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Süsser die Glocken nun klingen

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Das ist ein bezahlter Beitrag mit kommerziellem Charakter. Text und Bild wurden von der Firma Muster AG aus Musterwil zur Verfügung gestellt oder im Auftrag der Muster AG erstellt.

«Dong, dong, dong» hallt es über Merlach, dem Westen Murtens und den angrenzenden Gemeinden jeweils am Mittag und zum Feierabend–wieder, denn während rund drei Wochen waren die beiden Glocken im Turm der Kirche Merlach stumm. Die Klöppel waren vor drei Wochen abgehängt worden, um sie bei der auf solche Arbeiten spezialisierten Firma Muff Kirchturmtechnik sanieren zu können (die FN berichteten).

Fritz Geissbühler kam gestern in der Früh aus dem luzernischen Triengen herangefahren. Er hat die beiden Klöppel montiert und getestet. Davor hatten seine Mitarbeiter den Glockenstuhl und die Glocken vermessen und aus den gewonnenen Angaben zwei neue, kürzere Klöppel geschmiedet. Heutzutage setze man dafür einen Computer ein. «So können wir jeden Klöppel genau auf die jeweilige Glocke abstimmen.» Diese Möglichkeit habe man vor rund 50 Jahren, als die Klöppel hergestellt wurden, nicht gehabt. Es habe gewissermassen nur Standardgrössen gegeben. In der Folge habe das Verhältnis zwischen Glocke und Klöppel oft nicht gestimmt. Die Kirchenverantwortlichen hätten sich auch deshalb für die längeren Klöppel entschieden, weil die Glocken lauter klängen, wenn man sie weiter am Rand anschlage. Die Renovation und die Reparaturen seien nötig geworden, weil wegen des längeren Klöppels Schäden und Abnützungen festgestellt worden seien–die Glocken hätten an den Rändern gar zu spalten gedroht, so Geissbühler weiter.

Die Kirche läutet wieder

 Die Folge: Die Glocken hätten vor der Reparatur «grau» geklungen, sagt Christian Schneider, Merlacher Kirchgemeinderat und Nachbar der Kirche. «Jetzt klingen sie besser, runder, weicher.» Gestern Vormittag, um 10 Uhr, habe es plötzlich geläutet. Er habe zuerst angenommen, die Französische Kirche in Murten zu hören, doch die Quelle schien ihm näher zu sein: «Seine» Kirche läutete wieder. Wenn auch irgendwie anders.

Das Mittags- und Abendläuten entfiel während der Zeit der Klöppellosigkeit, und auch zu Gottesdiensten, Trauerfeiern und Beisetzungen auf dem Friedhof konnte nicht geläutet werden. Gestört habe es ja niemanden, dass die Glocken stumm blieben. «Doch eine Beerdigung oder ein Gottesdienst ohne Geläute? Das ist ungewohnt, da fehlt halt schon etwas.»

Zur Geschichte

Eine Glocke aus der Zeit des Rütlischwurs

Zwei Glocken hängen im Glockenstuhl der Kirche in Merlach: eine grössere, neuere Glocke, gegossen in Vevey im Jahr 1871, welche–auf Französisch–das Bibelzitat «Oh Land, oh Land, oh Land – höre das Wort der Ewigen» als Inschrift trägt. Aussergewöhnlich ist die verwendete weibliche Bezeichnung Gottes als «Göttin». Die zweite, kleinere Glocke stammt ohne Zweifel aus dem frühen 13. Jahrhundert und ist eine der ältesten noch im Gebrauchstehenden Glocken der Schweiz.Der Legende nach soll sie schon während der Murtenschlacht im Jahr 1476 Sturm geläutet haben.fca

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