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Starke Charaktere und viel Gefühl

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Das ist ein bezahlter Beitrag mit kommerziellem Charakter. Text und Bild wurden von der Firma Muster AG aus Musterwil zur Verfügung gestellt oder im Auftrag der Muster AG erstellt.

«Worst Case»: Europa 2015: Eine katastrophale Wirtschaftskrise erschüttert die EU-Länder. Der Euro wird abgeschafft, und Chaos breitet sich aus. Lebensmittel werden äusserst rar, der Handel mit Konsumgütern bricht zusammen, und die Städte werden zu Geisterorten. Nur auf dem Land gibt es noch Hoffnung aufs Überleben. Deshalb bricht Julius auf, um bei seinen Eltern in einem kleinen Dorf Zuflucht zu suchen. Was er dort vorfindet, übersteigt seine schlimmsten Vorahnungen. Er kehrt in ein Leben zurück, ohne jeglichen Kontakt zur Aussenwelt, eine Welt, in der er glaubt, verrückt zu werden.

«Bis der Tod uns scheidet»

Da ist die tief religiöse Maria, die dem erfolgreichen Mercedes-Verkäufer mit ihren rasanten Fahrkünsten den Kopf verdreht. Sie bauen sich ein Leben mit Kind auf. Doch die Idylle wird gestört, als Maria sich erneut dem religiösen Sittenverständnis ihrer Familie unterwirft und vehement auf einer Heirat besteht. Der junge Mann stemmt sich dagegen und verliert so seine kleine Familie. Nun beginnt für ihn ein Martyrium, das ihn in seinem Wahn bestärkt, Maria unbedingt zurückzugewinnen. Dazu zieht er alle Register. Er lernt mit Inbrunst den Ablauf der katholischen Messe auswendig, wird seine von ihm geschiedene russische Frau los und kümmert sich intensiv um das gemeinsame Kind. Doch nichts davon bringt ihn weiter; Maria ist entschlossen, sich von ihm zu trennen, was zum tödlichen Finale führt.

«Apanies Perlen»

Das Schicksal meint es schlecht mit all denen, die in irgendeiner Weise in den letzten 150 Jahren mit Apanies Perlen in Kontakt kamen. Die wunderschöne Kette mit exakt 100 perfekten Perlen, die das Aborigine-Mädchen Apanie 1867 aus den Tiefen des Meeres holte, bringt denen, die über die Jahre damit in Kontakt kommen. einerseits Freude und Genugtuung doch auch immer wieder grosses Leid und Unglück. Die Perlen, die der jungen Perlentaucherin einen schrecklichen Tod brachten, scheinen das Schicksal der späteren Besitzerinnen zu beeinflussen.

«Who the fuck is Waldheim»

Der junge Oscar aus Österreich will seinen unbekannten Grossvater kennenlernen. Jener hatte am Ende des letzten Weltkriegs als US-Soldat Oscars schwangere Grossmutter schmählich verlassen. Die aufwühlende Familiengeschichte prägt seinen Entschluss, den alten Mann zu finden. Die Sache ist einfacher, als er es sich gedacht hat, doch bei seinem Besuch mitten im amerikanischen Hinterland kommt es zu einer erstaunlichen Begegnung, die die Familiengeschichte und somit das Leben Oscars total umkrempelt.

Alle vier Erzählungen beginnen harmlos und beschaulich, führen dann schleichend durch ungeahnte menschliche Abgründe, bevor sie abrupt zu dramatischen Wendungen kommen. Judith W. Taschler, bekannt als Romanautorin, überrascht als geniale Verfasserin von packenden Kurzgeschichten.

Judith W. Taschler:«Apanies Perlen – Vier Erzählungen.», Wien, 2014: Picus Verlag.

Giovanna Riolo ist Leiterin Deutschen Bibliothek Freiburg.

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