Untertitel: «Niobe» zu Gast im Bad Bonn
«Niobe» heisst eigentlich Yvonne Cornelius, kommt aus Köln und hat sich den surrealen Klangwelten verschrieben. Mit ihrer Soul-Jazz-Stimme, welcher manchmal noch die Opern-Wurzeln anzumerken sind, bildet sie die harmonische Basis ihrer Songs, welche mit elektronischen Samples und Gesangsakrobatik als Kontrast verfremdet werden oder mit akustischer Gitarre unterstützt. Aber immer mit einer Portion Schrägheit.
Die am Samstagabend im Bad Bonn anwesenden Leute durften, passend zum neuen Album «TseTse», erst mal eine Fliegenaugen-Brille aus Küchensieben in Empfang nehmen. Und dann ging es auf der mit zwei Mikros, Sequenzer, Mischpult und Blumenstrauss ausgestatteten Bühne los.
Auch wenn die Sängerin am Anfang etwas unsicher wirkte und ihre Ansagen zu leise waren, konnte ihr Gesang überzeugen, welcher gezielt durch verschiedene Effekte verändert wurde. Stellenweise erinnerte es an die isländische Künstlerin «Björk». Im Verlauf ihres Auftritts konnte sie aber ihre anfängliche Nervosität ablegen und lebte den Sound auf der Bühne mit. Für den Zuhörer bleibt der Anlass sicher in Erinnerung, da es sich doch um anspruchsvolle, schwer verdauliche Klänge handelt. Aber sicher ein interessanter Ausflug in unkonventionelle Tonsphären.