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Tea Kojundzic, die atypische Diagonalangreiferin

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Als Diagonalspielerin ist Tea Kojundzic die Hauptangreiferin von Volley Düdingen, zugleich verrichtet sie ungewöhnlich viel Defensivarbeit. Auf die Vielseitigkeit der 29-jährigen Kroatin hoffen die Power Cats heute im zweiten Playoff-Finalspiel gegen Neuenburg.

Sie mag nicht den spektakulären Service von Trine Kjelstrup haben, nicht den kräftigen Angriff von Alexandra Dascalu oder die Fähigkeit von Danielle Harbin, ein Spiel im Alleingang zu gewinnen, aber Tea Kojundzic hat die Eigenschaft, die all ihren Vorgängerinnen gefehlt hat: Vielseitigkeit. «Ob kurz oder lang, hart der Linie entlang oder diagonal, ob Spike oder Roll-Shot, Finte oder Block-Out – Lea kann auf viele Arten punkten», sagt Trainer Dario Bettello über seine Diagonalangreiferin. «Sie ist technisch sehr gut, und dank ihrer grossen Erfahrung bleibt sie ruhig, auch wenn nicht alles gut läuft.»

Ungewohnte Rolleninterpretation

Was die 29-jährige Kroatin zudem von den allermeisten Diagonalangreiferinnen unterscheidet: Sie erledigt ungewohnt viel Defensivarbeit. Normalerweise ist die Diagonalspielerin die Hauptangreiferin. Sie wird am meisten angespielt, und von ihr wird erwartet, dass sie auch bei schwierigen Bällen punktet. Entsprechend wird die Powerhitterin in erster Linie an ihren Skorerwerten gemessen. Mit ihren 288 Punkten hat Tea Kojundzic während der Regular Season anständig geliefert, sie ist die drittbeste Topskorerin der Liga. Sie definiert sich aber nicht bloss über diese Zahl. «Einen Block zu machen oder einen Ball in der Defense auszugraben, ist genauso wichtig wie smashen. Entscheidend ist nicht, wer die Punkte macht, sondern, dass wir am Ende gewinnen», sagt sie.

Tea Kojundzic.
Marc Reidy

Aus der alten Schule

Ihr defensives Gewissen hat Kojundzic schon in jungen Jahren in ihrer Heimat eingetrichtert bekommen. Bei ihrem ersten Verein OK Marina Kastela hatte sie einen Trainer der alten Schule, wie sie sagt. «Er war sehr hart, hat viel gefordert und uns in jedem Training gepusht. Wenn man einem Ball nicht nachgehechtet ist, musste man als Strafe zehn Dives ohne Ball machen», erzählt die 185 cm grosse Kojundzic. Sie war elf, als sie mit Volleyball angefangen hat. «Meine beiden älteren Schwestern haben gespielt, und da auch ich für mein Alter ziemlich gross gewachsen war, hat mich ihr Trainer eines Tages gefragt, ob ich nicht auch kommen wolle.» Zwei Jahre später, als 13-Jährige, gehört sie bereits dem Kader der ersten Mannschaft an und konnte erste Wettkampfluft in der höchsten kroatischen Liga schnuppern. Obwohl sie ursprünglich nicht das Ziel hatte, Profi zu werden, wurde Volleyball nach und nach ihr Leben. «Mein erster Coach, der vor zwei Jahren gestorben ist, war so was wie mein Grossvater. Branko Draganic hat sich auch neben dem Feld um uns gekümmert», erzählt Kojundzic. «Mein Freundeskreis bestand fast ausschliesslich aus Volleyballkolleginnen, und ich lebte schon früh in einer Art Volleyball-Blase.» 

