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Tabak-, Cannabis- und Alkoholkonsum bei Jugendlichen: Was können Eltern tun?

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Wissen über legale und illegale Substanzen vermitteln, das Konsumverhalten von Jugendlichen erklären und aufzeigen, wie darauf reagiert werden kann: Das möchten die Expertinnen vom Verein Reper Eltern vermitteln. Die FN haben bei einem Informationsanlass zum Thema Risikoverhalten von Jugendlichen reingehört. 

Rebecca Weiss hebt einen Turnbeutel in die Luft und fragt in die Runde: «Wie würdet ihr reagieren, wenn ihr bei euren Jugendlichen Alkohol finden würdet?», und zieht aus dem Beutel eine Flasche Bier heraus. Die rund 20 anwesenden Erwachsenen diskutieren rege. «Ich würde fragen, wo sie das überhaupt gekauft haben?», sagt ein Mann. Ein anderer meint: «Kommt darauf an, wie alt sie sind.» Weiss wühlt im Beutel herum und zieht eine Snusdose heraus. «Und was macht ihr, wenn ihr so was bei ihnen findet? Wisst ihr überhaupt, was das ist?» Nicht alle sind sich sicher. «Ich würde mich da sicher zuerst informieren, bevor ich mein Kind darauf anspreche», sagt eine Frau. Als Nächstes zieht Weiss ein Beutelchen Cannabis heraus und am Schluss noch eine Einweg-E-Zigarette, auch Vape oder Puff Bar genannt. «Würdet ihr anders reagieren, je nachdem, was ihr bei euren Jugendlichen findet?» 

Informationsanlass für Eltern

Bereits befinden sich die Anwesenden mitten im Thema: «Kiffen, saufen, schnupfen…». Zum Informationsanlass hat der Verein Schule und Elternhaus Freiburg eingeladen. «Wir organisieren jedes Jahr Informationsanlässe für Eltern zu verschiedensten Themen, welche die Erwachsenen akut betreffen», sagt Tina Grauwiller, gegenüber den FN. Sei es zu Themen, wie der Pubertät, Gefühlen von Kindern oder Suchtsubstanzen.

Am Donnerstag führten Valérie Lehmann, Fachmitarbeiterin Prävention, und die Sozialarbeiterin Rebecca Weiss vom Freiburger Präventionsverein Reper durch den Abend. 

Lehmann präsentiert die wichtigsten Kennzahlen (siehe Kasten unten): Der Konsum psychoaktiver Substanzen steigt im Alter von 11 bis 15 Jahren an. Das zeigt eine kürzlich veröffentlichte Studie von Sucht Schweiz zum Thema Drogenkonsum unter Jugendlichen. «Dass Alkohol, Cannabis und Tabak am meisten konsumiert werden, ist nichts Neues», sagt sie. Snus und E-Zigaretten seien laut der Studie auf dem Vormarsch, und der Unterschied beim Konsumieren dieser Substanzen zwischen Mädchen und Jungs werde immer geringer. 

Es gebe zudem neue Entwicklungen und Trends, führt Lehmann aus: Das Rauschtrinken festige sich in diesem Alter, fast ein Drittel der 15-Jährigen haben sich innerhalb von einem Monat mindestens einmal in den Rausch getrunken. Auch sei die Produktvielfalt gestiegen in den vergangenen Jahren: «Das haben wir beim Experiment vorhin gemerkt. Nicht alle kannten diese Produkte», so Lehmann. Die Vermarktung der Produkte habe sich ebenfalls verändert und richte sich vor allem an Jüngere. «Die Verpackungen sind farbenfroh und sehen unschuldig aus. Es wird verharmlost.» Der Medikamentenmissbrauch und der Mischkonsum dieser Produkte sei in den vergangenen Jahren ein neuer Trend unter den Jugendlichen. 

Sucht Schweiz

Wieso konsumieren Jugendliche?

Neugierde, das Verlangen dazugehören und mitreden zu können, Selbstmedikation und die Grenzen austesten gehören zu den Gründen, weshalb Jugendliche konsumieren. «Das Gehirn ist bei Jugendlichen noch eine Baustelle und noch nicht vollständig entwickelt», erklärt Lehmann. Deshalb sei auch das Risikobewusstsein geringer in diesem Alter. Die Hürde, etwas Neues auszuprobieren, liege tiefer als bei Erwachsenen. «Das ist ein typisches Merkmal der Adoleszenz.» Jugendliche seien täglich mit Entscheidungen konfrontiert, dabei seien sie leichter beeinflussbar und abhängig von ihrem Umfeld. «Je früher man beginnt, psychoaktive Substanzen zu konsumieren, desto grösser ist der Einfluss auf die Entwicklung des Gehirns und desto schwieriger ist es, davon loszukommen», sagt Weiss. Ein Suchtgedächtnis könne sich so schneller entwickeln. 

