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Streit an Weihnachten – wie lässt sich das vermeiden?

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Ratgeber Erziehung

Autor: Birgit Ruhe-Kollmeyer

Streit an Weihnachten – wie lässt sich das vermeiden?

Am ersten Weihnachtstag treffen wir uns wie jedes Jahr mit meinen beiden Schwestern und ihren Familien bei unseren Eltern. Wir – mein Mann, unsere zwei Kinder, 5 und 8 Jahre alt, und ich – freuen uns immer sehr darauf. Aber leider gibt es fast jedes Mal Streit. Oftmals sind es Kleinigkeiten, mit denen es beginnt: Die Kinder zanken sich, oder man ist sich uneins, wie der Festablauf zu gestalten ist. Meine Schwestern und ich werden dann schnell «zickig» – erstaunlicherweise fast wie früher als Kinder. Leider werden im Verlauf der Diskussion dann häufig heikle Themen angeschnitten, und die Stimmung ist dahin. Wie lässt sich das vermeiden? W. E.

Viele Familien machen die Erfahrung, dass es gerade an Weihnachten zu Familienstreitigkeiten kommt. Weihnachten ist für viele Menschen mit hohen Erwartungen verbunden: Es soll festlich und harmonisch werden, wir nehmen uns viel vor, alles soll perfekt sein, und wir wollen eine besinnliche und unvergessliche Zeit.

Hinzu kommt, dass zum Fest in vielen Familien mehrere Generationen aufeinandertreffen und jede Einzelperson ihre eigenen Vorstellungen vom Ablauf hat. Meistens ist auch die Adventszeit davor selten ruhig und besinnlich, so dass wir die Festtage bereits oftmals angespannt und überlastet beginnen. Das kann dazu führen, dass wir dann rasch überreizt reagieren. Vielleicht sind die folgenden Anregungen hilfreich, um Eskalationen vermeiden und das Fest miteinander geniessen zu können:

? Erwartungen aussprechen: Überlegen Sie vorher, was Ihnen in Bezug auf den Ablauf des Festes wichtig ist, und besprechen Sie das mit den anderen. Unausgesprochene Erwartungen werden selten erfüllt, was dann zu Unzufriedenheit und Gereiztheit führen kann.

? Erwartungen relativieren: Versuchen Sie, nicht zu hohe Erwartungen zu haben, wie aussergewöhnlich das Fest sein soll, wie festlich, wie friedlich, wie harmonisch …

? Faire Arbeitsteilung: Teilen Sie anstehende Arbeiten auf, und sagen Sie es rechtzeitig, wenn Sie Unterstützung brauchen. Warten Sie nicht, bis Sie durch Überlastung völlig genervt sind.

? Konflikte an Weihnachten? Machen Sie sich rechtzeitig mögliche Konfliktthemen deutlich und überlegen Sie sich, ob Sie vor dem Fest darüber sprechen möchten. Falls an Weihnachten ein heikles Thema aufkommt, fragen Sie sich und die anderen: Wollen wir das heute besprechen, oder ist es besser, eine Absprache zu treffen, wann es geklärt werden sollte?

Signalisieren Sie auf jeden Fall, dass Sie das Thema nicht unter den Teppich kehren, sondern nur zu einem anderen Zeitpunkt besprechen wollen. Wenn Sie es direkt besprechen möchten, ist es hilfreich, von sich zu sprechen (den eigenen Gedanken und Gefühlen), um Vorwürfe zu vermeiden.

? Alte Orte – alte Rollen? Verhalten lernen wir unbewusst und oft in Zusammenhang mit Bildern und anderen Eindrücken. Gerade an Weihnachten wird oftmals vieles «hervorgeholt», was wir aus unserer Kindheit kennen: Es wird in der Stube der Eltern gefeiert, Tannen- und Plätzchenduft erinnern uns an unsere Kindheit. Dadurch werden dann auch alte Verhaltensmuster aktiviert; wir fallen in alte Rollen zurück. Ist es wirklich wert, sich darüber zu ärgern? Oder könnte man auch mit Gelassenheit und mit einem Schmunzeln die Situation meistern?

? Schenken Sie sich Toleranz: Manchmal ärgern wir uns über einen Ausspruch und reagieren darauf gereizt. Fragen Sie offen nach, wie die Aussage gemeint war, und hören Sie gut zu. Und manchmal ist es vielleicht auch einfach das Beste, wenn man versucht, die Andersartigkeit der anderen zu akzeptieren, auch wenn es nicht immer einfach ist.

? Humor als Lösung? In manchen Situationen kann auch Humor Anspannungen auflösen, besonders wenn man es schafft, über sich selbst zu lachen. Man braucht jedoch feine Antennen, um zu spüren, wann Humor angebracht ist.

? Zeit und Ruhe: Verplanen Sie nicht jeden Moment des Festes, sondern lassen Sie sich auch Zeit für sich zum Besinnen.

Telefonberatung zu Familienfragen freitags 14 bis 16 Uhr: 026 300 73 57, kostenlos.

Die Psychologin Birgit Ruhe-Kollmeyer ist beim Familieninstitut der Uni Freiburg zuständig für Prävention und Beratung. Sie ist verheiratet, Mutter von zwei Kindern und wohnt im Greyerzerland.

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