Das Freiburger Spital (HFR) befindet sich im Chaos. Zu diesem Schluss kommt die Föderation der Staatsangestellten (Fede) nach der Präsentation des grossen Betriebsdefizits und nachdem publik geworden ist, dass der HFR-Verwaltungsrat die Loslösung vom Staatspersonalgesetz anstrebt. «Es ist dringend, die Generalstände des HFR einzuberufen. Alle müssen sich an einen Tisch setzen: Verwaltungsrat, Staatsrat und das Personal», fordert die Fede in einem Communiqué.
Eine Loslösung vom Staatspersonalgesetz mit der damit verbundenen Lohnreduktion sei kontraproduktiv, heisst es. Dies würde zu einer Personalflucht führen und die zukünftige Rekrutierung erschweren. Zudem würden die Einsparungen beim Lohn nicht reichen, um das Defizit zu decken. Die strukturellen und organisatorischen Mängel kosten gemäss Fede viel mehr.
Die Fede zieht sowohl die im Bericht über den Personalstatus als auch die in der Jahresrechnung 2017 angeführten Zahlen in Zweifel. Das Spital habe grosse Probleme bei der Fakturierung und derzeit auch keinen Finanzdirektor.
Ähnlich tönt es in einem Communiqué des Verbands des Personals öffentlicher Dienste (VPOD): Man müsse eine Seite weiterblättern und Verhandlungen mit einem neuen Verwaltungsrat angehen.
Die Freiburger Vereinigung der Pflegehelferinnen und Fachpersonen Gesundheit macht darauf aufmerksam, wie weitreichend ein Austritt aus dem Staatspersonalgesetz für andere Sektoren wäre. Das gesamte Gesundheitsnetz sowie rund ein Drittel der Pflegeheime seien heute dem Staatspersonalgesetz unterstellt. Für die Beibehaltung will die Vereinigung am 1. Mai auf die Strasse gehen.