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Tabuthema Schweizer Armut diskutiert

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Autor: Yannick Schaller

Armut in der Schweiz ist ein weitgehend unbekanntes Thema. Oft hätten die Menschen Bilder aus Ländern wie Haiti vor Augen, wenn sie an Armut dächten, meint Hugo Fasel. Die Armut in der Schweiz sieht anders aus: Gemäss den Richtlinien der Schweizerischen Konferenz für Sozialhilfe (SKOS) liegt die Armutsgrenze in der Schweiz bei einem Einkommen von 960 Franken für eine Person, die alleine in einem Haushalt lebt. Bei grösseren Haushalten liegt diese Grenze tiefer; so liegt beispielsweise der Grundbedarf eines vierköpfigen Haushalts bei 514 Franken pro Person. Wer unter dieser Grenze liegt, gilt als arm. In der Schweiz betrifft dies laut Fasel jede zehnte Person.

Die Gründe für Schweizer Armut

Die Hauptursachen für Armut sieht er in den strukturellen und ideellen Veränderungen der Wirtschaft. «Wer heute in einem Betrieb nicht Höchstleistung erbringt, muss gehen. Es wird immer seltener, dass weniger effiziente Mitarbeiter mitgetragen werden», erklärte er. Oftmals sei auch die ungenügende Bildung dafür verantwortlich, dass aus Arbeitslosen Langzeitarbeitslose und schliesslich Sozialfälle werden. Bei Ausländern komme erschwerend hinzu, dass die tiefen Löhne, zu denen sie ins Land geholt werden, für die nachkommende Familie nicht genügen.

Aufklärung als erste Massnahme

Um die Armutsbekämpfung voranzutreiben, fordert der Direktor von Caritas, dass die Kantone einen jährlichen Armutsbericht abliefern müssen. Damit könnte die Armutshilfe gezielter erfolgen, sowohl auf kantonaler als auch auf gesamtschweizerischer Ebene. Ein erster Schritt in diese Richtung wird am Dienstag gemacht, wenn der Bund erstmals einen offiziellen Bericht über Armut in der Schweiz veröffentlicht. Caritas sieht vor, in den nächsten zehn Jahren die Armutsbekämpfung der Kantone zu messen und zu bewerten.

Bilden und Integrieren

Die Bildungsproblematik müsse vom Bund behandelt werden, meint Fasel. Er schlägt gar «obligatorische Fortbildungswochen» vor, um zu verhindern, dass strukturelle Veränderungen Langzeitarbeitslose schaffen. Hoffnung setzt Fasel auch in die sogenannten Sozialfirmen, die nicht nur Gewinn anstreben, sondern auch Arbeitslosen die Möglichkeit geben, wieder in den Arbeitsmarkt einzusteigen.

Individuelle Lösungsmöglichkeiten

Fasel betonte, dass die Vinzenzvereine eine zentrale Rolle in der Armutsbekämpfung einnehmen: «Die freiwilligen Helfer können durch ihre regionale Verankerung dazu beitragen, die Arbeitslosen wieder in die Gesellschaft einzugliedern. Diese Feinkörnigkeit ist ihre entscheidende Stärke. Am Ende sind die Ursachen für Armut sehr individuell, daher ist eine Pauschallösung nicht möglich.»

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