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Starke Persönlichkeiten gaben Ausschlag

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Nationalratswahlen: Im Kanton Freiburg blieben grosse Verschiebungen weitgehend aus

Autor: Von WALTER BUCHS und MATTHIAS FASEL

Sieht man von der Entwicklung der CSP ab, ist festzustellen, dass sich der Wähleranteil der politischen Parteien im Kanton Freiburg bei den eidgenössischen Wahlen 2007 nur unwesentlich verändert hat. Die ausgeprägten Bewegungen, die sich vor vier Jahren vollzogen haben, haben sich stabilisiert. Eine weitere Polarisierung fand nicht mehr statt. Warum in Freiburg die Trends ein bisschen entgegen den schweizerischen verlaufen, ist für Nicolas Hayoz, Professor für Politikwissenschaft an der Universität Freiburg, schwierig zu sagen. Er meint: «Klar ist, dass es auch starke Persönlichkeitswahlen sind. Deshalb variieren die Resultate auch immer zwischen den Kantonen.»

SVP-Aufschwung gestoppt

Diese Feststellung trifft zuerst einmal auf die SVP zu, die ihren Wähleranteil 2003 nahezu verdoppeln konnte (siehe Grafik) und so ihren 1995 verlorenen Nationalratssitz zurückholte. Der mit etlichem Selbstbewusstsein angestrebte zweite Sitz wurde nun aber in diesem Jahr nicht erreicht. Hiezu SVP-Kantonalpräsident Jean-Luc Rimaz: «Insgesamt ist es schon unglaublich, dass wir mit 22 Prozent nur einen Sitz erhalten. So gesehen haben uns die Verbindungen der Linken schon ein bisschen den Sieg gestohlen.»Auch aus dem Ständeratssitz wurde nichts, denn die Partei legte im Kanton – ganz im Gegensatz zur Landesebene und zu den Erwartungen resp. Befürchtungen vieler – bloss noch unbedeutend zu. Einen Grund, weshalb es für die SVP in Freiburg schwieriger ist, sieht Professor Hayoz auch im katholischen Hintergrund des Kantons. «In protestantischen Kantonen in der Westschweiz hat die SVP mehr zugelegt als in Freiburg», ergänzt er.«Unsere gute Liste hat dazu beigetragen, dass der Verlust an Wählern in Richtung SVP gestoppt werden konnte,» hält hingegen FDP-Kantonalpräsident Charly Haenni am Montag den FN gegenüber fest. Die Tatsache, dass es seiner Partei nach sieben Legislaturperioden gelungen ist, den Wählerschwund aufzuhalten und in einen Zuwachs umzumünzen, führt Haenni denn auch auf die «Qualität der Kandidierenden» zurück. Dieses positive Ergebnis im Kanton, das trotz Rücktritt des eigenen Mandatsträgers zustande gekommen ist, steht ganz im Gegensatz zur gesamtschweizerischen Entwicklung.Ähnliches lässt sich von den Sozialdemokraten sagen. Die SP Freiburg bekam den Aderlass der SP Schweiz nicht zu spüren. Sie konnte den Wähleranteil zum dritten Mal in Folge praktisch ausschliesslich dank des Beitrags der Juso steigern. Kantonalpräsidentin Solange Berset sieht zwei Hauptgründe für diese weiterhin positive Entwicklung: «Unsere Zielsetzungen orientieren sich an den echten Problemen der Bevölkerung, und unsere Mandatsträger politisieren mit vollem Einsatz nahe bei der Wählerschaft.»

Vielversprechende Zukunft der Grünen

Im Gegensatz zur gesamtschweizerischen Entwicklung hat die SP Freiburg offensichtlich keine Wählerinnen und Wähler an die Grünen verloren. Letztere haben nämlich mit ihrer Hauptliste nur wenig zulegen können (+0,4 Prozentpunkte). Hienzu kommt der Anteil der erstmals kandidierenden Jungen Grünen, die auf einen Wähleranteil von beachtlichen 1,9 Prozent kommen. Dass die Grünen Freiburg ob dem besten Ergebnis in ihrer Geschichte und bedeutsamem Zuwachs in praktisch allen Bezirken Morgenluft wittern, ist nicht verwunderlich.Obwohl die Grünen in Freiburg im Vergleich zur nationalen Partei noch etwas hinterherhinken, sieht ihre Zukunft für Präsidentin Eva Kleisli vielversprechend aus: «Unser Ziel wird es sein, 2011 einen Sitz im Nationalrat zu erobern … Die CSP lebt momentan klar von Hugo Fasel. Wenn er einmal zurücktritt, wird auf der linken Seite womöglich ein Sitz frei.» Tatsächlich sieht es für die CSP trotz nochmaliger Sicherung des Sitzes von Hugo Fasel nicht gerade rosig aus. Ähnlich wie bei den kantonalen Wahlen 2006 hat sie erneut deutlich an Boden eingebüsst. Ausser im Sensebezirk (16,2%) und in der Stadt Freiburg (10,0%) ist das Wählerpotenzial schwach. Deshalb will die Partei in den kommenden Jahren, wie Kantonalpräsident Philippe Wandeler am Sonntag den FN sagte, «dort Aufbauarbeit leisten, wo wir weniger präsent sind».Auf Landesebene konnte die CVP den Abwärtstrend umdrehen. Nicht so im Kanton Freiburg. Die Partei musste nochmals einen – wenn auch kleinen – Rückgang hinnehmen. Damit sinkt der Wähleranteil knapp unter die 25-Prozent-Marke. Für Kantonalpräsident Emanuel Waeber ist es schmerzlich, dass der Elan der kantonalen Wahlen nicht genutzt werden konnte, um den Trend umzukehren. Die Gründe seien jetzt eingehend zu analysieren.

Ziel war (zu) hoch gesteckt

Dennoch brachte die Partei am Sonntag ihre beiden Sitze mit den zwei Wiederkandidierenden problemlos ins Trockene. Das erklärte Ziel, einen dritten Sitz anzuvisieren, blieb aber Wunschdenken. Auch ohne die gezielten Anschuldigungen an die Adresse zweier Kandidaten ganz kurz vor dem Wahltag wäre das Ziel wohl ausser Reichweite geblieben.

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