Die Partie hatte kaum begonnen, als sich das Unheil bereits ankündigte: Roulins zu kurz geratener Rückpass wurde von einem Marly-Angreifer erlaufen, die erste Abwehr von Goalie Blanchard landete abermals beim Gegner. Schliesslich gelangte der Ball zu Déglise, dessen Schuss aus spitzestem Winkel via Rücken von Verteidiger Waeber den Weg in die nahe Torecke fand.
Pleiten, Pech und Pannen
Im Gegenzug bot sich Seipi sogleich eine goldene Möglichkeit zum Ausgleich, doch seine Direktabnahme flog um Zentimeter am Tor vorbei. Danach spielte sich die Partie vorab in der Mittelzone ab, wobei Tafers in der Defensive hypernervös agierte. Die in der Bise fröstelnden Zuschauer trauten jedoch ihren Augen nicht, als der junge Hüter Blanchard einen völlig harmlosen Corner Obersons zuerst zu fassen schien, dann aber ins eigene Tor fallen liess (22.). Das 0:2 war ein herber Tiefschlag für die Sensler. Immerhin kamen sie erneut zu einer guten Abschlussmöglichkeit, doch knallte Seipi den Ball aus bester Position weit über das Tor (25.).
Es passte zu diesem für Tafers völlig missratenen Auftritt, dass zehn Minuten vor dem Seitenwechsel Routinier Stulz bei einem schnellen Gegenstoss seinen Widersacher im eigenen Strafraum anrempelte und der Schiedsrichter sofort auf Penalty entschied. Als ob dies nicht genug wäre, verletzte sich bei dieser Aktion auch der herauseilende Blanchard und musste mit einer Knieverletzung vom Platz. Oberson liess dem «dritten» Tafers-Goalie Gert-Jan Haymoz keine Abwehrchance. Minuten vor dem Tee hatten die Taferser nochmals die Möglichkeit, etwas für das Selbstvertrauen zu tun, der Freistoss von Stulz klatschte jedoch vom Aussenpfosten zurück.
Standards entscheiden
Auch in der zweiten Halbzeit brauchten die Gäste nur gerade vier Minuten, um erneut jubeln zu können. Yerly zirkelte einen Freistoss über die Mauer hinweg ins Tor zum 0:4. Tafers war zwar redlich bemüht, es wollte aber einfach nichts zusammenpassen. Die langen Pässe in die Spitzen kamen kaum an, im Mittelfeld verlor man zu viele Duelle und in der Defensive wurde zu oft mit dem Feuer gespielt. Es waren aber nicht Aktionen aus dem Spiel heraus, die den Mertenlachern zwei weitere Treffer ermöglichten, sondern zwei Standardsituationen. Auch dies war nicht unbedingt ein Ruhmesblatt für die Taferser Hintermannschaft.
Nach dem defensiv überzeugenden Auftritt bei Farvagny wurden die Taferser damit wieder hart in die Realität des Abstiegskampfes zurückgeholt. Mit derartigen Leistungen dürfte das Saisonende aber wenig verheissungsvoll werden.
Telegramm
Tafers – Marly 0:6 (0:3)
Sportplatz.–130 Zuschauer.–SR: Roland Jaquet.Tore:4. Eigentor Waeber 0:1. 22. Eigentor Blanchard 0:2. 39. Oberson (Penalty) 0:3. 49. Yerly 0:4. 80. Yerly 0:5. 90. Allemann 0:6.
FC Tafers:Blanchard (39. G. Haymoz); Waeber, Stulz, Jungo, Zahno; Egger (Schwartz), B. Haymoz, Roulin (72. Spicher); Gashi, Seipi, Fürst.
FC Marly:Haas; Barilli (28. Yerly), Richard, A. Clément; Déglise, Allemann, Belloni, Ayer; V. Clément (83. Waeber), Gasparini (68. Hussein), Oberson.
Bemerkungen:Tafers ohne Stammhüter Piller. 35. Ersatzhüter Blanchard muss mit Knieverletzung vom Platz geführt werden.