Autor: Michel Spicher
Noch vor zwei Wochen sah es danach aus, als befände sich Tabellenführer Tafers-Freiburg diese Saison wieder einmal auf sicherem Weg in Richtung Playoff-Final. Heute, zwei Runden und zwei 3:5-Niederlagen später, sieht die Lage für die Union weniger rosig aus. Zwar liegen die Freiburger witer an der Spitze, die anderen Teams haben aber mächtig aufgeholt. Yverdon und St. Gallen haben ebenfalls 17 Punkte auf dem Konto, Adliswil, Solothurn und Genf weisen nur ein mickriges Pünktchen weniger auf als der Tabellenführer. So spannend und ausgeglichen hat sich die NLA schon Jahre nicht mehr präsentiert.
Verlorene Herrendoppel
Im siebten Meisterschaftsspiel gegen Adliswil hat Tafers-Freiburg zum ersten Mal seine beiden Herrendoppel verloren. Olivier Andrey und Roman Trepp konnten im ersten Doppel gegen Hogianto/Hartmann die Handbremse nie ganz lösen und gingen klar in zwei Sätzen unter (14:21, 17:21). Der Serviefehler von Trepp beim Matchball passte irgendwie zur missglückten Vorstellung der Freiburger.
Deutlich mehr fordern konnten Michael Andrey und Florian Schmid die Zürcher. Mangelnde Konzentration und einige Eigenfehler jeweils zum Satzende verhinderten aber einen Sieg. Im ersten Satz starteten Andrey/Schmid nach verschlafenem Beginn eine beeindruckende Aufholjagd und zwangen Shaharudin/Razi in die Verlängerung. Dort behielt Adliswil mit 22:20 aber das bessere Ende für sich.
Noch umkämpfter war der zweite Satz, in dem die Freiburger lange führten. Die Zürcher demonstrierten aber in der Folge, wie man unter Druck einen Gang höher schaltet, und retteten sich in die Verlängerung. Ihren vierten Matchball verwerteten sie schliesslich zum 30:28, auch dank gütiger Mithilfe von Florian Schmid. «Ich hatte im ganzen Spiel Mühe mit meinen Lob», ärgerte sich der Walliser, der nach dem verlorenen Doppel seinen Schläger wutenbrannt am Boden zerschmetterte. «Mir unterliefen immer wieder dumme Fehler, und am Ende waren es ein paar zu viel.»
Schlitzohr Andrey
Einen packenden Fight lieferte sich Michael Andrey im zweiten Einzel mit Hafiz Shaharudin. Während der Malaysier versuchte, über seine konditionellen Vorteile für den Unterschied zu sorgen, ergriff Andrey jeweils die Initiative und wollte die Ballwechsel nicht unnötig lang werden lassen. Mit seiner ganzen Routine und Schlitzohrigkeit verschaffte sich der Wünnewiler zudem immer wieder kleine Verschnaufpausen und brach so den Rhythmus seines Gegners. Alle Tricks nützen aber nichts: Andrey musste sich nach tapferem Kampf 20:22, 18:21 geschlagen geben.
So waren Nicolas Blondel im dritten Herreneinzel und – einmal mehr – die Freiburger Frauenfraktion für die Siege der Union verantwortlich. Nicole Schaller kam trotz ihrer phasenweise etwas nonchalenten Spielweise gegen die Deutsche Cathrein Hückstädt zu einem ungefährdeten Zwei-Satz-Sieg. Und Blondel profitierte davon, dass Nussbaumer einen schlechten Tag einzog, und gewann 21:12, 22:20.
Tafers-Freiburg – Adliswil 3:5 (6:10)
Männer: O. Andrey – Hogianto 16:21, 12:21; M. Andrey – Shaharudin 20:22, 18:21; Blondel – Nussbaumer 21:12, 22:20. O. Andrey/Trepp – Hogianto/ Hartmann 14:21, 17:21; M. Andrey/ Schmid – Shaharudin/Razi 20:22, 28:30. Frauen: Schaller – Hückstädt 21:15, 21:19. Larchenko/Schaller – Hückstädt/ Spühler 21:16, 21:10. Mixed: Zaugg/ Schmid – Spühler/Razi 15:21, 11:21.
NLA: Rangliste: 1. Tafers-Freiburg 7/17. 2. Yverdon 7/17. 3. St. Gallen 7/17. 4. Adliswil 7/16. 5. Solothurn 7/16. 6. Genf 7/16. 7. Argovia 7/13. 8. La Chaux-de-Fonds 7/10. 9. Uzwil 8/6.