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Stars of Sounds: Samstag als Amuse-Bouche für den heutigen Abend mit Elton John

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Das ist ein bezahlter Beitrag mit kommerziellem Charakter. Text und Bild wurden von der Firma Muster AG aus Musterwil zur Verfügung gestellt oder im Auftrag der Muster AG erstellt.

Nach dem programmgemässen Auftakt am Freitag (siehe Kasten), war tags darauf am Murtner Openair «Stars of Sounds» Umdenken gefragt. Ein Ersatz-Programm für den Samstag wurde in Rekordgeschwindigkeit auf die Beine gestellt. Der Auftritt Elton Johns wurde auf heute 20.30 Uhr verschoben.

«2 für 1, das ist doch nicht schlecht?», fand Elvira Lanz aus Vallamand am Samstagabend. Ihre Bekannte aus Luzern genoss das Programm ebenfalls, bedauerte aber, dass sie für das Elton-John-Konzert nicht in Murten bleiben konnte. Zwei Besucherinnen meinten: «Es bleibt halt immer ein Restrisiko.» Flexible Musikfans aus der Region nahmen es gelassen. Für viele war es wohl ein bisschen wie ein Amuse-Bouche vor dem Hauptgang. Man hat es zwar nicht bestellt, freut sich aber trotzdem darüber.

 Laut dem Medienverantwortlichen Frank Lenggenhager hätten die Reaktionen bei der Verkündung der Hiobsbotschaft von freundlich bis wütend das ganze Spektrum abgedeckt. «Vor allem Besucher, die von weit her angereist waren, reagierten mit Unverständnis», meinte er am Samstagnachmittag. Einige hätten es erst vor Ort erfahren. Die Vorverkaufsstelle Ticketcorner informierte ihre Kunden am Samstagmittag per E-Mail.

Viel Aufwand

Das neue Programm ist mit einem grossen Aufwand verbunden. Die Ausdehnung auf Montag stellte ein Problem dar. «Wir sind dankbar, dass die Gemeinde Murten wegen des Terrains kulant reagiert hat», so Festivalleiter Marc Zahnd. Und 250 freiwillige Helfer nehmen sogar extra frei, verkündete er am späten Abend auf der Bühne. Fragen rund um die Restauration und die Shuttlebusse stehen noch offen. «Überdies müssen die versicherungstechnischen Aspekte abgeklärt werden», so Lenggenhager. Die Rückgabe der Tickets sei Sache der Vorverkaufsstellen.

Hiobsbotschaft am Freitag

Die Bombe platzte am Freitag um 23 Uhr: Nach dem Auftritt der Band Status Quo wurde verkündet, dass Elton Johns Gitarrist erkrankt sei. «Es grenzt an ein Wunder, dass wir so schnell ein Alternativprogramm organisieren konnten», kommentierte der Medienverantwortliche die Nacht-und-Nebel-Aktion. Sie hätten kein Auge zugetan, und innerhalb von zehn Stunden Schweizer Künstler aufgeboten, die in der Nähe gewesen seien.

Baker wurde vermisst

Doch ein Unglück kommt selten allein: Bastian Baker musste ebenfalls passen. Dies wurde am Samstagnachmittag bekannt. Vor allem jungen Besuchern stand die Enttäuschung ins Gesicht geschrieben. «Was, der kommt auch nicht?», bedauert eine Gruppe aus Bern und Biel. Für sie war diese Absage beinahe schlimmer als die des Hauptacts.

«Murte rockt!»

Überrascht wurden ebenfalls die Ersatz-Künstler. Der Songwriter Micha Sportelli war nach eigenen Angaben «grad am Gartetöri striiche», als ihn die Anfrage erreichte. Sängerin Jaël von der Gruppe Lunik war beim «Zmörgele». Und Pegasus seien mit dem «Helikopter» aus Graubünden eingeflogen, wie Frontmann Noah Veraguth witzelte.

Am Vorabend lauschten die Zuschauer am Boden sitzend den ruhigen und melancholischen Konzerten von Micha Sportelli und Lunik. Immer enger wurde es im Stehplatz-Bereich und auf der Tribüne, als der Hauptact Pegasus auftrat. Die Bieler outeten sich als Elton-John-Fans und begeisterten das Publikum mit einer A-cappella-Version von «Surfer Girl» für den Beach-Boys-Fan. Der Leadsänger liess seinen ganzen Charme spielen, bis zum Schluss alle mitsangen, mithüpften und applaudierten. Und als er «Murte rockt!» rief, wogten die Zuschauer-Arme wie Seegras im Takt. «Das Programm war gut, vor allem Pegasus ist für mich eine Entdeckung!», so Elsbeth Witschi aus Bern. Die meisten Besucher blieben ebenfalls für das letzte Konzert des Abends mit der englischen Soul-Sängerin Beverley Knight. «Wir haben auch so eine gute Zeit, nicht wahr?», rief sie in die gut gelaunte Menge. Und selbst den Bastian-Baker-Fans aus Bern und Biel hat der Abend dann doch noch gefallen.

Vom «Zmorge» auf die Bühne: Jaël von Lunik. Bild Aliki Eugenidis«Mit dem Helikopter eingeflogen»: Pegasus. Bild Aliki Eugenidis

 

Francis Rossi rockte am Freitag die Bühne in Murten mit Status Quo. Bild zvg/hb-pictures.ch

Francis Rossi: «Give me some Röschti!»

