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«Stagnation auf erhöhtem Niveau»

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«Die Fallzahlen sind im Kanton Freiburg in den letzten Wochen gesunken», sagte gestern der medizinische Leiter des Freiburger Spitals HFR, Ronald Vonlanthen, vor den Medien. «Doch sie liegen heute gleich hoch wie auf dem Höhepunkt der ersten Welle im Frühling.» Kurz: «Sie stagnieren auf einem erhöhten Niveau.» Die Pandemiesituation sei deshalb nach wie vor «besorgniserregend».

Operationen nachholen

Seit Anfang Dezember stagniert die Zahl der Covid-19-Patientinnen und -Patienten, die in Spitalpflege sind. Die Intensivpflege sei nach wie vor am Limit, so Vonlanthen – auch wegen Nicht-Covid-Notfällen und wegen der Betreuung von Patientinnen und Patienten, die zwar nicht mehr positiv seien, aber an den Folgen der Covid-Erkrankung litten. «Deshalb machen wir uns Sorgen, sollte ein dritte Welle auf uns zukommen.»

In der jetzigen zweiten Welle der Pandemie hat das Freiburger Spital bisher 270 geplante Operationen verschoben. Dies unter anderem, weil Personal aus der Anästhesie auf der Intensivstation arbeitet. «Diese Operationen können um einige Wochen, aber nicht um Monate aufgeschoben werden», sagt Vonlanthen. Das HFR versucht nun, so viele Operationen wie möglich nachzuholen. «Kommt aber im Januar eine dritte Welle, wissen wir nicht, was wir machen sollen.» Dann reichten die Kapazitäten nicht, um alle Operationen nachzuholen.

«Leuten geht die Luft aus»

Während der ersten Welle hatte das Spital seine Operationstätigkeiten weitgehend eingestellt. Die damals verschobenen Operationen wurden alle im Sommer nachgeholt. «Unser Personal hatte keine Pause», sagt Vonlanthen. «Es ist erschöpft.» Und es ist in der zweiten Welle erneut gefordert; Ansteckungen und Quarantäne treffen auf die Spitalangestellten. Gleichzeitig stehen die Pflegenden und die Ärzteschaft ständig unter Druck. Sie betreuen fast ausschliesslich komplexe Patientinnen und Patienten, die einen hohen Pflegeaufwand verursachen. «Unseren Leuten geht die Luft aus», sagte Vonlanthen.

Rehabilitation nötig

Das Freiburger Spital hat derzeit auch zahlreiche Patientinnen und Patienten, die nach ihrer Covid-19-Erkrankung nicht nach Hause können, sondern in die Rehabilitation müssen. «Das sind rund fünf bis zehn Prozent aller Covid-19-Patienten, die hospitalisiert waren», sagt Pierre Decavel, Klinikchefarzt Rehabilitation. Viele haben nach wie vor Probleme mit der Lunge und sind bei der kleinsten Anstrengung müde. Nach der langen Zeit im Bett leiden viele auch an Muskelschwund, und in einzelnen Fällen leiden die Patientinnen und Patienten an motorischen Defiziten. «Wir tun alles, damit diese Patienten bald wieder ein autonomes Leben führen können», sagt Pierre Decavel.

Noch warten mit Kontakten

Generaldirektor Marc Devaud sagte, er sei angesichts der Lockerungen, die der Freiburger Staatsrat ermöglicht habe, «beunruhigt». Aufgabe des Spitals sei es, Alarm zu schlagen, wenn es an seine Grenzen komme. «Die Politiker müssen dann entscheiden», sagte er. «Sie müssen ein Gleichgewicht zwischen Wirtschaft und Gesundheitswesen finden.» Er gehe jedoch davon aus, dass bald eine Covid-Impfung komme. «Warum jetzt nicht noch durchhalten und mit sozialen Kontakten warten, bis die Impfung da ist?»

Zahlen und Fakten

Immer noch «erhöhtes Ansteckungsrisiko»

Erst waren die Ansteckungszahlen im Kanton Freiburg explodiert, nun sind sie klar zurückgegangen. In der Woche 45 wurden 4643 Personen positiv auf Covid-19 getestet. Das war der Höhepunkt der zweiten Welle. Seither sinken die Zahlen wieder. So fiel in der Woche 48 die Zahl erstmals wieder unter 1000. In der Woche 50 wurden 676 positiv getestet, in der laufenden Woche bisher 361 Personen. Am Montag waren es damit 442,85 laborbestätigte Fälle pro 100 000 Einwohnerinnen und Einwohner in zwei Wochen. Ab 60 Fällen gilt ein Kanton als «Gebiet mit erhöhtem Ansteckungsrisiko». Am Freiburger Spital HFR wurde der Peak in der Woche 45 erreicht. Damals wurden 192 Personen mit einer Covid-19-Erkrankung hospitalisiert. Letzte Woche waren es noch 86; 17 davon lagen auf der Intensivstation.

njb

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