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«Stets innovativ zu sein, ist für die Landwirtschaft überlebenswichtig»

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Keine Frage, für die vier Sensler Landwirte ist es nicht alltäglich, für ihr Tun mit einem Preis ausgezeichnet zu werden. Entsprechend brachten Hubert Grossrieder und Markus Jungo aus Düdingen sowie Oswald Baeriswyl und Oskar Schneuwly aus Bösingen am Donnerstagmorgen an der Verleihung des 12. landwirtschaftlichen Innovationspreises des Kantons Freiburg ihre Freude zum Ausdruck. Staatsrätin Marie Garnier (Grüne) gratulierte ihnen zum ersten Platz. «Wir fühlen uns geehrt, unser Projekt hier vorstellen zu dürfen», sagte Oskar Schneuwly zu den geladenen Gästen aus Politik und Landwirtschaft. «Die positiven Rückmeldungen machen uns glücklich», betonte Markus Jungo.

Abwärme trocknet Holz

Es sei sehr wichtig, dass zum Ausdruck komme, «dass wir hier etwas nutzen, was sonst ungenutzt bleiben würde», erklärte Pellet-Produzent Oskar Schneuwly. So wird sämtliche Abwärme der Biogasanlage zur Holztrocknung für die vor Ort produzierten Holzpellets eingesetzt. Das 800 Quadratmeter grosse Solardach liefert zusätzliche Energie. Insgesamt wird im Energiepark in Düdingen Strom für circa 600 Haushalte produziert. Dazu werden in der Biogasanlage 25 000 Tonnen Hofdünger und landwirtschaftliche Substrate verarbeitet und dadurch eine CO₂-Reduktion von 2000 Tonnen pro Jahr erzielt. 30 Landwirte aus der Region liefern die Gülle. Strom und Wärme entstehen also aus lokalen Rohstoffen. Mit dieser dezentralen Energieproduktion nimmt die Anlage im Kanton Freiburg eine Vorreiterrolle ein und reduziert die Abhängigkeit von Kernenergie und fossiler Energie, wie Jury-Mitglied Armin Haymoz in seiner Laudatio betonte. «Viele reden über Mittel und Wege, um neue Energiequellen zu erschliessen, zum Glück gibt es solche, die handeln», lobte er die Preisträger.

Zukunftsgerichteter Blick

Für Jurypräsidentin Marie Garnier zeigt das Projekt des Energieparks Düdingen, dass die Produzenten die Herausforderungen der Energieunabhängigkeit der Landwirtschaft in ihrer Region annehmen wollen und können. «Für die Landwirtschaft ist es überlebenswichtig, sich durch stetige Innovationsfähigkeit permanent an die harten wirtschaftlichen Realitäten anzupassen», erklärte die Staatsrätin. So könnte die Schweizer Landwirtschaft gemäss Garnier bis 2030 dank Sonnenenergie und Biomasse 2,1 Terawattstunden Strom produzieren, was der Produktion der Staumauer Grande Dixence (VS) entspreche. Die energetische Selbstversorgung des Landwirtschaftssektors sei wichtig, um die Lebensmittelsicherheit der ganzen Produktions- und Verarbeitungskette sicherzustellen.

Reise nach Hamburg

Vor fünf Jahren starteten die Landwirte ihr 7,5-Millionen-Franken-Projekt, im März dieses Jahres konnten sie die ersten Kilowattstunden Strom ins Netz der Groupe E einspeisen. Deren Tochtergesellschaft Greenwatt gehört die Mehrheit der Betreibergesellschaft «Bio-Energie Düdingen AG». Mit einem Teil des Preisgeldes von 14 000 Franken reisen die Vier nun erst einmal nach Hamburg; dort waren sie mehrmals, um Anlagen zu besichtigen. «Aber die Stadt haben wir nie gesehen», so Markus Jungo.

 

 

Zweiter Platz: Preis für eine neuartige Wasserfiltrieranlage

D er zweite Platz des 12. landwirtschaftlichen Innovationspreises geht an den Greyerzer Christian Boschung aus La Tour-de-Trême. Er wurde für seine Wasserfiltrieranlage zur Versorgung der Alp «Grosse-Orgevalette» mit 6000 Franken ausgezeichnet. Auf dieser Alp in der Gemeinde Haut-Intyamon verkäst der Landwirt Milch zu Gruyère d’alpage AOC. Um den neuen Hygieneanforderungen gerecht zu werden, musste er unter anderem die Wasserqualität verbessern. Eine neuartige Filtieranlage erlaubt es ihm, ohne Elektrizitätsaufwand und ohne Zusatz von Chemikalien Wasser mit Trinkwasserqualität zu erhalten. «Eine Premiere im Kanton Freiburg, die auf einer einfachen Technik basiert», lobte Staatsrätin Marie Garnier die Anlage.

Sechs Projekte eingereicht

Neben den zwei preisgekrönten wurden vier weitere Projekte eingereicht, unter anderem der Wärmeverbund auf der Basis von erneuerbaren Energien von Josef Fasel (Alterswil). Beworben hatten sich auch Michel und Barbara Savoy aus Attalens mit ihrer Kompostieranlage, in der Grünabfälle für die biologische Landwirtschaft verwertet werden, Verena Sottas-Roggenmoser (Im Fang) mit ihrer Versuchsfläche für den Safran-Anbau, die ausgebaut werden soll, und auch Sonja Vaucher (Tafers), die auf ihrem Hof Wellnessferien und Kurse anbietet. Der Preis wird alle zwei Jahre verliehen. ak

Interview: «Unabhängiger geworden»

D er gestern ausgezeichnete Landwirt Markus Jungo aus Düdingen im Interview mit den FN:

Markus Jungo, vor Kurzem wurde der Energiepark vom Schweizerischen Bauernverband hochgelobt. Jetzt werden Sie auch noch vom Kanton Freiburg mit einem Preis beehrt. Was bedeutet Ihnen dieser Erfolg?

Es freut uns, dass eine Wertschätzung da ist für die Arbeit in den letzten fünf Jahren und wir auf dem richtigen Weg sind. Wir wollen einen Beitrag leisten zur Energieversorgung und etwas gegen die Umweltbelastung tun.

Sie sind nun Landwirt und Unternehmer. Was eröffnet das für Perspektiven?

Wir sind nicht mehr 100 Prozent abhängig von der Landwirtschaft. Sollte es ganz schlimm werden mit den Preisen für die Produkte, könnten wir den Mais zum Beispiel auch in der Biogasanlage verarbeiten. Das ist aber überhaupt nicht unser Ziel und wäre der letzte Ausweg, um unsere landwirtschaftlichen Erzeugnisse gewinnbringend zu verwerten.

Ihr Projekt ist eine Zusammenarbeit zwischen vier Personen. Wie oft sind Sie sich in die Haare geraten?

Noch nie. Wir sind vier unterschiedliche Typen und haben das Glück, dass wir uns gut ergänzen. Das Team funktioniert bestens, wir machen jetzt einmal pro Woche eine Teamsitzung. Bei einem so grossen Projekt ist es wichtig, dass man Probleme gemeinsam diskutieren kann. ak/Bild ce/a

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