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Tauchgänge für die Wissenschaft

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Das ist ein bezahlter Beitrag mit kommerziellem Charakter. Text und Bild wurden von der Firma Muster AG aus Musterwil zur Verfügung gestellt oder im Auftrag der Muster AG erstellt.

Autor: Anton Bruni

«Im Gegensatz zur Siedlung ‹Steinberg› in Muntelier haben wir hier in Merlach eine grossflächige, gut erhaltene Kulturschicht angetroffen. Diese enthält Ablagerungen von Knochen, Holz, Keramik, Steinen und möglicherweise auch von Essensresten», sagt Caroline Crivelli. Die Archäologin leitet ein fünfköpfiges Team, das beim Badeplatz in Merlach Tauchgrabungen durchführt. Dies, weil die Gemeinde dort einen Bootshafen bauen möchte.

Mit GPS und digitaler Karte

Im vergangenen Jahr arbeitete das Team noch bei der spätbronzezeitlichen Siedlung «Steinberg» bei Muntelier. Jetzt konzentrieren sich die Archäologen auf die ältere Siedlung «Merlach-Dorf» aus der Jungsteinzeit. Die Arbeiten haben Mitte Januar begonnen und dauern bis Ende März. Erste Grabungen fanden bereits im letzten Jahr statt.

Auf dem Seegrund ist ein Koordinatennetz ausgelegt, das in Flächen von je einem Quadratmeter unterteilt ist. Die Gesamtgrabungsfläche beträgt rund 700 Quadratmeter. Pro Tag untersucht das Team einen Quadratmeter.

Die Seebodenoberfläche wird von oben nach unten abgesucht, schichtweise fotografiert und zeichnerisch erfasst. Mit einem GPS-Messinstrument werden die geografischen Positionen der Fundstücke mithilfe des schweizerischen Koordinatensystems auf eine digitale Karte übertragen, und zwar auf einen Quadratmeter genau.

«Bis jetzt konnte das Tauchgrabungsteam zwanzig gut erhaltene Fundstücke sicherstellen», sagt Caroline Crivelli. Darunter sind Keramikscherben, Mahlsteine, Gewichtssteine, Tierknochen und mehrere Holzpfähle einer Siedlung. Alle Fundstücke werden mit einer Etikette versehen, auf welcher die Fundposition im Gelände notiert ist, und im Amt für Archäologie des Kantons Freiburg erfasst.

Datierung ist schwierig

Fünf Holzpfähle, die gefunden wurden, befanden sich allerdings neben der Kulturschicht. Einer der Pfähle wurde auf 3883 oder 3884 vor Christus datiert. «Diese Daten sagen aber nichts über die mögliche zeitliche Zuordnung der Kulturschicht oder der einzelnen Fundgegenstände aus», sagt Caroline Crivelli. «Wir versuchen nun, Pfähle für die Datierung auszuwählen, die sich direkt in der Kulturschicht befinden.»

Das Problem sei, dass bei dieser Siedlung bis jetzt ausschliesslich dünne Pfähle – und im Speziellen nur aus weissem Holz – gefunden worden seien. Diese könnten nicht, oder nur schwer, datiert werden. Denn weisse Hölzer sind weicher und verfallen im Verlaufe der Jahrtausende viel schneller als harte Hölzer. «Um eine aussagekräftige Datierung mit der dendrochronologischen Methode vornehmen zu können, braucht es vorzugsweise einen Eichenpfahl, der von einem Baum stammt, der mindestens fünfzig Jahre alt wurde», sagt Caroline Crivelli. Auf die nächsten Funde ist die Archäologin gespannt.

Am Mittwoch, 14. März, ist die Öffentlichkeit zu einer Besichtigung eingeladen.

Zahlreiche Fundstücke: Die Archäologen haben bei Merlach eine gut erhaltene Kulturschicht angetroffen.Bild Anton Bruni

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