Die Freiburger Staatsanwaltschaft muss klären, ob der Tod der jungen Autistin Emilie eine fahrlässige Tötung war. Dies hatte das Kantonsgericht im Juli 2015 entschieden (die FN berichteten). Nun hat Generalstaatsanwalt Fabien Gasser den betroffenen Parteien mitgeteilt, dass er beabsichtige, die Untersuchung einzustellen. Gasser bestätigte gestern auf Anfrage einen Artikel der Zeitung «Le Temps», in dem der Anwalt der Familie der damals 15-Jährigen, die im November 2013 aus dem Heim Les Buissonnets verschwand und fast drei Monate später tot im Schiffenensee aufgefunden worden war, schwere Vorwürfe gegen ihn erhebt. Die Untersuchung sei lückenhaft, er spüre bei Gasser Zurückhaltung, Licht ins Dunkle bringen zu wollen, sagt Anwalt Nicola Meier gegenüber «Le Temps». Dieser Eindruck sei falsch, wehrt sich Gasser.
Meier hat nun einen Antrag eingereicht, der weitere Anhörungen fordert. Unter anderem deshalb, weil der Stagiaire, der für das Mädchen verantwortlich war, angeblich schon vorher ein anderes Kind aus den Augen verloren haben soll. Er werde diesen Antrag prüfen und allenfalls weitere Massnahmen treffen, so Gasser gegenüber den FN. ak