FreiburgDie Diplomfeier wird jeweils mit den Versammlungen der Träger des Schweizerischen Milchwirtschaftlichen Vereins (SMV) verbunden, der Fromarte – die Schweizer Käsespezialisten – und des Berufsverbandes Molkereifachleute. Sie vereinigt jeweils über 200 Personen der Branche. Sechs der 16 Absolventen stammten aus dem welschen Teil des Kantons Freiburg. Für Präsident René Kolly aus Le Mouret war es die letzte Diplomfeier. Diese alles sei Grund genug gewesen, diesen Tag der Milchwirtschaft in der zweisprachigen Zähringerstadt abzuhalten, sagte BVM-Geschäftsführer Franz Birchler.
Laut SMV besuchen 2008/09 368 (+18) Milchtechnologen und 44 Milchpraktiker die Berufsfachschulen Grangeneuve (f), Langnau, Sursee und Will.
Wichtig für den Kanton
In seinen Grussworten unterstrich Staatsratspräsident Claude Lässer die Bedeutung der Land- und Milchwirtschaft, jene der Verarbeitungsbetriebe sowie der Dorf- und Alpkäsereien, wo die Freiburger Käsespezialitäten Gruyère AOC und Vacherin fribourgeois AOC hergestellt werden. Zusammen bieten diese Bereiche 11 bis 12 Prozent der Arbeitsplätze im Kanton. Das Landwirtschaftliche Institut in Grangeneuve habe sich zu einem Kompetenzzentrum entwickelt, betonte Lässer weiter. Die Ausbildung bilde die Grundlage für die Vitalität und Innovation, sagte er.
Gerüstet für die Zukunft
Die Milchkrise nahm in den Versammlungen einen breiten Raum ein. Die Schwierigkeiten seien nicht erst mit der Aufhebung der Milchkontingentierung aufgetreten, sondern schon ab Mitte Jahr 2007, erklärte Fromarte-Präsident Kolly. Damals habe die Industrie die Preise erhöht und Mehrmengen verteilt. Da sich die Märkte für Käse und Butter nicht wie erwartet entwickelten, häuften sich die Lager an.
Fromarte sei zwar nicht direkt in der Branchenorganisation Milch involviert, erwarte aber, dass die Verantwortlichen die Menge in den Griff bekämen. Die Käsereibranche sei gerüstet für die Zukunft, sagte Kolly. Es sei nun wichtig, dass auf dem Markt Ruhe eintrete und sich alle Beteiligten ihrer Aufgabe widmen könnten. ju