Weltenbummlerin

Als 19-Jährige zog es die Kroatin in die USA, wo sie dank eines Stipendiums an der Tulane Universität in New Orleans studierte und Volleyball spielte. 2017, nach dem Abschluss ihres Studiums in Public Health (Gesundheitswissenschaften), machte sie sich auf, Europa zu erobern. Stella Calais in Frankreich, Franches-Montagnes in der Schweiz, Olympiada Neapolis auf Zypern, Modal Charleroi in Belgien und Marina Kastela in Kroatien hiessen ihre Clubs. Länger als eine Saison ist Kojundzic aber nirgends geblieben. Wird es ihr schnell langweilig, wenn sie lange am gleichen Ort verweilt? «Eigentlich nicht. Ich habe überall wunderbare Menschen kennen gelernt und Freundschaften geschlossen, die noch heute andauern. Aber ich bin Profi und muss mit dem Sport meinen Lebensunterhalt verdienen. Wenn ich sehe, dass ich anderswo mehr profitieren und wachsen kann, dann darf ich mir diese Chancen nicht entgehen lassen.»

Tea Kojundzic (r.) sorgt bei Volley Düdingen nicht nur für die Punkte, sondern stabilisiert auch die Defensive.
Charly Rappo

Eine Premiere mit Düdingen

Letzte Saison ist die 29-Jährige zu dem Verein zurückgekehrt, bei dem sie ihre ersten Erfahrungen gesammelt hatte. «Es ging mir nicht darum, den Kreis zu schliessen. Ich hätte nach Frankreich gehen sollen, aber wegen Covid kam das nicht zustande.» Es sei schön gewesen, nach Kastela zurückzukehren. «Wenn man jung ist, träumt man davon, die Welt entdecken zu wollen. Und jetzt, da ich viel herumgekommen bin und älter werde, beginne ich mehr wertzuschätzen, was ich zu Hause habe», philosophiert die Volleyballerin.

Dennoch hat Kojundzic, die seit 2019 verheiratet ist und ledig Juric hiess, letzten Sommer ihre Familie wieder verlassen und sich auf den Weg ins Ausland nach Düdingen gemacht. «Ich hatte bei Franches-Montagnes gute Erfahrungen gemacht, aber eigentlich stand die Schweiz nicht zuoberst auf meiner Wunschliste. Das Angebot der Power Cats hat mir dann aber am besten entsprochen», lächelt sie. Ihr behage die Atmosphäre in Düdingen, es sei nicht so anonym wie in Franches-Montagnes. «Hier kommt man mit den Leuten auf der Strasse ins Gespräch, und sie haben immer ein nettes Wort für einen. Zudem leben in der Gegend viele Leute aus dem Balkan, das macht es mir einfacher, Beziehungen ausserhalb des Volleyballs zu knüpfen.» Auch deshalb hat Kojundzic ihren Ende Saison auslaufenden Vertrag bei den Power Cats um ein Jahr verlängert. «Zwei Jahre beim gleichen Verein – das wird eine Premiere für mich», fügt sie mit einem Lachen an.

Gegen NUC unter Druck

Vorerst gilt es für die Kroatin und ihre Teamkolleginnen, die laufende Saison erfolgreich abzuschliessen. Nach der 1:3-Niederlage vom letzten Samstag stehen die Power Cats am Freitagabend (19.30 Uhr, Leimacker) im zweiten Playoff-Finalspiel unter Druck. «Wir können es besser als in Neuenburg», sagt die Diagonalangreiferin und erinnert an das letzte Qualifikationsspiel. «Da haben wir NUC besiegt, nicht, weil sie es zu locker genommen haben, sondern, weil wir sie mit unseren Stärken niedergerungen haben.» Gute Service, noch stabilere Annahme und Defense und mehr Mut im Angriff – so werde ihnen die Revanche gelingen, ist Kojundzic überzeugt.

 Tea Kojundzic in Aktion.
Charly Rappo

Sobald die Saison zu Ende ist, wird sie in ihre Heimat zurückkehren. «Ich freue mich, meinen Ehemann wiederzusehen, nachdem wir uns zu Weihnachten und im Februar nicht wie geplant treffen konnten. Aber ich habe es nicht so eilig, ich kann problemlos noch drei Spiele zuwarten», sagt Kojundzic mit einem Lachen. Drei Siege brauchen die Power Cats gegen NUC, um erstmals in ihrer Vereinsgeschichte den Schweizer-Meister-Titel zu gewinnen.

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