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Staatsrat will befristete Zulassung von Insektizid

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«Die Schweizer Zuckerproduktion ist in grosser Gefahr», schreiben die Grossräte Fritz Glauser (FDP, Châtonnaye) und Pierre-André Grandgirard (CVP, Cugy) in einer Motion. Zusammen mit 51 Mitunterzeichnerinnen und Mitunterzeichnern fordern sie den Staatsrat auf, sein Standesinitiativrecht zu nutzen und sich beim Bund dafür einzusetzen, dass dieser eine befristete Bewilligung für ein Beizmittel gegen die viröse Vergilbung erteilt. Denn diese Krankheit macht den Zuckerrüben stark zu schaffen. Die Folge: Der Zuckergehalt in den Rüben sinkt, die Landwirte haben geringere Einnahmen und sind nicht mehr bereit, die süssen Knollen anzubauen.

Von 1994 bis 2018 war das Saatgut der Zuckerrüben mit Imidacloprid, einem Insektizid der Familie der Neonikotinoide, gebeizt. Verboten wurde es wegen des langsamen Abbaus im Boden und der Toxizität für Bienen, wie der Staatsrat in seiner Antwort auf den parlamentarischen Vorstoss schreibt. Dennoch beantragt der Staatsrat nun, die Motion als erheblich und dringlich zu erklären. Denn wegen fehlender guter Alternativen zur Bekämpfung der virösen Vergilbung und der Gefährdung der gesamten Wertschöpfungskette der Schweizer Zuckerproduktion unterstützt der Staatsrat «eine befristete Bewilligung für den gezielten Einsatz des Neonikotinoids Imidacloprid bei der Behandlung von Zuckerrübensamen». Zudem spricht sich der Staatsrat für eine verstärkte Forschung und Entwicklung durch den Bund aus.

Rüben auf 1400 Hektaren

Der Kanton Freiburg liefert knapp zehn Prozent der Schweizer Zuckerrüben, welche in den Fabriken in Aarberg und Frauenfeld verarbeitet werden. 2020 haben 296 Freiburger Produzenten Rüben angebaut. 2016 waren es noch 365 Rübenpflanzer. Die Anbaufläche beträgt 2020 rund 1400 Hektaren, die Ernte etwa 100 000 Tonnen. Neben dem Richtpreis beeinflusst der Zuckergehalt der Zuckerrüben den Preis, den die Bauern erhalten.

Im Nationalrat

Der Freiburger Nationalrat Pierre-André Page (SVP) hatte bereits Mitte September vom Bund gefordert, das verbotene Mittel wieder zuzulassen. Der Freiburger Nationalrat Gerhard Andrey (Grüne) nahm vergangene Woche an einer Feldbesichtigung der Freiburgischen Vereinigung der Zuckerrübenpflanzer teil. Für ihn ist eine temporäre Zulassung des Mittels «höchst fragwürdig». Die Frage sei, wie es weitergeht: «Es braucht ein Projekt, das den Wandel nachhaltig angeht, wenn über eine befristete Zulassung verhandelt werden soll.» Der grüne Politiker spricht damit den Klimawandel und den Artenschwund an, der Veränderungen in der Struktur erfordere: «Wir können nicht einfach weitermachen wie bisher.»

Anbau auch im Sensebezirk

Der Klimawandel schlägt sich auch in den Anbaugebieten der Knollen im Kanton nieder: Gemäss Martin Blaser, Präsident der Freiburgischen Vereinigung der Zuckerrübenpflanzer, gibt es inzwischen auch im Sensebezirk Felder mit Zuckerrüben, insbesondere in der Region St. Ursen, in Tafers und im Galterental. «Die Gegend eignet sich sehr gut, die Transportwege in die Fabrik sind aber länger.» Laut Martin Blaser kommen dem Wurzelgewächs die um zwei bis drei Grad tieferen Temperaturen der voralpinen Gebiete zugute. Der Schädlingsdruck sei im See- und Broyebezirk grösser. Der Anbau habe sich in den Sensebezirk ausgeweitet, weil die Produktion im Seeland und in der Broye zurückgegangen sei.

Für den Motionär und Landwirt Fritz Glauser bringt der Anbau von Zuckerrüben Vorteile für die Bauern: «Die Zuckerrübe gliedert sich gut in die Fruchtfolge ein, weil das Wurzelgewächs den Boden auflockert.» Agronomisch mache der Anbau Sinn.

Auf die Frage, ob der Anbau der süssen Knollen als Tradition bezeichnet werden könne, antwortet Fritz Glauser: «Mein Grossvater war einer der Ersten, die in der Ostschweiz Zuckerrüben anbauten.» Die Frage sei, ab wann etwas als Tradition bezeichnet werden könne. «Das Wissen über den Rübenanbau ist vorhanden, und es wäre schade, wenn es verloren ginge», betont der Landwirt und Politiker.

Der Anbau der Rüben ist auf Gebiete nördlich der Alpen beschränkt. Dass mit dem Klimawandel auch Veränderungen der Anbaugebiete einhergehen, bestreitet Fritz Glauser nicht: «Es verschiebt sich schon mit dem Klimawandel.»

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