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Stabil auf einem Mitte-links-Kurs

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Im direkten Gespräch: Sprechen Sie eher von der CSP oder von Mitte links – CSP?

Philippe Wandeler: Gute Frage. Die Namensänderung nahmen wir vor, weil wir dachten, dass sie uns politisch besser positionieren würde. Historisch gesehen waren wir ein linker Flügel der katholischen Kirche. Mit der Distanzierung vieler Leute zu kirchlichen Kreisen brauchte das Christliche, das wir als fortschrittlich und weltoffen sehen, immer noch Erklärungen. Vom neuen Namen erhofften wir uns, dass wir uns nicht immer explizit von der CVP abgrenzen müssten – oder auch von der stockkonservativen CSU in Bayern und der Oberwalliser CSP. Im Kanton haben wir viele Zuzüger, die die christlich-soziale Bewegung nicht so gut kennen. Wir dachten, die etwas verlorene gewerkschaftliche Verankerung kompensieren zu können.

Wurden Ihre Erwartungen denn nicht erfüllt?

Der Effekt fiel nicht so positiv aus wie erhofft. Das hat vor allem mit der mangelnden Präsenz auf nationaler Ebene zu tun. Vom politischen Programm her sind wir nahe bei den Grünen und der SP. Aber weil wir bei nationalen Themen in den Medien fast nicht präsent sind, ist es für Leute, die uns nicht kennen, schwierig zu wissen, wo wir stehen.

Wie hat sich die Partei in Ihrer Amtszeit verändert?

Von der Linie her würde ich behaupten, dass wir stets eine ehrliche und saubere Politik betrieben haben. Wir versprachen nicht Sachen, die wir dann nicht hielten. Meiner Meinung nach hielten wir den Mitte-links-Kurs relativ gut. Es gab auch eine Klärung im Sensebezirk, wo die CSP mit einigen Grossräten etwas rechter oder zumindest zentristischer war. Diese traten dann aus, was uns einige Stimmen gekostet hat, aber dafür wurde so das Profil auch klarer Mitte-links.

Was bereitete Ihnen am meisten Freude?

In meiner Amtszeit waren es die beiden Wiederwahlen von Hugo Fasel in den Nationalrat, einmal sogar mit dem besten Resultat des Kantons. Eine gute Sache ist sicher, dass wir heute überhaupt noch da sind. Wir wurden stark mit der Politik von Hugo Fasel identifiziert. Das war zwar schön, aber in einer kleinen Partei stehen dann andere oft etwas im Schatten von so starken Persönlichkeiten.

Hat Ihnen das am meisten Kummer bereitet?

Nein. Am meisten Kummer bereitete mir, dass wir manchmal Mühe hatten, Kandidaten zu finden. So hatten wir bei den vorletzten nationalen Wahlen keinen Sensler auf der Liste. Es ist überhaupt schwierig, Leute für Mandate in den Gemeinden oder auch auf Grossratslisten zu finden. Sie sollten dann ja auch langfristig dabeibleiben und mitarbeiten.

Was hat Sie in Ihrem Amt motiviert?

Politik ist für mich das Bestreben, eine gute Sozial- und Bildungspolitik zu betreiben und Chancengleichheit zu gewährleisten, etwa für Jugendliche aus ärmeren Familien. Auch die Frage des intergenerationellen Kontakts ist wichtig. Die Solidarität ist etwa bei der AHV-Debatte zentral. Ich engagierte mich auch stark im Bereich Arbeitslosigkeit, Umwelt oder öffentlicher Verkehr.

Sie geben das Amt ab. Warum gerade jetzt?

Weil wir uns jetzt in einer Zwischenwahlperiode befinden. Wichtig ist, dass sich vor den nächsten Wahlen 2021 ein neues Team mit viel Power und Punch zusammensetzen kann. Das haben wir derzeit im Kantonalkomitee. Es ist nicht das erste Mal, dass ich das Amt abgeben will. Umso mehr bin ich froh, dass ich zuletzt mit Sophie Tritten als Co-Präsidentin arbeiten konnte.

Konnten Sie nach so vielen Jahren der Partei noch neue Impulse geben?

Ich fühlte mich gut akzeptiert und unterstützt. Aber da ich nicht mehr Grossrat bin, bin ich weiter von den Tagesgeschäften des Kantons weg. Das ist sicher ein Nachteil.

Politische Ämter zu besetzen ist für eine kleinere Partei schwierig. Wo setzen Sie die Prioritäten?

Bei den eidgenössischen Wahlen muss man präsent sein, sonst ist man weg vom Fenster, auch bei kantonalen und kommunalen Angelegenheiten. Man muss überall mitwirken. Wir sind zwar eine Kantonalpartei, aber stark im Saane- und Sensebezirk zentriert. Von daher bleibt es unser Ziel, uns auch in anderen Bezirken zu entwickeln. Aber das ist schwierig, wenn man keine Leute vor Ort hat, die sich dort engagieren. Ziel ist, wieder Fraktionsstärke zu erreichen.

Warum waren bei den letzten Wahlen die Grünen und die GLP Gewinner und nicht die CSP?

Das hat stark mit den nationalen Themen zu tun. Von der Klimadiskussion haben vor allem die Grünen profitiert. Im Kanton Freiburg ist es auch eine Frage der Zusammensetzung der Bevölkerung: Zuzüger aus Kantonen ohne Mitte links – CSP kennen uns noch nicht. Dafür müssten wir auf der Strasse präsenter sein.

Wo sehen Sie die CSP innerhalb des linken Lagers? Als Wasserträger?

Wir sind gerne Wasserträger, wenn wir so dabei helfen, dass das Bundesparlament linker wird. Wir haben mit unseren 3,5 Prozent dazu beigetragen, einen dritten linken Freiburger Sitz zu erobern. Wichtig ist, dass wir Themen gemeinsam bearbeiten. In der Stadt Freiburg hatten die Grünen lange den Eindruck, sie seien Wasserträger der Mitte links – CSP.

Kämpft Ihre Partei gegen die Bedeutungslosigkeit?

Die Frage ist eher: Braucht es die kleineren Parteien noch? Monokultur ist weder links noch rechts gut. Eine bestimmte Konkurrenz unter den linken Parteien tut gut. So verhindern wir, dass eine Machtkonzentration zu gross wird.

Was können Ihre Nachfolger besser machen als Sie?

Sie können sicher mehr aus den modernen sozialen Netzwerken herausholen. Zudem bin ich ein relativ antiautoritärer Typ. Ich bin kein General, der sagt, wo es langgeht. So musste ich oft den Leuten nachspringen. Man kann die Wählerbasis sicher besser einspannen, um die Partei mitzutragen.

Zur Person

Jahrzehntelang in Parlamenten

Heute Abend gibt Philippe Wandeler das Präsidium der Mitte links – CSP ab, das er im August 2004 übernommen hatte. Wandeler war schon damals ein erfahrener Politiker. Vorher hatte er nämlich bereits die CSP der Stadt Freiburg präsidiert, und er sass von 1981 bis 2001 im Grossen Rat und anschliessend im Verfassungsrat. Zudem war Philippe Wandeler 36 Jahre lang Mitglied des Freiburger Generalrats. Er wuchs bereits in einem CSP-Umfeld auf: Sein Vater war Gründungsmitglied der kantonalen Partei, als sich diese von der CVP loslöste. Der heute 68-Jährige ist Psychotherapeut und arbeitet noch zu 60 Prozent.

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