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Steht der CSP ein Machtverlust bevor?

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Die Mitglieder und Sympathisanten der Mitte links–CSP haben Wahltage auch schon unbekümmerter in Angriff genommen. Seit Jahren verlieren die Christlichsozialen Freiburgs auf nationaler Ebene an Bedeutung: Erreichte die CSP bei den Nationalratswahlen von 2003 noch einen Wähleranteil von 10,5 Prozent, sank dieser bei den Wahlen vom vergangenen Oktober auf den historischen Tiefstand von 1,8 Prozent. Seit dem Rücktritt des langjährigen Sensler CSP-Nationalrats Hugo Fasel 2008 und der Abwahl von Marie-Thérèse Weber-Gobet 2011 ist die Partei auf nationaler Ebene nur noch ein Schatten ihrer selbst. Nach den erneut enttäuschenden Resultaten vom letzten Herbst dürfte es schwerfallen, für die anstehenden Gemeindewahlen mit einer plötzlichen Trendwende zu rechnen. Umso mehr, weil die CSP in der jüngeren Vergangenheit auch bei kantonalen und kommunalen Wahlen häufiger zu den Verlierern zählte, als sie sich über Sitzgewinne hätte freuen können.

 Alle CSP-Syndics treten ab

 Bei den Gesamterneuerungswahlen von Ende Monat am meisten zu verlieren gibt es für die Christlichsozialen im Sensebezirk: Hier ist die Partei traditionell stark verankert und momentan in zehn Gemeinden mit insgesamt 24 Gemeinderäten vertreten: in Alterswil (2 Sitze), Düdingen (1 Sitz), Giffers (3), Heitenried (2), Schmitten (3), St. Ursen (1), Tafers (4), Tentlingen (3), Überstorf (3) und in Wünnewil-Flamatt (2). Der gleichzeitige Rücktritt von allen vier derzeit amtierenden Sensler CSP-Gemeindepräsidenten (siehe Kasten) könnte aber im Einflussbereich der Traditionspartei eine Lücke aufreissen: Stellt die CSP in Zukunft womöglich gar keinen Sensler Syndic mehr?

 «Diese Möglichkeit besteht», antwortet Bezirksparteipräsident Silvio Serena und ergänzt sogleich: «Aber es ist ebenso wenig auszuschliessen, dass Bisherige als Gemeindepräsidenten nachrutschen.» Die Verteidigung von Gemeindepräsidentschaften habe keine Priorität, erklärt er: Die Partei steige in erster Linie mit dem Ziel in die Wahlen, die Zahl von 24 Gemeinderatssitzen so gut als möglich zu egalisieren.

«Bleiben zuversichtlich»

«Wir haben schon vor den eidgenössischen Wahlen beschlossen, dass wir uns ganz auf die kommunalen und kantonalen Wahlen von diesem Jahr konzentrieren wollen», so Serena. Der Gemeinderat von Alterswil und amtierende CSP-Grossrat blickt dem 28. Februar denn auch zuversichtlich entgegen: «Die CSP ist mit über 40 valablen Kandidaten für die Gemeindewahlen im Sensebezirk gut aufgestellt.» Wenn die Partei trotz allem Verluste verzeichnen sollte, dann würde es sich dabei «nur um geringe Einbussen handeln», ist Silvio Serena überzeugt. «Die Partei hat wieder mehr Zulauf von jungen Leuten erhalten, und wir werden ganz bestimmt den Mut nicht verlieren.» Auch wenn es für die Partei eine empfindliche Niederlage absetzen sollte? «Wir bleiben zuversichtlich und werden je nach Ausgang der Wahlen neue Ziele für die Zukunft definieren.»

 

CSP-Gemeindepräsidenten: Zwischen Skepsis und Zuversicht

M it vier Vertretern war die CSP bisher die stärkste Partei im Gemeinderat von Tafers. Weil Ende Februar nur drei CSP-Kandidaten antreten, wird die Partei in jedem Fall mindestens einen Sitz in der Exekutive verlieren. «Ich gehe davon aus, dass die Partei im Sensebezirk an Einfluss einbüssen wird», zeigt sich der abtretende CSP-Syndic Josef Cattilaz kritisch. Er finde, dass es den Christlichsozialen generell an Identifikationsfiguren mangle, um mehr Kandidaten und Wähler mobilisieren zu können. Als Gemeindepolitiker habe er sich aber ohnehin nie viel aus Parteizugehörigkeiten gemacht: «So konnte ich den Blick in alle Richtungen offenhalten, für alle Bürger da sein und mit allen gut zusammenarbeiten.»

Zu wenig Präsenz

Auch in Tentlingen, wo die CSP bisher drei Sitze hielt, wird die Partei in jedem Fall Federn lassen: Es stellen sich nur zwei CSP-Kandidaten zur Wahl. Wenn die Partei derzeit unten durch müsse, habe das auch damit zu tun, dass sie seit zwei oder drei Jahren kaum mehr in Erscheinung trete, sagt die scheidende CSP-Syndique Antje Burri. Das gelte sowohl für den Bezirksvorstand als auch für viele Sensler Ortsparteien: «Wer nicht mehr vor Ort ist, kommt auch nicht mehr mit den Leuten ins Gespräch.» Umso mehr, als sich weite Teile der Bevölkerung heute nicht mehr darum reissen würden, in einer Partei aktiv zu sein. Sie zweifle nicht daran, dass es für eine Mitte-links-Partei Potenzial gebe: «Aber nur, wenn diese auf bodenständige Art und Weise auch soziale Themen verfolgt.»

Optimistischer blickt André Burger den Gemeindewahlen vom 28. Februar entgegen. «Wenn ich mir die CSP-Listen der einzelnen Gemeinden anschaue, denke ich, dass gute Kandidaten gefunden werden konnten», sagt der abtretende Schmittner CSP-Ammann. Er sei davon überzeugt, dass die Partei im Bezirk nach wie vor über eine gute Basis verfüge und in der Bevölkerung fest verankert sei. Und so liessen sich die Resultate der nationalen Wahlen auch nicht eins zu eins auf den Ausgang der Gemeindewahlen übertragen. «Wenn die Vertretung in den Räten stimmt, werden die Rücktritte der CSP-Syndics in der Partei kein Vakuum hinterlassen», ist Burger überzeugt. In Schmitten präsentiert sich die Ausgangslage für die CSP denn auch alles andere als aussichtslos: Sechs Kandidierende wollen die drei CSP-Sitze im Gemeinderat verteidigen.

Anliegen weiter einbringen

Genügend Kandidaten, um ihre beiden Sitze in der Exekutive zu halten, hat die Partei auch in Heitenried gefunden: Zwei CSP-Kandidaten stellen sich zur Wahl. Ammann Walter Fasel hingegen tritt nach 25 Jahren aus dem Gemeinderat zurück. «Ich glaube nicht, dass der Rücktritt der Syndics für die Partei einem Machtverlust gleichkommt», sagt Fasel, «zumal die Verteilung der Gemeindepräsidentschaften ohnehin immer ein wenig variiert.» Wichtig sei in erster Linie, was die Leute über die Arbeit der CSP-Gemeinderäte denken. So müsse die regional verankerte Partei das Ziel verfolgen, die bisherigen Sitze zu behalten, um ihre Anliegen weiterhin auf Gemeindeebene einbringen zu können. mz

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