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Streit ums «Equilibre» ist müssig

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Man kann sich um das Gastspielhaus Equilibre im Freiburger Stadtzentrum beliebig streiten. Das ist nun müssig. Mir gefällt auch nicht alles. Nach all den destruktiven Kritiken bin ich mit einer schlimmen Ahnung ins «Einweihungskonzert» der Konzertgesellschaft gegangen. Und siehe da: Nichts von alldem. Allerdings: Alles ist nüchtern, rein funktionell. Die Treppe ist schon eine Herausforderung. Sie zielt ohne Wende gegen den Himmel, und das muss schon mal verdient sein. «Wer hoch hinaus will, muss etwas dafür tun.» Und dann dieses Schwarz. Obwohl heutzutage allgegenwärtig, haben doch einige Schwierigkeiten damit. Es ist eben keine Farbe und bekennt doch Farbe.

Es schafft Nüchternheit, Ordnung und eventuell Distanz. Früher trugen die Priester schwarze Gewänder, seither sind es mehrheitlich die Manager und Banker. Und es gefällt: Autos sind immer noch mehrheitlich schwarz – spannend und vielleicht geheimnisvoll zugleich?

Die Bühne mit ihrem Grauton hat nichts, was irgendwie ablenken könnte. Die volle Aufmerksamkeit gilt dem Geschehen. Die Sitze sind für meine Erfahrung bequem und ich tausche sie gerne gegen die alten «Klapperbänke» der Uni-Aula. Erfahrungsgemäss mussten die Sitzreihen wohl etwas eng bleiben, damit die Zuschauer auf den hintersten Reihen den Kontakt zur Bühne behalten. Auch die Akustik lässt keine Wünsche übrig. Diese Wahrnehmung bestätigte mir ein erfahrener Musik-Profi.

Vor 40 Jahren standen wir vor dem Nichts. Das alte Theater Livio hatte man weggeblasen. Was uns blieb, waren die traditionellen Blasmusikorchester und die Chöre. Dann kam die Oper, und mit ihr der wagemutige Laurent Gendre. Dank ihm und seinen Helfern hat das kleine Freiburg jetzt ein eigenes, ausgezeichnetes Kammerorchester. Ich ziehe meinen Hut vor diesen Leistungen.

Wir haben: eine Konzertgesellschaft mit einem umfassenden Abo-Programm, Angebote im Saal von Bulle, Châtel und Düdingen. Dazu kommen die Theaterbühnen – Freiburg hat in diesem Kulturbereich massiv aufgeholt. Dafür bin ich sehr dankbar. Möglicherweise ist uns eben gerade diese Dankbarkeit in den letzten Jahrzehnten mit der Unrast des Lebens und dem gewaltigen Überfluss abhandengekommen. Wir sollten sie neu entdecken, es lohnt sich.

Autor: Hubert Boschung-Bielmann, Rechthalten

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