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Streifzug durch den industriellen Dschungel

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Das ist ein bezahlter Beitrag mit kommerziellem Charakter. Text und Bild wurden von der Firma Muster AG aus Musterwil zur Verfügung gestellt oder im Auftrag der Muster AG erstellt.

Über dem Eingang der Romag-Industriehalle beim Bahnhof in Düdingen prangt noch ein grosses Schild, das an die Vergangenheit dieses Ortes erinnert. «50 Jahre Romag», steht da in grossen Lettern geschrieben. Gleich daneben sind an den hohen Aussenwänden und auf den umliegenden Containern ein Dutzend Graffiti-Sprayer am Werk. In durch Farbkleckse verschmierten Kleidern und mit Spraydosen in der Hand verschönern sie die alten Gemäuer mit bunten Zeichnungen. Ihre Kunstwerke werden nicht von Dauer sein. Bald schon wird das Gebäude, das sie kurzerhand zum Gesamtkunstwerk erklärt haben, abgerissen. Doch bevor die Romag-Halle einer grossen Wohnsiedlung weicht, wird sie dieser Tage noch einmal zu einem Tummelplatz für Künstler. Das Kulturfestival «Industrielle Revolution» hat sich das Gebäude an diesem Wochenende zu eigen gemacht.

Grau und Grün

Einmal durch das Eingangsportal geschritten, zeigt sich ein unerwartetes Bild. Die ganze Halle wurde zu einem grossen Dschungel umgestaltet. Zwischen der Bar, der Bühne und einer grossen Halfpipe in der Mitte des Raums hängen Äste und Zweige, die dem Betongrau des Raums ein intensives Grün entgegenstellen. Auch im Innern haben sich unzählige Künstler ans Werk gemacht. Etwa der 17-jährige Graffiti-Künstler Maxime aus Domdidier, der zusammen mit dem Street-Art-Kollektiv Asphalt Kreatorz aus Freiburg nach Düdingen kam. Er ist in seinem Element. Immer wieder nimmt er Distanz zu seinem Bild und betrachtet es lange, bevor er erneut auf den Sprühkopf der Spraydose drückt. Es ist sein erstes Graffiti. «Ich habe mich lange auf darauf vorbereitet», sagt er.

Überall in der grossen Fabrikhalle gibt es Stände von lokalen Künstlern und Kunsthandwerkern zu entdecken. Wer will, kann etwa mit Siebdruck sein eigenes T-Shirt bedrucken lassen. Für die besonders Mutigen wartet ein Tätowier-Stand und für die Sportlichen ein Capoeira-Workshop. Der Düdinger Christoph Merkle wartet mit einem speziellen Filmerlebnis auf die Besucher: Mittels einer modernen 360-Grad-Brille lässt er sie während etwa sechs Minuten in eine virtuelle Realität abtauchen. Da kann einem auch schon mal schwindlig werden. «Die einen sind sensibler, die anderen weniger», sagt Merkle dazu. Neben dem Stand mit der hochmodernen Filmtechnologie steht ein uralter Röhrenfernseher, auf dem das aktuelle Spiel der Fussball-EM übertragen wird. Hier findet eben fast alles seinen Platz.

Immer wieder versammeln sich die Besucher, um sich verschiedene künstlerische Darbietungen anzusehen. In einer Ecke der Halle lassen die Organisatoren einen kleinen Wasserfall von der Decke rauschen, unter dem die Tänzerin Mélanie Gobet mit einer modernen Choreografie zum Thema Narzissmus überrascht. Mirror Mirror nennt sie ihr Stück, in dem sie in einem futuristischen, sich unter dem Wasser langsam auflösenden Kleid auftritt. Gleich im Anschluss sorgt das Modelabel Costa Pineapples mit einer wilden Dschungel-Modeschau für Stimmung. Den Abschluss des nachmittäglichen Programms machen die Düdinger Musiker Valentin Brügger und Manfred Jungo alias Perspective Shifts. Im engen Werkzeugraum der Romag kombinieren sie Spoken Word mit teils lärmigen, teils melodiösen Soundcollagen aus elektronischen Samples, Keyboard und Gitarre.

Gegen Abend drängen sich die Besucher des Festivals langsam zur Bühne, die in Form eines grossen Inka-Tempels aufgebaut ist. Dort beginnt nun das Abendprogramm. Bereits am Freitag hatten hier die Berner Mundart-Rapper Tommy Vercetti und Dezmond Dez für Unterhaltung gesorgt. Nun sind die Freiburger DJs Pandour und Cosmic Sid und ihre Kollegen La Bohème aus Berlin und Dr. Habakuk aus Bern an der Reihe. Bis in die frühen Morgenstunden wird getanzt und gefeiert. Dass dies definitiv das letzte Fest in der Romag-Halle sein wird, tut der Stimmung keinen Abbruch. Im Zeichen der Abrissbirne feiert es sich scheinbar am besten.

 

Bilanz «Wir sind sehr zufrieden»

D as OK des Festivals «Industrielle Revolution» zog am Sonntag eine positive Bilanz. Finanziell sei alles mehr oder weniger aufgegangen. «Wir rechnen mit einer Punktlandung», sagt OK-Präsident Laurent Bächler den FN. Genaue Zahlen lägen aber noch nicht vor. Auch die Besucherzahl sei schwer einzuschätzen. Am Freitagabend seien weniger Besucher gekommen als erwartet. «Das hat der erfolgreiche Samstag aber wieder wettgemacht», so Bächler. Besonders erfreut sei er über den Samstagnachmittag. «Es war ein sehr gemischtes Publikum, das ist genau das, was wir wollten.» lr

 

 

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