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Stress-Puffer für den Familienfrieden

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Stress-Puffer für den Familienfrieden

Vortragsreihe der Uni Freiburg zum Thema Gewalt

Zum Thema Umgang mit Gewalt hat eine Vortragsreihe an der Universität Freiburg stattgefunden, organisiert vom Lehrstuhl für Sozialarbeit und Sozialpolitik. Es wurden Forschungsergebnisse von Hausbesuchen der Mütterberatung zur Prävention von Familienkonflikten präsentiert.

Die Geburt des ersten Kindes ist ein bedeutender Einschnitt in einer Paarbeziehung. Sie bringt nebst Freude auch ein erhöhtes Konfliktpotential mit sich. So gilt es den Alltag neu zu strukturieren und Rollen neu zu definieren. Übermüdung durch gestörte Nachtruhe oder Schreikinder sind weitere nervliche Belastungen, die gar zu Gewalt führen können. Hier setzte das Forschungsprojekt an, das der Referent Georg Müller als Projektmanager unter Leitung von Professor Alberto Godenzi durchgeführt hat.

Mit dem Projekt, so skizzierte der Referent, sollten destruktive Konflikte bei Paaren mit einem ersten Kind verhindert werden. Das Instrument dazu waren Hausbesuche (Home visiting) der Mütterberatung in der Wohnung der betreffenden Familien. Neuland betraten die Forschenden insofern, als es sich um ein Projekt der Primärprävention handelte. So sei es nicht darum gegangen, bei spezifischen Risikogruppen weitere Gewalt zu verhindern, sondern darum, günstige Rahmenbedingungen zur friedlichen Lösung von Familienkonflikten zu schaffen.

Als sehr nützlich beurteilt

Die Hausbesuche wurden in der Stadt Zürich bei freiwillig teilnehmenden Familien durchgeführt. Die Mütter-/Väterberaterinnen der Stadt besuchten diese zwischen dem dritten und fünfzehnten Lebensmonat des ersten Kindes. Dabei wurde sowohl über Erziehungsprobleme als auch Partnerkonflikte gesprochen. Die Versuchspersonen selbst hätten die Beratung als sehr nützlich beurteilt. Mit einer Begleitforschung wurden schliesslich Wirkung und Nachhaltigkeit des Projekts ausgewertet.

Anderer Umgang mit Stress

Die Häufigkeit der Partnerkonflikte werde durch das Hausbesuchsprogramm vorübergehend gesenkt, nicht aber auf Dauer, räumte Müller ein. Eine Folge davon sei, dass der konfliktbedingte Stress nur vorübergehend zurückgehe, was nur zu einer temporären Verbesserung der Lebensqualität führe. «Das Hausbesuchsprogramm hat aber noch einen zweiten nachhaltigen und daher weit wichtigeren Effekt: Es fördert einen andern Umgang mit Stress», betonte der Referent.

Bei den Versuchspersonen habe Stress weniger Unzufriedenheit und damit weniger Verlust an Lebensqualität ausgelöst. Es sei sogar ein anhaltender Gewinn an Lebensqualität durch zunehmende Ehezufriedenheit zu beobachten gewesen. Trotz konstanten Konflikten und damit Stress werde die Lebensqualität besser bewertet. «Das Hausbesuchsprogramm scheint indirekt zu wirken, nicht durch die Reduktion von Stress, was oft auch gar nicht möglich ist, sondern durch die Pufferung von Stressereignissen, beispielsweise durch soziale Unterstützung», unterstrich Georg Müller die Bedeutung des Projektes. Stress beeinträchtige dadurch die Lebensqualität weniger. Das Hausbesuchsprogramm sei damit aus der Sicht
der Stresspufferung vergleichsweise erfolgreich gewesen.

Dauerhafter Erfolg?

Schliesslich warf der Referent die Frage auf, wie die positiven Effekte des Home visiting wie zum Beispiel die Stresspufferung noch dauerhafter gemacht und verstärkt werden könnten. Denkbar seien ergänzende Elternkurse zum Umgang mit Stress oder eine Verlängerung des Hausbesuchsprogrammes, was soziales Lernen ermöglichte und damit einen nachhaltigeren Schutz vor Gewalt biete. mst

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