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Statistik zeigt es schwarz auf weiss: Kanton gibt bloss ein Prozent für die Umwelt aus

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Auf kantonaler Ebene versucht der kantonale Klimaplan 2021–2026, seinen Teil zum Kampf gegen die Klimaerwärmung beizutragen. Die Statistik zeigt nun, dass damit der Umwelt aber noch lange nicht Genüge getan ist.

Das Statistische Amt des Kantons Freiburg erstellt in regelmässigen Abständen Infografiken zu einem bestimmten Thema. Dieses Mal widmete es sich dem Thema Raum und Umwelt im Kanton Freiburg von 1941 bis 2020. Die Ergebnisse lassen aufhorchen. 

Immer wärmer

Betrachtet man beispielsweise die Entwicklung der Lufttemperatur seit 1941, so lässt sich ein Aufwärtstrend bei den absoluten Höchst- und Tiefsttemperaturen feststellen. Diese Tendenz gilt auch für die Durchschnittstemperatur.

In den letzten zwanzig Jahren haben zudem die Niederschläge deutlich abgenommen. Und obwohl sich die Zahl der Überschreitungen des Stundenmittelwerts der Ozon-Luftverschmutzung gegenüber 2010 halbiert hat, ist der langfristige Trend seit 1994 stabil geblieben. Reto Messikommer, Dienstchef ad interim beim Amt für Statistik, erklärt: «Seit 1994 verläuft die Ozonkurve im Zickzack rauf und runter. 2010 war die Ozon-Luftverschmutzung sehr hoch, 2020 war sie halb so hoch. Ein allgemeiner Abwärtstrend bei den Ozonwerten kann daraus aber nicht abgeleitet werden.»

Viel Nitrat

Deutlich machen die statistischen Zahlen die landwirtschaftliche Tradition des Kantons Freiburg. Mehr als die Hälfte seines Territoriums wird landwirtschaftlich genutzt (56 Prozent), während dieser Anteil im nationalen Vergleich nur etwas mehr als ein Drittel der Gesamtfläche ausmacht (36 Prozent). Es folgen die mit Bäumen oder Gebüschwald  bestockten Flächen mit 27 Prozent in Freiburg beziehungsweise 31 Prozent in der Schweiz sowie die unproduktiven Flächen mit einem Anteil von 9 Prozent in Freiburg und 25 Prozent im Landesdurchschnitt.  

In Bezug auf die Landwirtschaft stellt das Amt für Statistik fest, dass seit der Erhebung 2011 die Nitratwerte im Grundwasser weiter angestiegen sind. Sie liegen weit über dem Durchschnitt der Kantone und Städte, welche sich nach den gleichen Nachhaltigkeitsindikatoren richten. Messikommer geht davon aus, dass dieser Wert mit dem hohen Anteil an Landwirtschaftsflächen im Kanton einhergeht.

Weniger Siedlungsabfälle

Zum Schluss kommen die Siedlungsflächen, die sowohl in Freiburg als auch in der Schweiz nur acht Prozent der Gesamtfläche ausmachen. In der Nähe der städtischen Zentren sowie an der Peripherie des Kantons, nahe der Grosszentren der Nachbarkantone, ist eine grössere Konzentration von Siedlungsflächen zu verzeichnen. Seit der Erhebung von 2012 ist zudem zu beobachten, dass die Siedlungsabfälle im Kanton Freiburg abnehmen und deutlich unter dem Durchschnitt der an der Vergleichsplattform beteiligten Kantone und Städte liegen. 

Relativ gut schneidet der Kanton Freiburg auch in Bezug auf die Anzahl Hektaren an Wasser- und Zugvogelreservaten sowie die Anzahl Hektaren an Amphibienlaichgebieten ab. Er belegt 2019 landesweit den fünften Platz.

Infografik des kantonalen Amts für Statistik zum Thema Raum und Umwelt im Kanton Freiburg.
zvg

Umweltschutz zuletzt

Die Statistik zeigt aber auch, dass der Anteil der Ausgaben für Umweltschutz und Raumplanung im Jahr 2019 bei weniger als einem Prozent der gesamten kantonalen Ausgaben und damit leicht unter dem Landesdurchschnitt von 1,5 Prozent liegt. Gemäss Messikommer wird in der Schweiz für Umweltschutz und Raumordnung allgemein am wenigsten ausgegeben. Pro Einwohner betrugen die Ausgaben im Jahr 2019 175 Franken. Danach kommen Kultur, Sport, Freizeit und Kirche mit 223 Franken, gefolgt von 566 Franken für die Volkswirtschaft, 666 Franken für Finanzen und Steuern, 709 Franken für Verkehr und Nachrichtenübermittlung, 965 Franken für öffentliche Ordnung, Sicherheit und Verteidigung, 1627 Franken für die Gesundheit, 1178 für die allgemeine Verwaltung und 2323 Franken für die soziale Sicherheit. Am meisten geben die Kantone pro Einwohner für die Bildung aus, dies mit durchschnittlich 3168 Franken. Insofern stehe der Kanton Freiburg mit seinen tiefen Ausgaben im Bereich Umweltschutz und Raumordnung nicht alleine da, so Messikommer.

Reaktion

«Ausdruck der politischen Mehrheit»

Staatsrat und Umweltdirektor Jean-François Steiert (SP) räumt grundsätzlich ein, dass das Umweltbudget des Kantons Freiburg unterdurchschnittlich ist. «Es gibt einen grossen Nachholbedarf. Aber jede Priorisierung ist eben auch Ausdruck des Willens der politischen Mehrheit.» 2019 waren die Umwelt- und Raumplanungsausgaben im Kanton Freiburg mit 105 Franken pro Einwohnerin und Einwohner gar nur noch halb so hoch wie im Jahr 2000 mit 220 Franken. In seiner Direktion sei es ihm immerhin gelungen, das Budget für nachhaltige Entwicklung zu verdoppeln, betont Steiert. Für das Klima habe bis 2018 zudem noch gar kein Budget existiert, jetzt seien für die kommenden fünf Jahre 25 Millionen Franken vorgesehen. Der Staatsrat weist aber auch darauf hin, dass viele Ausgaben für die Umwelt nicht im Umweltbudget figurieren: so etwa die energetische Gebäudesanierung oder auch die Leistungen im öffentlichen Verkehr. Letztere tauchten im Verkehrsbudget auf. Der Kanton habe das Angebot im ÖV in der vergangenen Legislaturperiode aber um 20 Prozent erhöht. Schliesslich sagt Steiert, dass viele Umweltziele auch ohne Kosten, etwa mit strengeren Normen oder Verboten zu erreichen seien, was aber politisch oft schwieriger umzusetzen sei. rsa

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