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Tausend Lehrlinge seit 1962 – Jetzt feiert die Polytype ihre erste Polymechanikerin

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Das ist ein bezahlter Beitrag mit kommerziellem Charakter. Text und Bild wurden von der Firma Muster AG aus Musterwil zur Verfügung gestellt oder im Auftrag der Muster AG erstellt.

Autor: Regula Saner

FreiburgStrahlend sitzt die junge Frau im Büro ihrer Chefs in der Polytype in Freiburg, wo das Interview stattfindet. Sie hat es geschafft, und die hierarchische Distanz zwischen der einstigen Lehrtochter und den älteren Herren ist irgendwie aufgehoben. Obwohl es in einer emanzipierten Gesellschaft eigentlich nichts Ausserordentliches sein sollte, wenn eine Frau Polymechanikerin werden will, ist es schwierig, sich einer gewissen Faszination dafür zu erwehren: Vier Jahre lang feilte, drehte, fräste die zierliche Frau Maschinenteile und montierte Druckermaschinen für die Polytype. «Ja, das war manchmal schon anstrengend, wenn man stundenlang an einem Stück feilen musste. Da lernt man, genau und geduldig zu werden», erzählt die heute 20-Jährige. Sie war das einzige Mädchen unter 18 Jungs in einer stickigen, lärmigen Werkstatt. «Am Anfang haben meine Kollegen schon etwas komisch geschaut. Aber dann war unser Verhältnis völlig unkompliziert. Ich glaube, es ist fast einfacher, mit Jungs zu arbeiten als mit Mädchen.»

Motocrossbegeistert

Elodie Savary weiss, was sie will. Und das ist vielleicht noch beeindruckender, als dass sie in einem typischen Männerberuf arbeitet. Mit elf Jahren entdeckte sie ihre Leidenschaft für den Motocross-Sport, mit 14 begann sie Rennen zu fahren. Sie sei zwar nicht besonders gut gewesen, aber es habe einfach Spass gemacht. Die Eltern fanden das nicht so toll. So wenig sie sich anfänglich für die Berufswahl ihrer Tochter erwärmen konnten. «Sie hätten es lieber gehabt, wenn ich weiter ins Collège gegangen wäre», erzählt Elodie rückblickend. Aber sie habe praktisch arbeiten wollen, eine Auszeit von der Schule. So kam es, dass sie bei der Polytype ihre Lehre anfing.

Mittlerweile sind nicht nur die Eltern überzeugt vom Tun ihrer Tochter, auch dem Berufsausbildungsverantwortlichen bei der Polytype, Bernhard Bieri, ist anzumerken, dass er stolz ist auf seine Lehrtochter. «Ich habe sie damals genommen, weil sie über den Motocross eine Affinität für Maschinen hatte und weil sie gut in der Schule war.» Sein Gefühl täuschte ihn nicht.

Physikstudium

Vier Jahre lang fuhr Elodie Woche für Woche von Romont nach Freiburg zur Arbeit und absolvierte neben der Lehre die Berufsmatura. Und jetzt? «Im Herbst geh ich an die ETH Lausanne und studiere nach dem Vorbereitungsjahr Physik.» Materialphysik, ums exakt zu nehmen, denn auch in dieser Hinsicht weiss Elodie schon genau, was sie will. Um ihre berufliche Zukunft wird man sich wohl keine allzu grossen Sorgen machen müssen. Der Polytype geht aber etwas verloren. «Ihre Stärke? Das Lächeln», schwärmt Personalchef und Vizedirektor François Butty.

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