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Tagliavini: «Wir hätten hinhören müssen»

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Die Welt hat nach Ansicht der ehemaligen Schweizer Spitzendiplomatin Heidi Tagliavini vor dem Ausbruch des Ukraine-Krieges zu wenig hingehört, was die russische Seite gesagt habe.

«Wir hätten wissen müssen, dass sich etwas anbahnt», sagte Tagliavini, die den russischen Staatschef Wladimir Putin persönlich kennt, in einem Interview mit der «Neuen Zürcher Zeitung». Das gelte auch für die Ukrainer, die um Hilfe gerufen hätten.

Tagliavini hatte bereits 2016 darauf hingewiesen, dass es gefährlich sei, den Ukraine-Konflikt aus den Augen zu verlieren. Es sei absehbar gewesen, dass es Krieg geben werde. Seit der Minsker Vereinbarung von 2015 hätten sich Russland und die Ukraine gegenseitig die Schuld zugeschoben – sieben Jahre lang.

Niemand wisse, wo der Ukraine-Krieg hinführe – auch die Parteien nicht. Es gebe jetzt viel Spekulation zum Verlauf und zum Ende. Aber alle grossen Kriege seien einem unbekannten Lauf unterworfen. Es gebe nur eine Gewissheit in diesem Krieg: Er sei katastrophal.

Auf die Frage, ob die Schweiz noch neutral sei, da sie die Sanktionen der westlichen Staaten mittrage, sagte Tagliavini, dass sie davon überzeugt sei. Ein neutrales Land dürfe nicht Pontius Pilatus sein, der gesagt habe, «Ich wasche meine Hände in Unschuld». Darum gehe es nicht bei der Neutralität.

Tagliavini hat ihre diplomatische Karriere in der ehemaligen Sowjetunion absolviert, als dieser Staat zerfiel. In Tschetschenien verhandelte sie im zerschossenen Grosny für die Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE). In Georgien war sie Uno-Sondergesandte. Sie hat das Minsker Abkommen mitverhandelt und unterzeichnet. 2015 zog sie sich aus der Krisendiplomatie zurück.

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