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Tausend Wohnungen im Windig geplant

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2013 sagte das Schweizer Stimmvolk Ja zur Revision des Raumplanungsgesetzes, das mittels Förderung einer kompakten Siedlungsentwicklung die Zersiedelung in der Schweiz bremsen will. Diesem Auftrag müsse auch die Stadt Freiburg nachkommen, stellte Gemeinderätin Andrea Burgener Woeffray (SP) am Donnerstagabend an einer Informationsveranstaltung klar. Rund fünfzig Personen waren gekommen, um mehr zu erfahren über das Projekt Les Hauts de Schiffenen West. «Die Stadt Freiburg hat nicht mehr viel Bauland», rechtfertigte Burgener den geplanten Bau von tausend Wohnungen in diesem Sektor. «Wir sind verpflichtet, den Auftrag des Bundes umzusetzen. Aber wir wollen eine Entwicklung mit Qualität.»

Lange Vorgeschichte

Das Land zwischen der Bernstrasse – auf Höhe der Busstation Windig – und der Saane sollte schon vor Jahren überbaut werden. Insgesamt vier Detailbebauungspläne und zahlreiche Architekten beschäftigten sich in den vergangenen 50  Jahren mit dem Sektor. Der erste Quartierplan stammt aus dem Jahr 1972. Realisiert wurden ab Mitte der 1970er-Jahre bis heute aber «nur» sechs Blöcke im oberen Teil des Gebiets.

Im Rahmen der aktuellen Ortsplanrevision hat die Stadt nun den Sektor Les Hauts de Schiffenen definitiv als Entwicklungsgebiet bestimmt. Mit Unterstützung der Gemeinde liessen die Grundstückeigentümer Proxiland  AG und Urban Project  AG vom Architekturbüro LVPH sodann ein Bauprojekt ausarbeiten, das im unteren, westlichen Teil zu stehen kommen soll – teils auch auf einem Grundstück, das der Burgergemeinde gehört.

Drei Gebäudeinseln

Geplant sind drei grosse Gebäudeinseln mit tausend Wohnungen. «Wir haben uns für lang gezogene Bauten mit maximal zehn Stockwerken entschieden, um hohe Wohntürme zu vermeiden», erklärte Architekt Paul Humbert. Die grös­seren Wohnungen durchqueren die Gebäude, bei den kleineren Wohnungen wurde auf eine optimale Ausrichtung geachtet. Die Wohninseln sind durchlässig und in eine natürliche Umgebung eingebettet. «Ich glaube, es ist uns gelungen, ein gutes Gleichgewicht zwischen überbaut und leer zu schaffen», sagte Humbert. Spielplätze für ältere und jüngere Kinder, Begegnungszonen, Spazierwege, allenfalls Geschäfte und Ateliers – insgesamt sind 10 bis 15  Prozent Gewerbeflächen vorgesehen – sollen dem neuen Quartier Leben einhauchen.

Die Promotoren haben sich auch zum Ziel gesetzt, dass die Bauten ohne fossile Energien auskommen. Dabei soll die Abwärme der Kläranlage in den Neiglen genutzt werden. Eine andere Möglichkeit wäre ein Anschluss an das Fernwärmenetz.

0,8 Parkplätze pro Wohnung

Inmitten der drei Inseln sind Parkanlagen geplant, darunter je ein Parking für insgesamt 875 Parkplätze. «Pro Wohnung stehen 0,8  Parkplätze zur Verfügung», präzisierte Humbert. Die Zufahrt zu den Garagen erfolgt für die oberste Insel unterirdisch mitten durch das bereits bebaute Gebiet. Für die anderen beiden Inseln ist der Bau einer neuen Strasse entlang der Waldgrenze geplant. Die Bewohner der existierenden Wohnblöcke müssen sich dadurch auf ein Verkehrsaufkommen von geschätzt 5000 Fahrten pro Tag gefasst machen. Beim Block  C (siehe Bild) sind es noch 3200 Fahrten.

Sanfte Mobilität

Um den nachhaltigen Verkehr zu fördern, wird die Buslinie  6 auf der geplanten Strasse um zwei Stationen verlängert. Die Bewohner sollen zudem von einem Carsharing-Angebot von Mobility profitieren können.

Gegen den Detailbebaungsplan kann nun während dreissig  Tagen Einsprache erhoben werden.

«Es ist uns gelungen, ein gutes Gleichgewicht zwischen überbaut und leer zu schaffen.»

Paul Humbert

Architekt LVPH

Reaktionen

Was passiert mit Hauts de Schiffenen Ost?

Obwohl das Siedlungsprojekt Les Hauts de Schiffenen West aus architektonischer Sicht von den Anwesenden der Infoveranstaltung positiv aufgenommen wurde, störten sich einige am Umfang sowie den damit verbundenen Auswirkungen auf das Leben im Quartier und das Verkehrsaufkommen. Ruth Lüthi, Anwohnerin und ehemalige SP-Staatsrätin, bemängelte, Les Hauts de Schiffenen West sei ohne Rücksicht auf den bereits überbauten Teil – Les Hauts de Schiffenen Ost – geplant worden. «Die beiden Teile haben doch etwas miteinander zu tun!» Bauvorsteherin Andrea Burgener Woeffray (SP) entgegnete, dass die Umweltverträglichkeits- und Verkehrsstudien beide Gebiete umfassten. Da das überbaute Grundstück aber anderen Eigentümern gehöre, sei es ansonsten nicht in das aktuelle Projekt einbezogen worden. «Sind im bebauten Teil weitere Wohnhäuser vorgesehen?», wollte ein Anwesender wissen. Grundsätzlich sei dort das gleiche Baupotenzial möglich wie im unbebauten Teil, erklärte Stadtarchitektin Nicole Surchat Vial. «Die Eigentümer von Les Hauts de Schiffenen Ost möchten auch aktiv werden. Soviel ich gesehen habe, sind Verbesserungen vorgesehen, vor allem zur Bernstrasse hin.» Mehr könne aber erst gesagt werden, wenn sie ihren Detailbebauungsplan vorlegen würden. «Wir werden den ganzen Verkehr abbekommen», kritisierte ein Mann, der in einem der obersten Blöcke wohnt. Und ein anderer fragte: «Wo sollen die Kinder der neuen Quartierbewohner zur Schule gehen?» Surchat meinte: «Das können die bestehenden Schulen auffangen.»

rsa

 

 

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