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SSEB-Direktor Cyprian Eggenschwiler hört nach 27 Jahren auf – das letzte Jahr war sein schwierigstes

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Cyprian Eggenschwiler in der Werkstatt der Stiftung SSEB.
Charles Ellena

Cyprian Eggenschwiler hat während 27 Jahren die Stiftung des Seebezirks für erwachsene Behinderte (SSEB) geleitet. Nun ist er in Pension. Im Rückblick mit den FN verhehlt er nicht: «Das Corona-Jahr war die grösste Herausforderung in meiner Zeit als Direktor.»

Was war das Schönste in 27 Jahren als Direktor der Stiftung des Seebezirks für erwachsene Behinderte (SSEB)? Cyprian Eggenschwiler überlegt kurz, dann leuchten seine Augen und er sagt: «Alles. Eigentlich war alles schön.» Er fügt an: «Ich habe von meinem Büro aus auf den Parkplatz gesehen. Zu sehen, wie motiviert und voller Freude die Leute an einem Montagmorgen nach den Ferien zur Arbeit in der Werkstatt zurückkehren, das war schon extrem schön. Das hat man in der Privatwirtschaft nicht.»

Aus der Privatwirtschaft wechselte Cyprian Eggenschwiler vor rund dreissig Jahren in den sozialen Bereich. Eine Entscheidung, die er nie bereut hat. Es sei faszinierend gewesen, zu sehen, wie viel die Stiftung bei den einzelnen Menschen habe bewirken können, diese über die Jahre zu begleiten und zuzuschauen, wie sie Fähigkeiten entwickelten, die ihnen niemand zugetraut hätte.

Hilfsmittel geben

«Als ich anfing, dachte ich in den ersten zwei Wochen, dass ich diesen Job nicht machen kann», erinnert er sich.

Ich wollte den Menschen die Behinderung wegnehmen.

Dann habe er realisiert, dass das nicht geht; dass er ihnen aber Hilfsmittel geben kann, damit sie mit der Behinderung umgehen können. «Ab diesem Zeitpunkt hat es Spass gemacht.»

Und wenn es um Hilfsmittel geht, meint das Cyprian Eggenschwiler nicht nur im übertragenen Sinn, sondern ganz praktisch. Er hat in der Werkstatt selbst mitangepackt und an Hilfsmitteln getüftelt. «Manchmal ist es ganz einfach, man muss einfach die Idee haben: Wenn man Nägel von unten in ein Brett schlägt, kann man darauf eine Kartoffel befestigen, und ein Mensch, der nur einen Arm brauchen kann, kann sie schälen.»

Eggenschwiler ist es wichtig, die Menschen, die bei der SSEB wohnen und arbeiten, als vollwertige Mitarbeitende zu sehen und ihnen ein möglichst selbstständiges Leben zu ermöglichen. «Als ich anfing, haben sie nur Bastelsachen gemacht. Aber sie können so viel mehr. Mir war es sehr wichtig, ihnen eine sinnvolle Arbeit zu geben.» Er fügt an: «Sie haben alle eine Berufsbezeichnung, sind zum Beispiel Mechanikerin oder Koch. Das fördert auch die Integration in die Gesellschaft.» So habe sich auch das Restaurant der SSEB, Le Jardin, zu einem beliebten und gut besuchten Lokal gemausert. «Wir wollen nicht nur gleich gut wie normale Restaurants sein, wir wollen besser sein.»

Grosse Herausforderung

Das Restaurant ist derzeit wegen der Corona-Pandemie allerdings nur für die Mitarbeitenden und Bewohner der SSEB geöffnet. Das vergangene Jahr sei tatsächlich die grösste Herausforderung in all den Jahren gewesen, sagt Eggenschwiler. Die Werkstatt musste im vergangenen Frühling für einige Wochen schliessen, ebenso die Wohnschule; die Bewohnerinnen und Bewohner der Wohnheime durften keine Kontakte nach aussen mehr pflegen. Er sagt:

Unsere Leute haben das extrem schlecht ertragen. Viele sind in ein Loch gefallen, manche wurden sogar richtig krank.

Das sei eine extrem belastende Situation gewesen, auch für ihn. «Es gab viele schlaflose Nächte.» Eggenschwiler fügt an: «Die Pandemie hat gezeigt, wie wichtig wir sind.»

