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Studie über «Bellechasse»

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Studie über «Bellechasse»

Landwirtschaftsbetrieb unter der Lupe

Soll der landwirtschaftliche Betrieb der Strafanstalt Bellechasse an die Gemüsebauern und Landwirte der Region verpachtet werden? Der Grosse Rat hat sich
zumindest für eine Studie entschieden.

Von ARTHUR ZURKINDEN

Mit 58 zu 48 Stimmen hat das Kantonsparlament am Mittwoch ein Postulat von Grossrat Michel Losey gutgeheissen. Der SVP-Vertreter sprach sich für eine Verpachtung des Agrarlandes an die Landwirte der Region aus. Die Überweisung des Postulates hat allerdings nur zur Folge, dass Vor- und Nachteile einer Verpachtung genau analysiert werden. Im Grossen Rat überwog die Ansicht, dass die sinnvolle Beschäftigung der Häftlinge weiterhin Priorität geniessen sollte.

Arbeiten nur die Aufseher?

Unterstützung erhielt Losey von seinem Parteikollegen Ueli Johner-Etter. Er gab zu bedenken, dass sich der Beruf des Landwirts stark gewandelt habe und dass handarbeitsintensive Arbeiten im Gemüsebau rar geworden seien. Veränderungen stellte er ebenfalls bei den Insassen fest. «Es handelt sich nicht mehr um kräftige Männer, die arbeiten wollen», meinte er und wies darauf hin, dass bloss ein Viertel der rund 160 Häftlinge im Landwirtschaftsbetrieb tätig seien. «Viele Arbeiten werden von den Aufsehern selber erledigt», fügte er bei und liess so durchblicken, dass nicht alle Häftlinge aus rund 20 Nationen gleich motiviert seien.

Ziele nicht vergessen

Andererseits könnten die Landwirte der Region – so Johner – durch eine Zupacht ihre Betriebe aufstocken und Direktzahlungen des Bundes auslösen, was für einen Staatsbetrieb wie Bellechasse nicht möglich sei.

Laut Justizdirektor Claude Grandjean hat Bellechasse jedoch Bundessubventionen in Millionenhöhe für Gebäude und Material erhalten. «Wir müssten diese Gelder zurückzahlen», gab er zu bedenken, würde das Agrarland verpachtet. Er betonte, dass es nach wie vor erstes Ziel der Strafanstalt sei, die Häftlinge zu beschäftigen und zu erziehen. Es sei aber nicht einfach, sinnvolle Arbeit zu finden. Viele würden dabei eine Arbeit im Freien vorziehen. Eine Wiedereingliederung sei eher möglich, wenn die Insassen draussen einen Hauch von Freiheit einatmen können.

Zusammenarbeit mit Landwirten

«Bellechasse muss sich vermehrt öffnen», sagte der unabhängige Grossrat Louis Duc und löste so ungewollt ein Schmunzeln im Rat aus. Gemeint war aber eine gute Zusammenarbeit mit den Landwirten der Region, z. B. beim Ausleihen von Maschinen. Er könnte sich aber auch vorstellen, dass die einheimischen Gemüsebauern Häftlinge als Hilfskräfte engagieren, wie er dies in einer Diskussion mit dem neuen Direktor der Strafanstalt ins Auge fasste.

Praktische Arbeit für
erfolgreiche Wiedereingliederung

Nicolas Bürgisser (CSP, Giffers) rief in Erinnerung, dass gerade Bellechasse als halboffene Strafanstalt den Insassen sinnvolle Arbeit anbieten muss. Diesselbe Ansicht vertrat auch der CVP-Sprecher Christian Ducotterd. Gerade für die Jugendlichen sei eine praktische Arbeit für eine erfolgreiche Wiedereingliederung in die Gesellschaft wichtig. FDP-Sprecher Jacques Bourgeois wollte, dass bei der Studie zum Beispiel auch die Kosten berücksichtigt werden, die anfallen, wenn für die Häftlinge andere Arbeiten gesucht werden müssen. Und SP-Sprecher René Thomet befürchtete, dass es bei einer Verpachtung zu einer Aufsplittung der Parzellen käme.

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