13 800 Genossenschaften gab es in der Schweiz um das Jahr 2000, heute ist die Zahl um rund ein Drittel auf 9500 gesunken. Dies hat das Institut für Verbands-, Stiftungs- und Genossenschafts-Management der Universität Freiburg in einer Studie über Genossenschaften herausgefunden. In einer Mitteilung zur Studie heisst es, dass krisenresistente und mitgliederbasierte Rechtsformen in einer Zeit der immer besser funktionierenden und ausdifferenzierten Marktwirtschaften an Attraktivität verlören.
Fusionen in Landwirtschaft
Die Studie spricht zwar von einem Genossenschaftssterben, stellt aber auch fest, dass der Genossenschaftssektor seine volkswirtschaftliche Kraft habe erhalten können. So seien beispielsweise die Beschäftigungszahlen in diesem Sektor stabil geblieben. Dies hänge damit zusammen, dass in traditionellen Genossenschaftsbereichen wie der Landwirtschaft Fusionen stattgefunden hätten.
Die Studie stellt fest, dass es bei einigen traditionellen Genossenschaftsmodellen kaum mehr zu Neugründungen kommt. Sie erwähnt insbesondere die Bank- und Versicherungsgenossenschaften.
Populär geblieben sindWohnbaugenossenschaften,und es lassen sich auch neue Genossenschaftsmodelle ausmachen. Dazu zählt die Studie der Universität Freiburg im Zuge der Energiewende Solargenossenschaften. Doch auch im Gesundheitswesen und in der Informationstechnologie seien vermehrt Genossenschaften gegründet worden.
So würden die Löschun- gen von Genossenschaften zumeist ältere Institutionen aus der Zeit vor 2000 betref- fen, während die Gründun- gen in neuen Bereichen ein neues und nachhaltiges Genossenschaftsfundament darstellten, kommt die Studie zum Schluss.