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Sunneblueme muss Leiterpaar finden

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Am 16. November hat der Grosse Rat das revidierte Gesetz über sonder- und sozialpädagogische Institutionen und professionelle Pflegefamilien mit 103 zu 0 Stimmen verabschiedet. Es tritt ab 1. Januar 2019 in Kraft und reduziert die Betreuungsplätze auf maximal fünf Kinder. Spezielle Regelungen für Ausnahmefälle lehnte der Grosse Rat mit 51 zu 46 Stimmen ab.

«In einem Jahr eines der sechs Kinder wegzu­geben ist für mich unvorstellbar.»

Regine Schlaginhaufen

Leiterin der Sunneblueme

 

Diese Gesetzesänderung betrifft im Kanton die Grossfamilie Sunneblueme in Guschelmuth. Sie hat elf kantonal bewilligte Betreuungsplätze, von denen zurzeit acht belegt sind. Drei der Kinder müssten in rund einem Jahr die Grossfamilie verlassen. «Zwei von ihnen sind 18 Jahre alt und würden uns in rund drei Jahren nach Abschluss der Berufslehre verlassen. Die sechs anderen Kinder sind zwischen vier und neun Jahre alt. Eines von ihnen wegzugeben ist für mich unvorstellbar», sagt Regina Schlaginhaufen, die Leiterin der Sunneblueme.

«Sinnvolles Modell»

Indirekt für die Sunneblueme eingesetzt hatte sich Grossrätin Susanne Aebischer (CVP, Kerzers) mit drei Deutschfreiburger Grossräten. «Wir wollten aber keine Lex Sunneblueme schaffen und das Gesetz der Grossfamilie anpassen, sondern Grossfamilien als ergänzendes Betreuungsmodell für die Zukunft verankern. Sie sind sinnvoll und günstiger als beispielsweise Kinderheime», sagt Aebischer.

Sie hofft nun auf eine Namensvetterin: «Maryse Aebischer, die Vorsteherin des kantonalen Sozialvorsorgeamtes, hat mir mehrmals gesagt, für die Grossfamilie lasse sich eine Lösung finden.»

Das ist auch im Sinn von Regine Schlaginhaufen: «Wir wollen gemeinsam mit dem Kanton eine Lösung suchen», sagt die «Pflegemutter» der Grossfamilie Sunneblueme.

«Wir suchen seit drei Jahren eine Lösung. Irgendwann muss man einen Schlussstrich ziehen.»

Maryse Aebischer

Vorsteherin des kantonalen Sozialvorsorgeamtes

Leitendes Paar als Bedingung

«Wir sind seit drei Jahren miteinander im Gespräch und suchen eine Lösung, wie die Sunneblueme nach dem operativen Rückzug von Regine Schlaginhaufen weitergeführt werden kann», sagt Maryse Aebischer. Irgendwann müsse man einen Schlussstrich ziehen. «Ich kenne ihr grosse Herz, aber das Herz alleine reicht nicht. Sie muss in die Zukunft schauen.»

Maryse Aebischer sagt, der Kanton wolle eine Lösung finden, damit die drei Kinder weiterhin in der Sunneblueme bleiben können. Es gäbe dafür mehrere Möglichkeiten – aber auch eine Bedingung: «Regine Schlaginhaufen muss ein Paar finden, das die Leitung in der Sunneblueme selber übernimmt», sagt Maryse Aebischer. Es müsse weder ein verheiratetes Paar noch eine Frau und ein Mann sein. «Wir fordern zwei einzig leitende Fachpersonen. Sie können einander aushelfen, wenn eine von beiden aus irgendeinem Grund ausfällt. So, wie das in einer klassischen Familie der Fall ist, sagt Maryse Aebischer.

Auf diese Weise würden auch die vier anderen Grossfamilien des Kantons geleitet. Die Sunneblueme hingegen werde von Regine Schlaginhaufen alleine geführt.

Zeit bis Juni 2018

Die 66-jährige Schlaginhaufen will sich schrittweise operativ und räumlich aus der Sunneblueme zurückziehen, sobald die Nachfolge geregelt ist. «Ich suche seit längerem eine Folgeleitung, damit es mit der Grossfamilie weitergehen kann. Aber das ist schwierig, weil der Kanton unsere Stellenprozente massiv reduzieren will», sagt Schlaginhaufen.

Ihr bleibt Zeit bis Juni 2018. «Dann müssen wir wissen, wie es mit der Sunneblueme weitergeht – sonst ist Schluss», sagt Maryse Aebischer.

Pflegekinder

Aus schwierigen Verhältnissen

1971 nahm Regine Schlaginhaufen mit ihrem damaligen Ehemann ihr erstes Pflegekind in die Familie auf. Sie war damals 20-jährig und bereits Mutter. Seither haben immer Pflegekinder in ihrer Familie gelebt. Seit ihre eigenen Kinder ausgezogen sind, leitet sie eine Grossfamilie mit maximal elf teilweise geistig und körperlich beeinträchtigten Pflegekindern aus schwierigen Verhältnissen. Seit September 2006 ist die Grossfamilie Sunneblueme vom Kanton Freiburg als professionelle Pflegefamilie anerkannt. Sie wohnt in einem geräumigen Bauernhaus mit viel Umschwung und Tieren in Guschelmuth.

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