Seit die Werkstätte im Mai 2020 wieder öffnete, war es der SSEB denn auch ein Anliegen, sie unter allen Umständen weiter offen zu halten. «Wir arbeiteten ein Schutzkonzept aus, sorgten für mehr Abstand zwischen den Arbeitsplätzen und führten die Maskenpflicht ein.» Die Massnahmen würden von den Mitarbeitenden mit grosser Disziplin eingehalten.

Dennoch sei die Furcht vor einer Ansteckung und Verbreitung des Virus in den letzten Monaten gross gewesen. «Unsere Kunden zählen auf uns, wir müssen die Arbeit trotzdem machen.» Jetzt sei die Lage allerdings etwas entspannter, denn seit einer Woche seien alle Mitarbeitenden und Bewohnerinnen und Bewohner, die das wollten, geimpft.

Zäune abbrechen

Die Arbeit, die sozialen Kontakte, die dadurch entstehen, und das Gefühl, gebraucht zu werden, seien extrem wichtig für die Menschen, sagt Cyprian Eggenschwiler. Das zeige: Die Bedürfnisse und Wünsche der Mitarbeitenden der SSEB unterscheiden sich nicht von denen anderer Menschen. «Wir können ihnen Hilfsmittel geben, diese Wünsche zu erfüllen trotz ihres Handicaps.» Cyprian Eggenschwiler hat in seinen 27 Jahren gelernt, dass alles möglich ist:

 Man muss nur die Zäune abbrechen, auch persönliche, und darüberschauen. Dann ist alles machbar.

Das bewiesen zahlreiche Mitarbeitende. «Es gibt Menschen, die heute Auto fahren, eine Familie haben – das wäre undenkbar gewesen, als ich angefangen und sie als junge Erwachsene kennengelernt habe.»

Seit Ende Januar nun ist Cyprian Eggenschwiler pensioniert. Er ist aber doch noch regelmässig in den Lokalen an der Fabrikstrasse in Muntelier anzutreffen und hilft seinem Nachfolger Pierre Aufranc, sich einzuarbeiten. Daneben wird es ihm nicht langweilig: Sein Hobby ist es, alte Jukeboxen zu restaurieren. Was für andere aussieht wie Schrotthaufen, bringt er wieder zum Laufen. Auch da macht er möglich, was für viele undenkbar wäre.

Ein Blick ins Archiv:

Zur Stiftung

Werkstätte und Wohnangebote

Die Stiftung für erwachsene Behinderte des Seebezirks (SSEB) hat verschiedene Angebote für Menschen mit einer Behinderung. In der Werkstätte in Muntelier, der auch das Restaurant Le Jardin angegliedert ist, finden sie eine Arbeit, die ihnen entspricht. In der Wohnschule in Freiburg lernen sie während zwei bis drei Jahren, wie sie selbstständig wohnen können. Die geschützte Wohnform in Murten bietet Menschen mit eingeschränkter Autonomie ein Zuhause. Das Wohnhaus an der Holzgasse in Kerzers ist ein Zuhause für Menschen mit einer körperlichen Behinderung. nas

Kommentare (2)

  • 25.02.2023-Conny Burkhalter

    Habe nun mein 10 Jähriges Jubiläum alls 20% -50 % Arbeiterin ( gehbehindert) hinter mir und nun wurde mir gekündigt weil ich IV Rentnerin sei und nicht 100 % Arbeiten könne.
    Wo gibt es den sowas.Dachte es sei eine geschützte Behinderten Einrichtung.

  • 16.10.2022-Dachauer Florian

    Diese Angaben wurden Balsamiert.
    Eggenschwiler hat im Jahr 2000. In der SSEB angefangen. PERSONEN, die dreißig Jahre dort gearbeitet haben wurden nie erwähnt, und in den Medien nicht verdankt. Leute die der SSEB geschadet haben, und nach kaum zehn Jahren entlassen wurden sieht man noch inder Hompeag, der SSEB. Es währe besser die wahren Ereignisse zu veröffentlichen und auch mit ausgebildeten Angestellten zu sprechen um wahre Informationen zu veröffentlichen.

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