N eben dem Sofa steht seine legendäre grüne Telecaster-Gitarre, Francis Rossi sitzt ganz entspannt auf dem Sofa. Das Status-Quo-Gründungsmitglied schnappt sich meinen Notizblock vom Tisch, witzelt: «Du musst mich frisch von der Leber weg fragen!» Und gibt ihn mir grinsend wieder zurück.

 

Francis Rossi, warum treten Sie in Murten auf?

Alle fragen mich das! Ich weiss es nicht! Wir werden gebucht, bezahlt und dann spielen wir. Ich würde gerne sagen, weil Murten so eine hübsche Stadt ist, aber das ist nicht wahr.

 

Ich habe gehört, Sie sprechen ein wenig Deutsch …

«Ick kein Deutsh spreken …»

 

Aber Sie haben doch ein paar deutsche Lieblingswörter!

Mmm … «Umleitung», «Frikadella», «Gurkensalad». Vor allem Lebensmittel, fällt mir grad auf!

 

Gibt es etwas Bestimmtes, das Sie in der Schweiz mögen?

«Röschti.» Ein Typ namens Paul Camilleri, ein Schweizer, hat mich gefragt, ob ich ein paar Songs hätte, und fragte, wie viel sie kosten. Ich sagte zu ihm: «Sprich nicht von Geld! Du musst mir nichts bezahlen. Gib mir nur etwas Röschti!» Er sagte: «Wirklich?» Ich: «Yes, give me some Röschti!» Ich bekam also einen Lastwagen, der mit «Röschti» vollgeladen war. Meine Familie und ich waren drei Jahre mit «Röschti» versorgt.

Seit 2010 haben Sie das Britische Offizierskreuz (OBE). Was bedeutet es Ihnen, und wie war es, die Queen zu treffen?

Wir haben die Queen und Prince Charles mehrmals getroffen. Was den Orden betrifft, glaube ich nicht, dass wir ihn verdienen. Zum Beispiel hätte ihn ein Sanitäter aus Manchester mehr verdient. Aber ich möchte nicht undankbar sein! Es ist wirklich schön, den Orden zu besitzen! Und es verärgert manche Leute auch – das gefällt mir dann wieder.

 

Sie und Rick Parfitt kennen sich schon fast seit 50 Jahren. Fühlen Sie sich manchmal wie ein altes Ehepaar?

Ja, oft. Ich habe niemanden so lange gekannt wie Rick. Meine Eltern nicht, meine Ehefrau nicht.

 

Sie wurden nach Franz von Assisi benannt. Was bedeutet Ihnen Religion?

Nichts. Sie hat viel von meinem Leben durcheinandergebracht. Ich wurde katholisch erzogen, und meine Mutter hat sich total im Katholizismus verloren. Dies hat ihr Leben ruiniert, und auch vieles in meiner Familie. Ich glaube mit hoher Wahrscheinlichkeit an einen allsehenden, allwissenden, allmächtigen Gott. Es gibt nichts zu befürchten. Aber die Religion lässt uns glauben, dass es einen allsehenden, allwissenden, allmächtigen Gott gibt, der uns dies und das verbietet und uns für immer bestraft. Ich glaube an keine Religion. Sie ist nur da, um die Menschen zu kontrollieren.

 

Sehen Sie Ihre acht Kinder oft?

Ja, ständig, die meisten jedenfalls! Eine Tochter lebt zum Beispiel in Kanada, sie sehe ich nicht so oft, wie ich gern möchte. Ich liebe es, viele Kinder zu haben! (Er seufzt theatralisch, schüttelt den Kopf, lacht und murmelt: «Teuer!»)

 

Ihre Gitarre begleitet Sie schon über 40 Jahre! Was bedeutet Sie Ihnen?

Wenn ich sie nicht habe, ist es als, ob ich mit nur einem Bein auf der Bühne stehe. Ich nehme manchmal eine andere, schönere in die Hand, und es fühlt sich einfach nicht richtig an. Wenn ich allerdings auf anderen Gitarren spiele, töne ich trotzdem gleich. Das ist seltsam. Man tönt immer wie man selber. Ich weiss nicht, warum das so ist.

 

Es ist der Musiker, nicht das Instrument.

«Yes, very much.»

 

Ihre Gitarre sieht unglaublich aus mit all den Gebrauchsspuren!

Ich hatte sie einmal schwarz umlackiert, aber die Farbe sah nicht gut aus. Da habe ich sie dann wieder abgelaugt. Meine Frau hat damals Möbel renoviert, mit diesen neuen Farben. Ich begann dann, die Gitarre damit zu lackieren, wurde aber nicht fertig, weil ich die Gitarre für ein Konzert wieder zusammenbauen musste. Ich habe danach nicht mehr weitergemacht, und sie ist bis heute so geblieben. Die Leute finden, das sehe super aus, aber ich denke, hmm …

 

Sie spielen morgen (Red.: letzten Samstag) in Finnland. Wo nehmen Sie die Energie her?

Wir machen das seit 25 Jahren in dem Rhythmus, so funktionieren wir. Um dafür fit zu sein, mach ich alles, was dafür erforderlich ist. ea

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