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Stauseen für Schmelzwasser geleert

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Autor: Regula Saner

Wer in diesen Tagen vom Berner Oberland über den Jaunpass nach Freiburg fährt, findet auf der Passhöhe immer noch Schnee in rauhen Mengen vor. Neue Schneefälle in der vergangenen Woche liessen gar die Befürchtung aufkommen, dass es zu Hochwassern kommen könnte. Das Institut für Schnee- und Lawinenforschung SLF vergleicht die aktuelle Situation mit jener im Jahr 1999. Ein schneereicher Winter und zwei Starkniederschläge im Mai, mitten in der Periode der stärksten Schneeschmelze, führten damals zu katastrophalen Hochwassern. MeteoSchweiz, das SLF sowie das Bundesamt für Umwelt Bafu verfolgen daher die jetzige Entwicklung mit Argusaugen (siehe Kasten). Im Austausch mit den kantonalen Fachstellen soll sichergestellt werden, dass eine heikle Lage frühzeitig erkannt wird.

Im Kanton Freiburg ist das Tiefbauamt für die hiesigen Gewässer zuständig. Dort analysieren Christoph Jöhrin und ein Mitarbeiter täglich die eingehenden Daten. Zum einen sind dies die Prognosen des Bafu im Internet, sodann die Ergebnisse der fünf kantonalen Messstationen, welche Angaben über die Höhe der Wasserstände und die Abflussmengen liefern. Im Weiteren wird der Kanton von den neun nationalen Messstationen, welche die Region Freiburg betreffen, bei einer negativen Entwicklung der Lage via SMS informiert.

Das Potenzial der Stauseen

Eine zentrale Rolle bei der Hochwasserregulierung spielt aber das Elektrizitätsunternehmen Groupe E. Denn als Betreiberin von Stauanlagen sind ihre Eingriffsmöglichkeiten am grössten. So verfügt etwa der Greyerzersee über ein Volumen, das grösser ist als selbst das aussergewöhnlichste Hochwasser der Saane. Aus diesem Grund wird er derzeit – wie immer im Winter – nach und nach geleert. Derzeit liegt der Wasserpegel im Greyerzersee 14 Meter unter dem Maximalstand. Aber auch der Stausee von Montsalvens wurde um knapp zehn Meter gesenkt. «Im Moment turbinieren wir rund um die Uhr», bestätigt Claude Comte, Mediensprecher bei der Groupe E. Die beiden Seen würde heuer wegen den grossen Schneemengen präventiv tiefer gehalten als für die Jahreszeit üblich.

Das Potenzial der Stauanlage von Rossens und Montsalvens für die Kontrolle von Hochwasserereignissen belegt auch eine Studie der ETH Lausanne. Denn dank den beiden Stauwerken können die Abflussspitzen in der Saane wesentlich gesenkt werden. Bei einem Hochwasser wie jenem vom August 2005 beträgt das Senkungspotenzial 40 Prozent. Dafür braucht es allerdings eine Vorwarnzeit von 48 Stunden. Aber auch eine Frist von weniger als 24 Stunden würde reichen, um ein Übertreten der Saane zu verhindern.

Der Kanton will mitreden

Die ETH-Studie wurde vom Staatsrat 2006 in Auftrag gegeben, nachdem im Grossen Rat eine Analyse des Hochwassers vom August 2005 postuliert worden war. In seinem Bericht kommt der Staatsrat im September 2007 zum Ergebnis, dass die Verwaltung der Hochwasser in der Saane mittels einer Strategie zur vorsorglichen Senkung der Stauseen von Rossens und Montsalvens verbessert werden muss. Konkret soll der Staat bei einem Alarm aufgrund des Vorhersagemodells eine präventive Staupegelabsenkung anordnen können. Bisher liegt diese Kompetenz alleine bei der Groupe E.

Verhandlungen im Gang

Die Verhandlungen für eine entsprechende Vereinbarung zwischen dem Staat und der Groupe E seien am Laufen, bestätigt Christoph Jöhrin. «Die Groupe E ist grundsätzlich damit einverstanden, dass der Kanton eine Pegelabsenkung anordnen kann. Offen ist jedoch noch die Frage, wer die Kosten trägt, wenn ein zu grosses Hochwasservolumen vorausgesagt wurde und die Groupe E dadurch finanzielle Verluste bei der Energieproduktion hinnehmen muss.» In Entwicklung sei zudem ein Vorhersagemodell, auf welches nicht nur die Groupe E, sondern auch das Tiefbauamt Zugriff haben soll.

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