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Staatsanwalt fordert an Rocker-Prozess Strafen von fast 38 Jahren

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Am Prozess um die gewaltsame Auseinandersetzung von drei Motorradclubs 2019 in Belp BE hat der Staatsanwalt Freiheitsstrafen von insgesamt fast 38 Jahren gefordert. 9,5 respektive 8,5 Jahre lang hinter Gitter sollen die beiden Hauptangeklagten.

Nach Auffassung von Staatsanwalt Marco Amstutz haben sich die beiden der vorsätzlichen versuchten Tötung und des Raufhandels schuldig gemacht. Einer von ihnen zog nach Überzeugung des Staatsanwalts beim Streit um die Vorherrschaft von Motorradclubs in der Schweiz seine Pistole und schoss im Tumult um sich.

Er soll mit einem Schuss einen Gegner lebensgefährlich verletzt haben. Der andere rammte laut dem Staatsanwalt einem am Boden liegenden Gegner zweimal ein langes Messer in den Rücken. Dieser Mann trug laut Amstutz «aus reinem Zufall» keine lebensbedrohlichen Verletzungen davon.

Für einen dritten Angeklagten beantragte der Staatsanwalt wegen der Vorwürfe der versuchten schweren Körperverletzung und des Raufhandels eine Freiheitsstrafe von vier Jahren. Dieser Mann schlug nach Überzeugung des Anklägers rund fünfzehn Mal mit grosser Wucht mit einem dicken Elektrokabel auf den Kopf eines Gegners ein – denselben Mann, der danach mit dem Messer verletzt wurde.

Die Wirkung des Elektrokabels sei vergleichbar mit jener eines Schlagstocks oder einer Stange, sagte der Staatsanwalt.

Neunzehn weitere Männer waren vor dem Berner Gericht angeklagt wegen Raufhandels. Für sie beantragte Amstutz Freiheitsstrafen zwischen sechs und vierzehn Monaten – im Gegensatz zu den Strafen von vier, achteinhalb und neuneinhalb Jahren alle bedingt auszusprechen.

Alle am Streit Beteiligten hätten gewusst, dass mit einer Auseinandersetzung zwischen Bandidos und Hells Angels respektive den mit ihnen verbündeten Berner Broncos zu rechnen sei, sagte der Staatsanwalt. Und sie hätte sich in irgendeiner Form am Tumult beteiligt. Dass es auch zu einer Schiesserei kommen würde, damit habe allerdings wohl niemand gerechnet.

Bandidos-Ableger verhindern wollen

Etwas über 30 Personen beteiligten sich 2019 am Streit vor einem Motel in der Nähe von Belp. Die Polizei hielt nach den Auseinandersetzungen 34 Personen an und stellte zahlreiche Waffen sicher.

Vor Gericht gestellt wurden 22 Angeklagte. Der Prozess begann Ende Mai.

Der Staatsanwalt geht davon aus, dass es zum Streit kam, weil der damals in der Schweiz nicht offiziell vertretene Motorradclub Bandidos in Belp ein Clublokal eröffnen wollte. Die Hells Angels und die mit ihnen verbündeten Berner Broncos wollten das verhindern und die Bandidos einschüchtern.

Diese hatten aber vom bevorstehenden «Besuch» der Gegner Wind bekommen und bewaffneten sich. Versammelt hatten sie sich wegen einer Geburtstagsfeier. Einer der Hauptangeklagten – der Schütze – befindet sich im vorzeitigen Strafvollzug.

Nun plädieren die Verteidiger

Vor dem Sitz des Regionalgerichts Bern-Mittelland blieb es am Dienstagmorgen ruhig. Weit und breit waren keine Sympathisanten der angeklagten Rocker zu sehen. Auch im Gerichtsgebäude herrschte eine ruhige Atmosphäre.

Das war bei Prozessbeginn Ende Mai anders: Damals musste die Polizei mit Gummischrot und Tränengas ein Aufeinandertreffen von Bandidos und Hells Angels respektive Broncos verhindern.

Am Dienstagnachmittag standen im Berner Amthaus die ersten Plädoyers der zahlreichen Verteidigerinnen und Verteidiger auf dem Programm. Das Urteil will das Gericht Ende Juni bekanntgeben.

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