Werden Menschen wegen verschiedener Gründe diskriminiert, wird das Mehrfachdiskriminierung genannt. Dieses Phänomen will eine Forschungsgruppe der Universität Freiburg und der Akademie für Internationales Recht in Genf untersuchen. Sie hat dazu eine zweijährige Finanzierung des Swiss Network for International Studies von insgesamt 290 000 Franken erhalten. Dies teilt die Universität Freiburg mit.
Ein Opfer der Überschneidung von Menschenrechtsverletzungen und Diskriminierungen ist beispielsweise eine schlecht ausgebildete Ausländerin, die keinen festen Wohnsitz hat. Sie wird aufgrund ihres Geschlechts, ihres sozialen Status und ihrer ethnischen Zugehörigkeit diskriminiert. Die verschiedenen Faktoren–also Geschlecht, sozialer Status und ethnische Zugehörigkeit–addieren sich dabei nicht nur. Sie bedingen sich auch gegenseitig: So kann eine schlechte Ausbildung ein Grund sein, weshalb die Frau keine Arbeit findet und darum keinen festen Wohnsitz hat.
Besser reagieren
Obwohl die Betroffenen unter diesen mehrfachen Diskriminierungen leiden, gab es bisher kaum Forschung dazu. Das Projekt der Uni Freiburg dient dazu, das Zusammenspiel dieser Diskriminierungsfaktoren besser zu verstehen. Die Resultate der Studie sollen an die Uno und andere Institutionen weitergegeben werden, damit diese besser auf solche Fälle reagieren können. nas