Untertitel: Schweizer Musikschaffen im Fri-Son
Autor: Von OLIVER SCHNEITTER
Allerdings darf man «Highfish» wohl fast nicht mehr als Newcomer bezeichnen: 1996 gegründet, brachte das Trio um Sänger und Bassist Elmar Müller diesen Sommer schon ihr zweites Album «Ride on» raus. Und die gemeinsame siebenjährige Erfahrung ist ihnen auf der Bühne auch anzumerken: Souverän gespielter Stoner-Rock, bisweilen an den Sound des vorletzten «Queens of the Stone Age»-Album «Restricted» erinnernd, jedoch mit einiges mehr an Metal-Einflüssen versehen, spielen Highfish mit verschiedenen Instrumentalsequenzen. Die Stimme ist – so hat man fast den Eindruck – weniger bestimmend für ihren Sound. Das typische satte Gitarrenspiel und ein dröhnender Bass sind bezeichnender, gut zu merken bei ihrem letzten Song «Rip Tide» ein flotter Kracher, der auch zum Tanzen anregte.
In eine ähnliche Kerbe schlugen die supportenden Berner, ebenfalls Trio, ebenfalls hart, ebenfalls ein singender Bassist: Die erst seit einem Jahr bestehenden Expander arbeiten mehr als Highfish mit den Möglichkeiten technischer Spielereien: Besonders Mago Flücks Stimme, durch einen hallartigen Verzerrer gejagt, prägt Expanders Musik sehr, die sich sonst aus überverzerrten Bluesriffs à la John Spencer und kraftvollem Schlagzeugspiel konstituiert. «Boost-Rock», wie sie ihren Stil nennen, beschreibt ihr Schaffen recht gut, in bekannte gängige Schubladen sind sie nicht einzuordnen, also schafft man eine neue.
Zwar hat das Publikum sich erst auf Ende der ersten Konzertes so richtig eingefunden, der vermittelte Eindruck täuscht jedoch nicht darüber hinweg, dass man davon ausgehen darf, das die Bobine, der kleine Vorraum der Fri-Son-Halle, durchaus auch für interessante Konzerte gut ist.