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Stars wie aus dem Bilderbuch

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Eine sinnliche Reise durch Bangladesch, der Heimat des Choreografen Akram Khan, zeigte die Tanzaufführung «Desh» am Donnerstagabend im Freiburger Schauspielhaus Equilibre.

Die Zauberformel ist der indische Tanz «Kathak». Er erschloss Klein Akram das Wunderland. Mit sieben schon war er in einem indischen Dschungel-Musical von exotischen Tieren umgeben und bereiste dann dank dem Stück Mahabharata (Regie: Peter Brook) die Erdkugel.

Akram Khan ist ein Star wie aus dem Bilderbuch. Die südasiatische Tanzakademie aber, die dem talentierten Jungen zu Wundern verhalf und ihm einen wahrhaften Guru zur Seite stellte, befand sich – in London.

So erzählt «Desh» die Lebensgeschichte eines Migrantenkindes. Die Figur des Vaters überschattet das Stück. Am Anfang war sein Grab. An ihm muss Akram sich abarbeiten. Mal mit wuchtigem Hammer und dröhnendem Widerhall, mal sanft am Zweiglein obenauf, das Wurzeln schlagen will.

Wie Hamlet als Geist so erscheint auch Akram der Vater (alle Rollen spielt er selbst). Doch nicht ohne Slapstick. Überzeichnete Gesten und buckelnde Pantomime erzählen vom Koch, der zwischen die Kriegsfronten des Urdu (Sprache Pakistans) und Bengali gerät. Es wäre nicht die Leidensgeschichte eines Inders, wenn sie uns nicht farbig und stilistisch vielfältig verführte: vom märchenhaften Animationsfilm auf transparenter Leinwand (Tim Yip) bis hin zu graffitiüberzogenen, abblätternden Bollywood-Plakaten, vom sympathischen Propellerzylinder, dem Arbeitsplatz des Vaters unter Urdu-Soldaten, bis hin zur gigantischen Bühnenmechanik, die mit fragil hängenden Leuchtsträngen zu einem Gloria und Sanctus vom Himmel ab- und auffährt. Alles wird aufgeboten, was in der technischen Macht des Equilibre steht.

Fast kommt darob die wahre Hauptrolle zu kurz: der zeitgenössische Tanz Kathak. Vom Guru in das Reich der Künste geführt, ersteht vor unseren Augen ein asiatisches Schattentheater. Geheimnisvoll biegt und beugt sich die schwarze Silhouette des Meisters. Die gewundenen Formen stechen vor dem blassen Hintergrund der Kanten einer Pyramide scharf ab wie ein Scherenschnitt: filigran artikulierte Gesten, würdevoll-kräftiges Gebahren bis zu Respekt einflössenden Drohgebärden, die an Kampfsport gemahnen. Das Vokabular des Kathak ist so breit, wie nur eine Hochkultur es aufzufächern vermag. Es beginnt auf sanften Sohlen und mündet im Trance auslösendem Derwisch-Dreh.

Akram Khan tanzt – als Guru–wie ein Gott. Doch es poppt und breakt in ihm seit eh und je. Mit zwanzig, nach der disziplinierenden Kathak-Klassik, erfährt er den zeitgenössischen Tanz wie den Aufstand der Giganten: als Befreiungsschlag.

Lassen wir die choreografische Engführung des hybriden Materials für seine reifen Tage.

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