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Syndic von Villars-sur-Glâne hält nichts von einer Fusion mit Grossfreiburg

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Bruno Marmier, der frisch ernannte Syndic von Villars-sur-Glâne, bestätigt in Sachen Fusion die Linie seiner Vorgängerin Erika Schnyder.
Alain Wicht/a

Villars-sur-Glâne ist so gut wie raus aus dem Fusionsprozess: So können die Aussagen des neuen Syndics, Bruno Marmier, interpretiert werden, die er am Rande der konstituierenden Versammlung vom Mittwochabend gegenüber den FN machte. 

Die konstituierende Versammlung Grossfreiburgs nahm am Mittwochabend mehr oder weniger diskussionslos Kenntnis von den vertieften Analysen der Arbeitsgruppen Verwaltung und Finanzen (siehe Kasten). Damit ist aber nicht gesagt, dass die Gemeinden des Fusionsperimeters nun plötzlich alle hinter dem Projekt stehen würden. Vor allem Villars-sur-Glâne, nach Freiburg die grösste Gemeinde, bleibt auf ihrem ablehnenden Kurs, wie das Gespräch mit Syndic Bruno Marmier (Grüne) im Anschluss an die Versammlung zeigt.

Bruno Marmier, Sie sind seit gut einer Woche der neue Syndic von Villars-sur-Glâne. Ihre Vorgängerin von der SP, Erika Schnyder, sagte bei ihrem Abgang, dass sie das letzte Bollwerk zur Verhinderung einer Vereinnahmung von Villars-sur-Glâne durch die Stadt Freiburg gewesen sei. Sie wirken aber nicht minder kritisch gegenüber einer Fusion Grossfreiburgs, stimmt der Eindruck?

Erika Schnyder war nicht allein mit dieser Meinung, es ist die Meinung des gesamten Gemeinderates. In Villars-sur-Glâne ist man skeptisch gegenüber der Fusion, das ist so. Wir glauben nicht, dass die Fusion nötig ist, um die Herausforderungen der Zukunft zu meistern. Die Fusion ist nur eine Möglichkeit, es gibt aber auch andere Wege. Es gibt kleinere Gemeinden, bei welchen ich verstehen kann, dass sie mit Freiburg fusionieren wollen, aber das ist nicht unbedingt der Fall für Villars-sur-Glâne. 

In der neuen Legislatur vertraten Sie heute Abend erstmals den Gemeinderat von Villars-sur-Glâne in der konstituierenden Versammlung. Der Experte für Gemeindefinanzen bei der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft BDO hat dargelegt, wie es um die Finanzsituation der Gemeinden im Fusionsperimeter steht, und was sie von einer Fusion hätten. Villars-sur-Glâne schneidet bei den Projektionen bis 2025 eher schlecht ab. Hat sie das erstaunt?

Nein. Ich kenne diese Zahlen. Ich kenne seit langem die finanzielle Lage von Villars-sur-Glâne. Diese ist derzeit nicht gut. In den vergangenen zehn Jahren als Gemeinderat habe ich gute und schlechte Jahre erlebt. Man muss das Ganze aber langfristig sehen. Ich glaube, die Finanzen sind nicht ausschlaggebend für die Fusionsfrage. Wichtiger ist die Strategie, die eingeschlagen wird, um die Erwartungen der Bevölkerung zu erfüllen. Liegt die Strategie in der Fusion? Oder besteht sie darin, eine mittelgrosse Gemeinde zu bleiben, um möglichst flexibel handeln zu können?

Bis anhin hat Villars-sur-Glâne seine ablehnende Haltung aber immer mit den Finanzen begründet. Der Gemeinderat führte als Argument den tiefen Steuersatz an, der mit einer Fusion erhöht würde. 

Ja, das stimmt. Aber das ist vielleicht das erste und einfachste Argument, für mich ist es nicht das einzige.

Warum will Villars-sur-Glâne nicht mitspielen? 

Es wird beispielsweise gesagt, dass die Fusion mehr Demokratie bringen wird. Ich glaube, das Gegenteil wird der Fall sein. Etwa in der Raumplanung. Das Beispiel der Windkraft zeigt, dass der Kanton damit ein Problem hat, weil die Gemeinderäte darüber entscheiden. Je grösser aber die Gemeinde, umso mehr Macht hat sie in solchen Fragen. Es gibt auch andere Aspekte, etwa die Frage, welche Nähe die Behörden zu den Menschen haben sollen. Es geht also nicht nur um finanzielle und logistische Fragen oder um die genauen Leistungen, welche die neue Gemeinde zu erbringen gedenkt, es geht um mehr. Lassen Sie uns nun abwarten, wie der Generalrat von Villars-sur-Glâne im Juni darüber diskutiert. Am Ende entscheidet allerdings immer noch das Volk über die Fusion.

Und wie steht es um Ihre persönliche Meinung? Ist sie schon gemacht oder gibt es eine Chance, dass Sie sich für den Fusionsprozess doch noch öffnen?

Wenn ich der Überzeugung bin, dass die Fusion nicht die beste Lösung ist, hat das nichts mit mangelnder Offenheit zu tun. Es geht darum, eine andere Strategie zu verteidigen und zu sagen: Ich glaube nicht, dass alles, was im Zusammenhang mit einer Fusion so schön dargestellt wird, auch Wirklichkeit wird.

Nochmals: Ist Ihre Meinung gemacht?

Ja, das kann ich – glaube ich – so sagen. Das Projekt ist in den Grundzügen bekannt, und ich bin nicht begeistert von dieser Grossfusion. Für andere Gemeinden mag sie gut sein, nicht aber für Villars-sur-Glâne.

Finanzen

Die meisten Gemeinden stünden nach einer Fusion nicht schlechter da

Kommt es zur Fusion in Grossfreiburg, dürfte der Steuersatz der neuen Gemeinde zwischen 72 und 75 Prozent der Kantonssteuer liegen. Zu diesem Schluss kommt die Arbeitsgruppe Finanzen in ihrer vertieften Analyse (die FN berichteten). 2019 war die Arbeitsgruppe noch von einem Steuersatz zwischen 70 und 73 Prozent ausgegangen. Die Analyse beruht auf den Rechnungen und Planungen der einzelnen Gemeinden. Der Präsident der Arbeitsgruppe, Christian Vorlet, und der Experte für Gemeindefinanzen bei der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft BDO, Yvan Haymoz, legten den Mitgliedern der konstituierenden Versammlung am Mittwochabend dar, wie die Situation der neun Gemeinden in den Jahren 2024–2025 ohne Fusion aussieht und wie sich eine Fusion auf ihre Lage auswirken würde. Angeschaut wurden der effektive Gewinn, die Selbstfinanzierungskraft, die Schuldenlast und ihre Tilgungsdauer sowie die Investitionskapazität. Nur bei der Stadt Freiburg sind alle Finanzindikatoren im grünen Bereich. Bei den anderen Gemeinden ist entweder die Schuldentilgungsdauer sehr lang, der Selbstfinanzierungsgrad tief oder die Einnahmen entsprechen nicht den Erwartungen. Villars-sur-Glâne ist die einzige Gemeinde, bei der alle Indikatoren negativ sind. Für ausgeglichene Finanzen im Jahr 2025 werden gemäss BDO alle Gemeinden – ausser Givisiez, Granges-Paccot und Matran – einen Steuersatz haben müssen, der innerhalb der Spanne von 72 bis 75 Prozent liegt oder höher. Die Fusion würde ihnen finanziell also nützen oder zumindest nicht schaden. rsa

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