Untertitel: Spendenaffäre von Mörel hat Folgen
Das Strafverfahren gegen zwei Gemeindevertreter sei eröffnet worden, weil sie eine für die Wiederinstandstellung der Wasserversorgung gesammelte Spende für andere Belange verwendet hätten, teilte der Walliser Untersuchungsrichter Jean-Pierre Greter am Montag mit.
Ausserdem sei diese Spende bei der Ermittlung der Restkosten, die der Gemeinde verblieben, nicht berücksichtigt worden. Aus diesem Grund hatte die Glückskette der Gemeinde Mörel zu viel Geld überwiesen. Die Glückskette hatte mit 988000 Franken 95 Prozent an die Restkosten von 1,04 Mio. Franken bezahlt. Ebenfalls nicht deklariert hatte die Gemeinde rund 900000 Franken Einzelspenden. 711000 Franken davon stammten aus einer Sammlung der «Aargauer Zeitung».
Auch Kantonsvertreter im Visier
Dem Vertreter der interdepartementalen Arbeitsgruppe Unwetter 2000 wird Unsorgfältigkeit vorgeworfen. Er hätte als Koordinator zwischen dem Kanton und den Hilfswerken die von der Gemeinde gemachten Angaben überprüfen müssen, bevor er sie weiterleitete, hiess es. Auslöser für die Spenden-Affäre war ein Bericht des Walliser Finanzinspektorats. Im März hatte die Kantonsregierung auf Grund des Berichts verfügt, dass Mörel der Glückskette rund 860000 Franken zurückzahlen muss.