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«Stabile Preise sind unser oberstes Ziel»

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Autor: Imelda Ruffieux

«Wenn die Nationalbank eine optimale Geldpolitik betreiben will, braucht sie genaue Informationen. Da fangen die Probleme an», erklärte Anne Kleinewefers Lehner eingangs ihres Referates vor den Delegierten der Region Sense. Um möglichst nah am Puls der Wirtschaft zu sein, stützt sich die Schweizerische Nationalbank auf Statistiken des Staatssekretariats für Wirtschaft (Seco), auf standardisierte Umfragen sowie auf persönliche Gespräche mit Unternehmen. Diese letzte Quelle ist für die Notenbank sehr wichtig und wertvoll, wie die stellvertretende Direktorin ausführte. Pro Jahr werden etwa 1000 Besuche, vornehmlich bei KMU, unternommen.

Positiver Trend spürbar

«Seit dem zweiten Quartal 2010 ist wieder eine positive Wachstumsrate zu spüren», erklärt die Referentin zur aktuellen Situation. «In der Schweiz war die Krise im Endeffekt weniger stark und dauerte weniger lange als angenommen. Die Wirtschaft hat sich deutlich schneller erholt.»

Bei den Firmengesprächen im Sommer haben Unternehmen Aussagen zu ihrer Geschäftslage gemacht. «Gegenüber dem Vorjahr konnten die Umsätze deutlich gesteigert werden. Die Erholung setzt sich fort, hat jedoch etwas von ihrem Schwung verloren.» Die Auslastung sei insgesamt als normal einzustufen, sogar leicht positiv. Hier gebe es aber Unterschiede in den Branchen: «Die Auslastung in der Industrie, die von der Rezession am stärksten betroffen war, ist immer noch leicht unterdurchschnittlich. Hingegen sind die Betriebe im Bausektor stark ausgelastet. Das macht Sinn, kannte doch diese Branche keine eigentliche Krise.»

Einfluss über Wechselkurse

Ähnliche Unterschiede gibt es auch bei den Wechselkursen. Die Schwächung des Euros und der starke Schweizer Franken spürte vor allem die exportabhängige Industrie, während Bau und Dienstleistungen kaum betroffen waren. «Es ist nicht unser Ziel, einen stabilen Wechselkurs zu haben», antwortet Anne Kleinewefers Lehner auf eine Frage aus dem Publikum. «Wir wollen stabile Preise. Steigende und sinkende Preise sind schädlich für die Wirtschaft.» Die Nationalbank strebe eine Preisentwicklung zwischen null und zwei Prozent an. «Wenn eine Deflation über die Zinsen aber nicht mehr beeinflussbar ist, müssen wir doch versuchen, die Importpreise via Wechselkurse zu beeinflussen.»

Stabilisierung geht weiter

Der positive Trend wird weitergehen, sich jedoch langsam abflachen, führte die SNB-Vizedirektorin aus. Die von der Nationalbank befragten Unternehmen erwarten bis Ende Jahr steigende Umsätze. «Angst vor einer neuen Rezession ist nicht zu spüren. Sie gehen von stabilen Verkaufs- und Einkaufspreisen aus. Das wirkt sich auch in der Beschäftigung aus. Die Firmen planen eine leichte Erhöhung ihres Mitarbeiterbestandes. «Der Arbeitsmarkt hat sich günstiger entwickelt als angenommen.»

Risiko der Überhitzung

Auf Grund der Simulationen, welche die SNB mit den gesammelten Informationen vorgenommen hat, werden sich die Preise stabil halten. «Es sind keine Inflationsrisiken in Sicht. Deshalb ist auch keine Anpassung der Geldpolitik notwendig.» Ein Fragezeichen setzte die Referentin beim Bau- und Immobiliensektor. «Dort war die Rezession nie zu spüren, die Firmen waren immer ausgelastet. Sie haben von tiefen Zinsen profitiert. Man weiss aber, je länger diese Tiefzinsphase anhält, desto grösser ist das Risiko für eine Überhitzung.» Zur Wirkung von konjunkturstützenden Massnahmen befragt, meinte die im Seebezirk wohnhafte Anne Kleinewefers Lehner, dass die Kurzarbeit der grösste Stabilisator sei. «Kurzarbeit und die Arbeitslosenversicherung waren in der Schweiz die wichtigsten Instrumente gegen die Krise, vor allem für die Exportfirmen.» Der grösste Vorteil sei, dass Kurzarbeit rasch und effektiv wirke. So schnell könne kein Impulsprogramm greifen.

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