Empfehlungen an Eltern

Was können Eltern also tun? «Eltern können den Jugendlichen zeigen, dass es andere Arten gibt, um mit Problemen umzugehen. Beispielsweise eine Runde joggen gehen.» Es sei auch wichtig, dass Eltern auf ihre Kinder zugehen können, wenn sie Verhaltens- sowie Leistungsänderungen bemerken und wenn sie Substanzen bei ihren Kindern entdecken. «Wir empfehlen, immer darüber zu sprechen.» Es gebe kein genaues Handbuch, das erklären würde, wie Eltern mit solchen Situationen umgehen sollen. Es sei wichtig, eine Beziehung zu den Jugendlichen aufzubauen und versuchen zu verstehen, weshalb sie was konsumieren: Interesse zeigen, nachfragen und sich informieren sei unerlässlich. «Dabei darf man nicht vergessen, trotzdem eine klare Haltung zu bewahren und Regeln aufzusetzen.»

Zur Studie

Konsum von E-Zigaretten ist bei Jugendlichen gestiegen

Die internationale Studie «Health Behaviour in Schoolaged Children» (HBSC) wird alle vier Jahre durchgeführt, und mehr als 50 Länder nehmen daran teil. In der Schweiz wird die Studie seit 1986 von Sucht Schweiz durchgeführt. An der Erhebung nahmen im vergangenen Jahr 636 Klassen im 5. bis 9. Schuljahr (7. bis 11. Jahr Harmos) teil. Das sind insgesamt 9345 Schülerinnen und Schüler im Alter von 11 bis 15 Jahren und entspricht einer Teilnahmequote von fast 75 Prozent.

Der Konsum von psychoaktiven Substanzen – wie Tabak, Cannabis und Alkohol – ist zwischen den 11- bis 15-Jährigen angestiegen, und die Unterschiede zwischen Mädchen und Jungen werden geringer. Laut der Studie sei der Konsum meist experimentell oder sporadisch. 

Mehr E-Zigis 

Der Konsum von E-Zigaretten, Snus sowie anderen erhitzbaren Tabakprodukten ist bei den 15-Jährigen im Vergleich zur Befragung von vor vier Jahren deutlich gestiegen. Vor allem bei Mädchen hat der Gebrauch von E-Zigaretten stark zugenommen (13 Prozent 2018 gegenüber 25 Prozent 2022). Rund ein Viertel der 15-Jährigen haben in den letzten 30 Tagen eine E-Zigarette benutzt. Sieben Prozent konsumieren häufig und circa zwei Prozent täglich. Der Gebrauch von Snus hat sich bei den Jungen verdoppelt, und bei den Mädchen ist er von knapp über ein Prozent auf fast sechs Prozent gestiegen.

Sucht Schweiz

Das gewöhnliche Zigarettenrauchen ist im Vergleich zur letzten Befragung 2018 bei den 15-Jährigen stabil geblieben. Bei den 13-Jährigen hingegen hat es sich verdoppelt. 

Sucht Schweiz

Mehr Alkohol

Der Alkoholkonsum bei den 13- jährigen Jungen und Mädchen, sowie den 15-jährigen Mädchen ist im Vergleich zum Jahr 2018 gestiegen. Bei den 15-jährigen Jungen ist der Konsum hingegen ein wenig gesunken. 2022 haben 43 Prozent der 15-Jährigen, 17 Prozent der 13-Jährigen und ungefähr 5 Prozent der 11-Jährigen innerhalb von 30 Tagen mindestens einmal Alkohol konsumiert. Rund jeder und jede Vierte im Alter von 15 Jahren nahm innerhalb von 30 Tagen bei einer Gelegenheit mindestens fünf oder mehr alkoholhaltige Getränke zu sich. Mädchen konsumieren am häufigsten Alcopops, während es bei Jungen Bier ist. 

Sucht Schweiz

Ähnliche Werte

Der Cannabiskonsum bei 15-Jährigen ist im Vergleich zu 2018 stabil geblieben. Rund zehn Prozent in diesem Alter konsumieren mehr als einmal in den 30 Tagen vor der Erhebung Cannabis. Der häufige Konsum von illegalem Cannabis ist zurückgegangen. Ein täglicher Konsum sei laut Sucht Schweiz kaum vorhanden in diesem Alter. Andere illegale Substanzen wie Kokain, Ecstasy, LSD oder Heroin haben 2022 circa fünf Prozent der 15-Jährigen einmal im Leben konsumiert. 

Sucht Schweiz

Medikamentenmissbrauch

Nach Medikamenten und dem Mischkonsum wurde in der Umfrage zum ersten Mal gefragt. Ungefähr vier Prozent der 15-jährigen Jungen und Mädchen haben bereits einmal im Leben Medikamente zu sich genommen, um sich zu berauschen. Starke Beruhigungsmittel und Schmerzmittel werden ebenfalls zum selben Zweck eingesetzt. Mischgetränke aus Hustensaft, Limonade und anderen Zutaten konsumierten sechs Prozent der Knaben und fast zwei Prozent der Mädchen schon einmal. km

Sucht Schweiz

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