Nur 24 Stunden nach dem Abbruch wegen unbespielbaren Terrains konnte das Aufstiegsspiel in Tafers gestern unter relativ guten Platzverhältnissen doch noch über die Bühne gehen. Im Sensler Hauptort hatten freiwillige Helfer das tiefe Terrain in der Mitte entwässert und mit Sägemehl so hergerichtet, dass es im Gegensatz zum Vorabend zu einem regulären und hart umkämpften Spiel kommen konnte. Bis auf die Torhüterposition beim Sieger stellten beide Coaches die gleichen Spieler auf, und aufgrund der Spielanteile hätte eine Punkteteilung dem Geschehen ebenfalls entsprochen. Am Samstag hatte das Team von Tafers-Spielertrainer Daniel Spicher gegen Bösingen noch fünf Tore erzielt, diesmal wollte dem kompakten Team gegen ein hinten gut organisiertes Central im Abschluss nichts Zählbares gelingen. So genügte den Stadtfreiburgern ein einziger Treffer, um sich nach zwei Auswärtsspielen in eine günstige Position für den Aufstieg zu bringen.

 Das frühe 1:0 kam den Gästen aus Freiburg natürlich mehr als gelegen. Danach kontrollierten sie das Spiel mit einem verstärkten Mittelfeld optimal und liessen bis am Schluss in der Abwehr nichts mehr anbrennen. Praktisch im ersten Angriff hatte Tafers schon eine Portion Glück, als Hüter Piller einen Prellball Spichers mit Müh und Not parieren konnte. Aus dem fälligen Corner entstand das einzige Tor dieser bis zum Schluss spannenden Partie. Die Flanke des Ex-Düdingen-Spielers Adnan Rexhaj lenkte der klein gewachsene Tiago Marolho am hinteren Pfosten ziemlich frei stehend ins Tor. Gleich danach hatte Central, das mit vielen spielerisch starken Spielern antrat, noch Möglichkeiten, das Skore zu erhöhen. Tafers seinerseits brauchte fast eine halbe Stunde, um zu den ersten guten Chancen zu kommen. Dann aber hatten Arber Gashi und Dimitri Stöckli doch Möglichkeiten zum Ausgleich. Ihnen fehlte der letzte Zwick, um das Leder im Tor des sicher wirkenden Karlens unterzubringen. Gleich vor dem Halbzeitpfiff flog ein Kopfball Gashis knapp am Pfosten vorbei, was zur Folge hatte, dass Central mit einem knappen, aber doch wichtigen Vorsprung in die verdiente Teepause gehen konnte. Dies auch deshalb, weil man insgesamt etwas die feinere technische Klinge hatte, während der Heimklub doch vermehrt mit langen Pässen in die Spitze sein Glück suchte.

Tafers drückte

 Der zweite Umgang gehörte dann mehrheitlich den Senslern, die physisch und konditionell mit zunehmender Spieldauer ihre Vorteile auszuspielen versuchten. Zu ganz heissen Szenen vor dem Central-Tor kam es aber trotzdem nur ganz selten. Einzig bei einem Schuss von Dimitri Stöckli kurz vor Ablauf der ersten Stunde ging so etwas wie ein Raunen durch die Zuschauermenge. Central zog sich, je länger das Spiel dauerte, immer mehr zurück und suchte den Erfolg vorweg mit schnellen Kontern auf die einzige Spitze Jose de Bastos, der sich jedoch gegen die vielbeinige Tafers-Abwehr nur ganz selten durchsetzen konnte. Trotzdem kam der Sieger noch zu zwei guten Abschlüssen. Hüter Christian Piller konnte jedoch die Versuche von Niclase Miere und Tiago Marolho aus kurzer Distanz reflexartig in Corner abwehren. Aufseiten der Roten versuchte man in den letzten Minuten mit zwei Offensivwechseln, das Ruder noch herumzureissen, ausser ein paar Eckbällen schaute jedoch nichts mehr heraus. Die Viererkette des früheren 1.-Liga-Klubs aus der Unterstadt hielt dem Druck bis zum Schlusspfiff stand und gilt nach dieser Leistung als einer der Anwärter auf einen der beiden Aufstiegsplätze, die bei Punktegleichheit durch die Direktbegegnungen entschieden werden.

Trotz dieser vermeidbaren Niederlage bleibt auch Tafers weiterhin im Aufstiegsgeschäft, allerdings muss man sich im Team punkto Taktik doch in Zukunft gegen einen so tief stehenden Gegner etwas einfallen lassen. In dieser Hinsicht konnte die Mannschaft von Coach Yves Bussard besser gefallen, und ihre Ersatzbank schien auch etwas effektiver zu sein. Ausser dem 7:0-Sieg von Sarine-Ouest am Mittwoch gegen Villars-sur-Glâne war auch dieses Spiel ziemlich ausgeglichen, was nichts anderes heisst, als dass der Aufstiegskampf wohl erst in der letzten Runde entschieden wird.