden liegen gehört zu ihrer Aufgabe

Als die Position der Libera Ende der 1990er-Jahre im Volleyball eingeführt wurde, war Nicole Dietrich gerade mal drei Jahre alt. Als sie fünf Jahre später mit Volleyball anfing, war sie beim TSV Rechhalten auch eine von denen, die smashte, blockte und punktete.

Seit ihrem Wechsel im Sommer zu Volley Düdingen, taucht die 16-Jährige aber regelmässig im hinteren Feld ab, rettet die hart geschlagenen Bälle der Gegnerinnen und bringt sie zur Passeuse. «Mit meinen 166 cm Körpergrösse müsste ich eine aussergewöhnlich gute Sprungkraft haben, um in der Nationlliga A als Angreiferin spielen zu können», sagt Dietrich.

Anfangs hatte sie sich oft gewünscht, etwas grösser zu sein. «Das Schmettern und Punkten habe ich in Düdingen zuerst etwas vermisst», gesteht die Gymnasiastin. Es war aber nur eine kurze Zeit. «Inzwischen ist mir das Libera-Dasein ans Herz gewachsen.»

Als «Verteidigerin» kann Dietrich ihre Aggressionen nicht dem Ball mitgeben. Schnell hat sie gelernt, sich mit anderen Aktionen zu pushen. Ein unerreichbarer Ball, die Abwehr eines wuchtigen Aufschlags, dafür zu sorgen, dass der Gegner bei ihr keinen Ball an den Boden bringt, die Vorbereitung eines erfolgreichen Angriffs.

Turnhalle statt Disco

Um bei Düdingen erfolgreich zu sein, nimmt Nicole Dietrich einiges auf sich. Vier Balltrainings und zwei Krafttrainings stehen unter der Woche auf dem Programm. Am Wochenende ein bis zwei Meisterschaftsspiele. Das muss sie zusammen mit dem Gymnasium, wo sie in Freiburg die zweite Klasse besucht, unter einen Hut bringen.

Während andere Mädchen in ihrem Alter ins Kino oder in die Disco gehen, leidet sie in der Halle, schwitzt im Kraftraum oder macht Hausaufgaben und büffelt für die Prüfungen. «Den Ausgang und den Kontakt mit meinen Kolleginnen muss ich schon etwas zurückstecken, vor allem abends. Aber das ist in Ordnung so. Das kann ich später mal nachholen.»

Diesen Trainingsfleiss braucht Dietrich, die im Sommer jeweils mit ihrer jüngeren Schwester Julia auch an der Junioren-Beach-Tour teilnimmt. Sie hat nämlich schon ganz konkrete Vorstellungen von ihrer Volleyball-Zukunft. «Erst will ich mich in Düdingen etablieren. Dann möchte ich in ein paar Jahren mal den Sprung zu Voléro oder Köniz wagen und es in die Nationalmannschaft schaffen», sagt die Sportfanatikerin selbstbewusst.

«Alle Voraussetzungen»

Die (Volleyball-)Träume einer 16-Jährigen? Mehr als das, findet Raphael Grossrieder, Trainer von Volley Düdingen. Nicole Dietrich habe alle Voraussetzungen, um es in vier bis fünf Jahren zu einer der besten Spielerinnen der Schweiz zu schaffen. «Wir sind sehr zufrieden mit ihr», sagt Grossrieder. «Sie hat in den knapp fünf Monaten, in denen sie bei uns im NLA-Team spielt, riesige Fortschritte gemacht. Ihre Statistikwerte bei der Abnahme sind inzwischen sehr gut und sie geht hervorragend mit dem Druck um, dem sie als Newcomerin und Libera ausgesetzt ist.»

Sich nun auf den Lorbeeren auszuruhen, das wäre nicht Dietrichs Art. Die Rechthaltnerin sieht bei sich noch mehr Verbesserungspotenzial. «Beim Erkennen der Finten der gegnerischen Angreiferinnen muss ich mich noch steigern.» Damit ihr dies möglichst bald gelingt, schaut sie im Internet weiter Videos ihres amerikanischen Vorbilds an.

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