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Stahl zum Nachfolger von Schild gewählt

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Auf Stahl entfielen im ersten Wahlgang 240 der 444 gültigen Stimmen, während es seine Konkurrenten Werner Augsburger und Martin Landolt lediglich auf 149 respektive 55 Stimmen brachten. 75 der 85 Mitgliedsverbände von Swiss Olympic waren bei der Wahl im Haus des Sports mit 441 Stimmen vertreten, dazu kamen fünf weitere Stimmen von zwei IOC-Mitglieder und drei Athletenvertreter.

Nach den ehemaligen Regierungsräten Walter Kägi (St. Gallen, 2000 bis 2005) und Schild (Basel, 2006 bis 2016) wurde mit Stahl zum dritten Mal in Folge ein Politiker ins höchste Amt des Schweizer Sportdachverbandes gewählt.

Ab Montag auch Nationalratspräsident

Drei Tage nach seiner Wahl zum Präsidenten von Swiss Olympic wird Stahl am Montag im Nationalratssaal auf politischem Parkett grösste Ehre zuteilwerden: Seine Wahl zum Nationalratspräsidenten zu Beginn der Wintersession gilt nach zwei Jahren als Vizepräsident als so gut wie sicher. Beide Ämter unter einen Hut zu bringen, erachtet der SVP-Politiker als lösbare Herausforderung. Er, der seit 2004 der Parlamentarischen Gruppe Sport vorsteht, sieht darin «eine gute Möglichkeit, die Politik und den Sport noch besser zu vernetzen».

Den alt Bundesrat und Parteikollegen Adolf Ogi bezeichnet Stahl, der 1999 in den Nationalrat gewählt worden ist, als Wegweiser und Motivator. «Ogi hat gezeigt, dass Politik und Sport zusammengehen.» Über sich selbst sagt der neue Swiss-Olympic-Präsident: «Ich neige eher zur Sachlichkeit als zu Klamauk.» Verbiegen lassen habe er sich nie, er sei resistent und ehrlich sich selbst gegenüber.

Vor acht Jahren wurde Stahl in den Exekutivrat von Swiss Olympic gewählt, nun wird er ab Januar dessen Präsident sein. 2004 hatte er seine eigene Drogerie in Winterthur aufgegeben, seither ist er beruflich als Direktionsmitglied beim grössten Westschweizer Krankenversicherer Groupe Mutuel tätig.

Stahl gehörte wie sein Nationalratskollege Landolt zu jenen Kandidaten, die von einer von Swiss Olympic eingesetzten Findungskommission im Sommer als «besonders geeignet» bezeichnet worden waren, um das Amt des Präsidenten des Exekutivrats auszuüben. Bereits die vierköpfige Kommission machte mit ihrer Empfehlung deutlich, dass sie die politische und wirtschaftliche Komponente stark gewichtet, nun folgte ihr mit der Wahl Stahls das Sportparlament.

Im Wahlkampf hatte Stahl seine Absicht bekräftigt, den Breiten- und Jugendsport fördern zu wollen. Die Politik soll mit den von ihr gesprochenen Geldern nicht jene Athleten unterstützen, die bereits auf dem Podest stehen, sondern jene, die sich auf dem Weg dorthin befinden. Wie Stahl gehören auch dessen künftig wichtigste Ansprechpartner auf politischer Ebene, Sportminister Guy Parmelin und Finanzminister Ueli Maurer, der SVP an.

sda

Werner Augsburger

«Ich musste damit rechnen»

Werner Augsburger wirkte nach seiner Nicht-Wahl gestern Abend gefasst. Dass Jürg Stahl den Vorzug erhielt, überraschte den Schmittner nicht. «Es war zu erwarten. Ich musste damit rechnen, dass die grossen Verbände lieber einen Politiker wählen als einen Sportfunktionär. Das hatten sie im Vorfeld klargemacht», so der 57-Jährige gegenüber den FN. Augsburger konnte ziemlich genau abschätzen, wie viele Stimmen er erhalten würde. «Ich habe für mich eine Excel-Tabelle gemacht, in der ich die Stimmen der einzelnen Parlamentarier in Ja, Nein und fraglich einteilte. Ich habe exakt die Anzahl Stimmen erhalten, die ich vorausgesagt hatte.» Es sei immerhin schön, zu sehen, dass die Leute, die ihm versprochen hätten, ihn zu wählen, Wort hielten. «Das ist in der Sportwelt nicht selbstverständlich.» Ebenfalls sei es ein «netter persönlicher Erfolg», als Zweitplatzierter mit seinen 149 Stimmen fast dreimal so viele Stimmen erhalten zu haben wie der drittklassierte Martin Landolt, der wie Stahl Politiker ist.

«Wichtige Erfahrungen»

Letztlich interpretiert Augsburger das Ergebnis jedoch klar als Richtungswahl. Das Sportparlament zieht einen Politiker als Präsident von Swiss Olympic einem Sportfunktionär offensichtlich vor. «Das muss ich akzeptieren.» Aber kann er es auch verstehen? «Offensichtlich wurde Jürgs politisches Netzwerk in der Schweiz höher gewichtet als mein nationales und internationales Netzwerk. Ich finde es schade, weil der Schweizer Sport erstmals seit langem die Chance gehabt hätte, jemanden aus dem Sportmilieu an die Spitze zu wählen.» Obwohl er viel Energie und Zeit in den Wahlkampf gesteckt hat, bereut Augsburger die Kandidatur nicht. «Klar, ich bin enttäuscht. Es wäre nicht normal, wenn ich das nicht wäre. Aber ich konnte mein Netzwerk pflegen und wichtige Erfahrungen sammeln, wie es ist, einen Wahlkampf zu führen.»

Augsburger, der damit Geschäftsführer von Swiss Volley bleibt, verglich die letzten Monate mit einem Volleyball-Spiel: Er habe gut gespielt und dennoch verloren. «Meine Lebenserfahrung hat mich gelehrt, dass jede Absage irgendwann später einen Sinn bekommt. Vielleicht kann ich in zwei, drei Jahren von den letzten Monaten profitieren.»

fm

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