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Subtiles und glanzvolles Klavierspiel geboten

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Transparenz, ein ausgezeichnetes Pedalspiel, ein subtiles Gefühl für Strukturen, eine gewaltiges Ausdrucksspektrum, eine untrügliche Technik: dominierende Eigenschaften im Spiel des hervorragenden, begeisternden und doch so bescheidenen, ernsthaften Pianisten Benjamin Grosvenor. Und wenn er als dritte Zugabe den Boogie-Woogie von Morton Gould in die Tasten schleudert, so überträgt sich auf das mitgerissene Publikum zugleich eine Spur britischen Schalks.

Bach und Beethoven

Bach-Werke in den Bearbeitungen von Wilhelm Kempf, Walter Rummel, Alexander Siloti und Camille Saint-Saëns eröffneten den Abend. Und immer war im Spiel des jungen Pianisten die Suche nach Schlichtheit, nach gepflegter Artikulation, nach einer natürlichen, differenzierten Dynamik spürbar.

Selbst in der herausfordernden, virtuosen Bearbeitung der Sinfonia der Kantate «Wir danken dir, Gott» (BWV 20) aus der Feder von Camille Saint-Saëns bemühte sich Grosvenor dank einer behutsamen Pedaltechnik um Durchsichtigkeit.

Die Sonate Nr. 4, Es-Dur, op. 7 (1797), von Ludwig van Beethoven verbindet wirbelndes Skalenwerk, klare, übersichtliche Strukturen mit Momenten der Stille, des Ernstes. Das elegante, klar artikulierte Spiel des Pianisten verband sich überzeugend mit kantabler Noblesse. Einzig im ergreifenden C-Dur-Largo («Con grand‘ espressione») fehlte ein Moment innigster Tiefe und Ruhe.

Überragend war die Darstellung stilisierter Tanzkompositionen im zweiten Programmteil: Natürlichkeit, agogische Feinheiten in der Interpretation der selten gespielten, frühen Mazurken von Alexander Skrjabin (1872 bis 1915). Chopin spricht noch aus ihnen, manchmal gesellt sich Franz Liszt hinzu–bezaubernde Miniaturen. Den düster aufbegehrenden, auftrumpfenden, heldischen Charakter der Polonaise fis-Moll op. 44 von Frédéric Chopin traf Grosvenor mit klangvollen Akkordballungen, mit vielfältiger Dynamik; der zarte, eine Mazurka imitierende Mittelteil erklang mit betörend natürlichem, kantablem Anschlag. Und ein grandioses Programmende mit den Arabesken über «An der schönen blauen Donau» von Johann Strauss in der Bearbeitung des polnischen Komponisten Adolf Schulz-Evler: Benjamin Grosvenor glänzt mit einer selbstverständlichen, hinreissenden Virtuosität, die allerdings nie zugunsten äusserlicher Effekthascherei missbraucht wird. Ein glanzvolles Spiel auf einem wunderbar intonierten, ausgeglichenen, warmen und strahlenden Kromholz-Konzertflügel.

Es ist zu hoffen, dass die «International Piano Series» nächstes Jahr im «Equilibre» stattfinden kann und dass auch das französischsprechende Publikum die faszinierende Konzertserie entdeckt und würdigt.

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